Was bedeutet Trump für Gold und die Goldaktien?
17.11.2016 | Adam Hamilton
Der Wahlsieg des Außenseiters Donald Trump, mit dem der langwierige Kampf um das Präsidentenamt in den USA seinen Abschluss fand, kam für die Welt größtenteils völlig überraschend. Genauso überraschend, wenn nicht sogar noch mehr, war die Reaktion der Märkte am nächsten Tag. Die Aktienmärkte, der Goldkurs und die Aktien der Minengesellschaften taten genau das Gegenteil von dem, was bei einem Sieg von Trump von allen vorhergesagt worden war. Antizyklisch denkende Investoren fragen sich nun etwas ratlos, wie sich Gold und die Goldaktien während Trumps Präsidentschaft voraussichtlich entwickeln werden.
Ich persönlich bin voller Hoffnung für Amerika mit Donald Trump als nächsten Präsidenten. Wir haben dringend jemanden gebraucht, der den Würgegriff lockert, in dem Washington das Leben der US-Bürger hält. Sowohl in unserem wöchentlichen als auch in unserem monatlichen Newsletter (die beide vor Trumps Überraschungserfolg veröffentlicht wurden) habe ich die konträre Position eingenommen und erklärt, warum seine Chancen besser waren, als weithin angenommen. Auch die Märkte haben entsprechende Signale gesendet.
Dennoch war die Wahlnacht ein echter Krimi. Während ich mit meiner Frau zusah, wie die Ergebnisse nach und nach eintrafen wurden, folgte ich gleichzeitig erstaunt dem Geschehen an den Terminmärkten. Trump musste Florida gewinnen, um eine Chance auf die Präsidentschaft zu haben. Wie heftig die Terminmärkte reagierten, als dieses Szenario wahrscheinlich wurde, war schier unglaublich.
Alle, Mainstream-Kommentatoren und Querdenker gleichermaßen, hatten für den Fall eines Wahlsieges von Donald Trump einen Einbruch der Aktienmärkte und einen steilen Anstieg des Goldkurses erwartet. Das war nur logisch und vernünftig angesichts der Reaktion der Märkte auf die Ankündigung des FBI Ende Oktober, dass aufgrund weiterer gefundener E-Mails von Hillary Clinton eine neue Untersuchung eingeleitet würde. Diese Nachricht hatte zur längsten Pechsträhne der Aktienmärkte seit 36 Jahren und einem deutlichen Anstieg des Goldkurses geführt. Die Terminkontrakte spiegelten das in der Wahlnacht wieder.
Da die überwiegende Mehrheit davon ausging, dass Clinton die Wahl gewinnen würde, stürzten die Aktien-Futures buchstäblich in die Tiefe, als Trump bei der Anzahl der Wahlmänner plötzlich vorn lag. Die S&P-500-Futures fielen um mehr als 100 Punkte und der Markt war mit einem Verlust von 5% "limit down", d. h. der maximale Kursrückgang an einem Handelstag war erreicht. Die Dow-Jones-Futures brachen um bis zu 800 Punkte ein. Dieser extreme Sell-off an den Aktienmärkten führte zu einer riesigen Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" Gold und das Edelmetall stieg sprunghaft von 1.276 $ auf fast 1.337 $.
Während der Goldkurs auf Höhenflug war, kletterten selbstverständlich auch die Aktien der Goldunternehmen, die gerade in Asien und Australien gehandelt wurden, nach oben. Wenn die enormen Gewinne von Dauer gewesen wären, dann wäre der Mittwoch letzter Woche einer der besten Tage in der Geschichte der Goldaktien gewesen. Doch gegen Mitternacht EST begannen die Aktien-Futures sich zu stabilisieren. Als Trump später seine exzellente, versöhnliche Siegesrede hielt, explodierten die Kurse an den Terminmärkten förmlich nach oben.
Infolgedessen verflüchtigte sich die Goldnachfrage schnell wieder, was angesichts der äußeren Umstände gar nicht so erstaunlich war. Die starke Nachfrage nach Gold-Futures vor der Wahl und während der Wahlnacht war auf die Schwäche der Aktienmärkte zurückzuführen. Gold ist schließlich gerade deswegen das ultimative Asset zur Diversifizierung eines jeden Portfolios, weil es sich meist entgegengesetzt zu den Aktienmärkten entwickelt. Die Spekulanten der Terminmärkte, die in den Goldsektor strömten, als die Aktienindices abstürzten, hatten also keinen Grund zu bleiben, als es für die Wertpapiere wieder steil aufwärts ging.
