Gute Aussichten trotz Preissturz? Gold, Silber und die endlose Geldschwemme
14.10.2016 | Mark J. Lundeen
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Die Edelmetalle haben gerade eine wirklich unangenehme Woche hinter sich. Sehen Sie sich nur all das Rot innerhalb der letzten zehn Handelstage an.Diese Verkäufe wurden von den gleichen Großbanken arrangiert, die Sie und ich nun schon seit Jahren retten. Die offizielle Politik verlangt, dass wir alle tun, was wir können, um die Banken zu unterstützen. Für die Oma bedeutet das, dass die Ersparnisse ihres ganzen Lebens ihr Zinsen in Höhe von 0,01% einbringen, wenn sie sie auf einem Bankkonto verwahrt, oder dass sie Rendite von 4% erhält, wenn sie sie in Junk-Bonds investiert. Für Sie und mich heißt es, dass wir hilflos zusehen, während die Banken die Gold- und Silberkurse so weit nach unten drücken, bis sie die Stopp-Loss-Orders der Spekulanten mit Long-Positionen auslösen, und das Preisniveau am Gold- und Silberterminmarkt der COMEX anschließend noch ein wenig weiter nach unten manipulieren, nur zur Sicherheit.
Falls Sie das tröstet, können Sie sich im nächsten Chart ansehen, dass der jüngste Abverkauf zu einem starken Rückgang des Open Interest (blaue Linie) am Goldmarkt der COMEX geführt hat. Ihre Verluste haben also wieder einmal geholfen, die Banken zu retten.
Mir ist im obenstehenden Chart jedoch etwas aufgefallen: Der Goldkurs hat endlich die größte Korrekturbewegung seit dem Beginn des aktuellen Aufwärtstrends im Dezember 2015 ausgeführt. Im Laufe von Bullenmärkten kommt es immer wieder zu Kurskorrekturen, von denen einige recht schmerzhaft ausfallen können. Das ist genau die Situation, aus der heraus ein Bullenmarkt auch förmlich explodieren und zur Überraschung aller Marktteilnehmer in die Höhe schießen kann.
Die Marktstimmung (im nächsten Chart dargestellt durch die rote Stufensumme) ist so tief gesunken wie schon seit Februar nicht mehr, doch der Goldpreis hat sich als widerstandsfähig erwiesen - zumindest bis vor zwei Wochen, bevor es den Großbanken endlich gelang an der COMEX eine Welle der Panikverkäufe auszulösen.
Ich habe den Eindruck, dass die Bullionbanken für all ihre Bemühungen, die Gold- und Silberpreise niedrig zu halten, immer weniger zurückbekommen. Wie gesagt, ich spekuliere nicht an den Terminmärkten, d. h. ich halte keine fremdfinanzierten, gehebelten Positionen an diesen Märkten - und ich kann nachts ruhig schlafen. Wenn ich mir die zwei Charts so ansehe, scheint es, als wären in den letzten beiden Monaten große Anstrengungen unternommen worden, um den Crash der Gold- und Silberkurse in den letzten beiden Wochen auszulösen. Doch nichtsdestotrotz liegt der Goldpreis noch immer deutlich über seinem Niveau vom Juni letzten Jahres.
Weitere Verluste sind in den kommenden Wochen im Edelmetallsektor möglich, doch ich gehe davon aus, dass wir den schlimmsten Teil der Korrektur bereits überstanden haben. Es würde mich nicht wundern, wenn wir noch vor Dezember wieder ein paar spannende Aufwärtsbewegungen bei den Kursen von Gold, Silber und den Minenaktien erleben würden.
© Mark J. Lundeen
Dieser Artikel wurde am 9. Oktober.2016 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.