Diese Entwicklungen, die im krassen Gegensatz zu allem standen, was im Falle eines Wahlsieges von Trump prognostiziert und erwartet worden war, setzten sich am Mittwoch fort. Der S&P 500 hatte mit einem Kursgewinn von 1,1% die größte Rally, die seit dem Überraschungssieg von Ronald Reagan im Jahr 1980 am Tag nach der Präsidentenwahl verzeichnet wurde. Da die Aktienmärkte nun nur noch 1,2% von ihrem Allzeithoch vom August entfernt waren, verkauften die Trader an den Terminmärkten weiterhin Gold und der Preis des gelben Metalls fiel von 1.300 $ zu Beginn des Handelstages in den USA auf nur 1.277 $ bei Handelsschluss.
Der führende Goldaktienindex HUI kletterte zwar 2,5% nach oben, obwohl der Goldkurs nur ein sehr enttäuschendes Plus von 0,1% verbuchen konnte, doch die Stimmung war am Boden. Die Kursgewinne von 15% bei den Aktien der Goldunternehmen, die sich angesichts des überraschenden Triumphs von Donald Trump über Nacht herauskristallisiert hatten, wurden vollständig wieder zunichte gemacht. Das hat die Goldinvestoren und -spekulanten deprimiert, entmutigt und sehr verunsichert. Sie fragen sich, wie es dem Goldsektor unter Trump künftig ergehen wird.
Die Aktienrally, die niemand hat kommen sehen, ist bei genauerem Hinschauen eigentlich leicht zu verstehen. Trumps politischer Kurs ist sehr auf Wachstum ausgelegt und langfristig daher fantastisch für die US-Wirtschaft. Da die amerikanischen Wähler den Republikanern zudem sowohl im Senat als auch im Kongress die Mehrheit zugesprochen haben, kann Trump seine Wirtschaftspolitik ungehindert umsetzen. Infolgedessen sollte das Wachstum künftig wieder deutlich stärker werden.
Donald Trump hat im Wahlkampf mit dem Versprechen geworben, die Regulierungen zu reduzieren, die den Unternehmergeist ersticken, und den Washingtoner Sumpf trockenzulegen, der sich immer wieder in die Wirtschaft einmischt. Er will die Einkommenssteuer senken, das äußerst komplizierte Steuersystem vereinfachen und sicherstellen, dass die amerikanischen Unternehmen von fairen Handelsabkommen profitieren. Zudem hat er versprochen, die staatliche Krankenversicherung Medicare abzuschaffen, deren explodierende Kosten der Mittelschicht schwer zu schaffen machen.
Für die amerikanischen Familien und die US-Wirtschaft sind das gute Nachrichten. Aus diesem Grund ging es auch an den Märkten aufwärts. Trump plant hinaus auch ein massives Ausgabenprogramm zum Wiederaufbau der Infrastruktur und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Wall Street war der Idee finanzieller Wirtschaftsimpulse schon immer sehr zugetan, denn höhere Regierungsausgaben schlagen sich in höheren Gewinnen der Unternehmen nieder, die die Arbeiten ausführen.
Werden Trumps fantastische Wachstumsstrategien nun eine neue Hausse der Aktienmärkte mit sich bringen, die die Nachfrage nach Goldanlagen in den kommenden Jahren schrumpfen lassen wird? Höchstwahrscheinlich nicht. Die Aktienmärkte waren im Vorfeld der Wahlen im Verhältnis zu den zugrundeliegenden Unternehmensgewinnen stark überbewertet und lagen in einem Bereich, der fast als Spekulationsblase bezeichnet werden konnte. Ende Oktober erreichte das Kurs-Gewinn-Verhältnis der im S&P 500 gelisteten Unternehmen den erstaunlichen Wert von 26,3!
Das schon sehr nahe an dem Wert von 28, ab dem eindeutig von einer Blase die Rede sein kann. Historisch betrachtet sind die Aktien bei einem KGV von 14 fair bewertet. Die hohen aktuellen Kurse sind das direkte Ergebnis der ultra-lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die die Aktienkurse dadurch seit der Wiederwahl von Präsident Obama im Jahr 2012 künstlich unterstützt hat. Eine Korrektur und die nächste zyklische Baisse sind nach einem so langen Bullenmarkt längst überfällig. Die Aktienkurse könnten dann lang und tief genug sinken, sodass die zugrundeliegenden Unternehmensgewinne wieder aufholen können.
Ich persönlich bin voller Hoffnung für Amerika mit Donald Trump als nächsten Präsidenten. Wir haben dringend jemanden gebraucht, der den Würgegriff lockert, in dem Washington das Leben der US-Bürger hält. Sowohl in unserem wöchentlichen als auch in unserem monatlichen Newsletter (die beide vor Trumps Überraschungserfolg veröffentlicht wurden) habe ich die konträre Position eingenommen und erklärt, warum seine Chancen besser waren, als weithin angenommen. Auch die Märkte haben entsprechende Signale gesendet.
Dennoch war die Wahlnacht ein echter Krimi. Während ich mit meiner Frau zusah, wie die Ergebnisse nach und nach eintrafen wurden, folgte ich gleichzeitig erstaunt dem Geschehen an den Terminmärkten. Trump musste Florida gewinnen, um eine Chance auf die Präsidentschaft zu haben. Wie heftig die Terminmärkte reagierten, als dieses Szenario wahrscheinlich wurde, war schier unglaublich.
Alle, Mainstream-Kommentatoren und Querdenker gleichermaßen, hatten für den Fall eines Wahlsieges von Donald Trump einen Einbruch der Aktienmärkte und einen steilen Anstieg des Goldkurses erwartet. Das war nur logisch und vernünftig angesichts der Reaktion der Märkte auf die Ankündigung des FBI Ende Oktober, dass aufgrund weiterer gefundener E-Mails von Hillary Clinton eine neue Untersuchung eingeleitet würde. Diese Nachricht hatte zur längsten Pechsträhne der Aktienmärkte seit 36 Jahren und einem deutlichen Anstieg des Goldkurses geführt. Die Terminkontrakte spiegelten das in der Wahlnacht wieder.
Da die überwiegende Mehrheit davon ausging, dass Clinton die Wahl gewinnen würde, stürzten die Aktien-Futures buchstäblich in die Tiefe, als Trump bei der Anzahl der Wahlmänner plötzlich vorn lag. Die S&P-500-Futures fielen um mehr als 100 Punkte und der Markt war mit einem Verlust von 5% "limit down", d. h. der maximale Kursrückgang an einem Handelstag war erreicht. Die Dow-Jones-Futures brachen um bis zu 800 Punkte ein. Dieser extreme Sell-off an den Aktienmärkten führte zu einer riesigen Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" Gold und das Edelmetall stieg sprunghaft von 1.276 $ auf fast 1.337 $.
Während der Goldkurs auf Höhenflug war, kletterten selbstverständlich auch die Aktien der Goldunternehmen, die gerade in Asien und Australien gehandelt wurden, nach oben. Wenn die enormen Gewinne von Dauer gewesen wären, dann wäre der Mittwoch letzter Woche einer der besten Tage in der Geschichte der Goldaktien gewesen. Doch gegen Mitternacht EST begannen die Aktien-Futures sich zu stabilisieren. Als Trump später seine exzellente, versöhnliche Siegesrede hielt, explodierten die Kurse an den Terminmärkten förmlich nach oben.
Infolgedessen verflüchtigte sich die Goldnachfrage schnell wieder, was angesichts der äußeren Umstände gar nicht so erstaunlich war. Die starke Nachfrage nach Gold-Futures vor der Wahl und während der Wahlnacht war auf die Schwäche der Aktienmärkte zurückzuführen. Gold ist schließlich gerade deswegen das ultimative Asset zur Diversifizierung eines jeden Portfolios, weil es sich meist entgegengesetzt zu den Aktienmärkten entwickelt. Die Spekulanten der Terminmärkte, die in den Goldsektor strömten, als die Aktienindices abstürzten, hatten also keinen Grund zu bleiben, als es für die Wertpapiere wieder steil aufwärts ging.
Diese Entwicklungen, die im krassen Gegensatz zu allem standen, was im Falle eines Wahlsieges von Trump prognostiziert und erwartet worden war, setzten sich am Mittwoch fort. Der S&P 500 hatte mit einem Kursgewinn von 1,1% die größte Rally, die seit dem Überraschungssieg von Ronald Reagan im Jahr 1980 am Tag nach der Präsidentenwahl verzeichnet wurde. Da die Aktienmärkte nun nur noch 1,2% von ihrem Allzeithoch vom August entfernt waren, verkauften die Trader an den Terminmärkten weiterhin Gold und der Preis des gelben Metalls fiel von 1.300 $ zu Beginn des Handelstages in den USA auf nur 1.277 $ bei Handelsschluss.
Der führende Goldaktienindex HUI kletterte zwar 2,5% nach oben, obwohl der Goldkurs nur ein sehr enttäuschendes Plus von 0,1% verbuchen konnte, doch die Stimmung war am Boden. Die Kursgewinne von 15% bei den Aktien der Goldunternehmen, die sich angesichts des überraschenden Triumphs von Donald Trump über Nacht herauskristallisiert hatten, wurden vollständig wieder zunichte gemacht. Das hat die Goldinvestoren und -spekulanten deprimiert, entmutigt und sehr verunsichert. Sie fragen sich, wie es dem Goldsektor unter Trump künftig ergehen wird.
Die Aktienrally, die niemand hat kommen sehen, ist bei genauerem Hinschauen eigentlich leicht zu verstehen. Trumps politischer Kurs ist sehr auf Wachstum ausgelegt und langfristig daher fantastisch für die US-Wirtschaft. Da die amerikanischen Wähler den Republikanern zudem sowohl im Senat als auch im Kongress die Mehrheit zugesprochen haben, kann Trump seine Wirtschaftspolitik ungehindert umsetzen. Infolgedessen sollte das Wachstum künftig wieder deutlich stärker werden.
Donald Trump hat im Wahlkampf mit dem Versprechen geworben, die Regulierungen zu reduzieren, die den Unternehmergeist ersticken, und den Washingtoner Sumpf trockenzulegen, der sich immer wieder in die Wirtschaft einmischt. Er will die Einkommenssteuer senken, das äußerst komplizierte Steuersystem vereinfachen und sicherstellen, dass die amerikanischen Unternehmen von fairen Handelsabkommen profitieren. Zudem hat er versprochen, die staatliche Krankenversicherung Medicare abzuschaffen, deren explodierende Kosten der Mittelschicht schwer zu schaffen machen.
Für die amerikanischen Familien und die US-Wirtschaft sind das gute Nachrichten. Aus diesem Grund ging es auch an den Märkten aufwärts. Trump plant hinaus auch ein massives Ausgabenprogramm zum Wiederaufbau der Infrastruktur und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Wall Street war der Idee finanzieller Wirtschaftsimpulse schon immer sehr zugetan, denn höhere Regierungsausgaben schlagen sich in höheren Gewinnen der Unternehmen nieder, die die Arbeiten ausführen.
Werden Trumps fantastische Wachstumsstrategien nun eine neue Hausse der Aktienmärkte mit sich bringen, die die Nachfrage nach Goldanlagen in den kommenden Jahren schrumpfen lassen wird? Höchstwahrscheinlich nicht. Die Aktienmärkte waren im Vorfeld der Wahlen im Verhältnis zu den zugrundeliegenden Unternehmensgewinnen stark überbewertet und lagen in einem Bereich, der fast als Spekulationsblase bezeichnet werden konnte. Ende Oktober erreichte das Kurs-Gewinn-Verhältnis der im S&P 500 gelisteten Unternehmen den erstaunlichen Wert von 26,3!
Das schon sehr nahe an dem Wert von 28, ab dem eindeutig von einer Blase die Rede sein kann. Historisch betrachtet sind die Aktien bei einem KGV von 14 fair bewertet. Die hohen aktuellen Kurse sind das direkte Ergebnis der ultra-lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die die Aktienkurse dadurch seit der Wiederwahl von Präsident Obama im Jahr 2012 künstlich unterstützt hat. Eine Korrektur und die nächste zyklische Baisse sind nach einem so langen Bullenmarkt längst überfällig. Die Aktienkurse könnten dann lang und tief genug sinken, sodass die zugrundeliegenden Unternehmensgewinne wieder aufholen können.