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Kaufe bei schlechten Nachrichten

25.11.2016  |  Markus Blaschzok
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Dies scheint jedoch ein für die USA isoliertes Phänomen zu sein, was auch der DAX zeigt, der einfach nicht den amerikanischen Aktienindizes folgen will und trotz eines schwachen Euros auf der Stelle tritt. Die Hoffnung der Investoren nach dem Sieg Trumps, die im Moment den US-Aktienmarkt auf neue Höchststände treibt, wird jedoch enttäuscht werden.

Als Reagan 1982 Präsident wurde und die Steuern senkte, hatten die USA eine Hochinflationsphase mit einem Schuldenabbau über die Finanzielle Repression bereits hinter sich, die zu einer Entwertung des Dollars um über 90% binnen einer Dekade führte, der Aktienmarkt real um 60% einbrach, die Fehlallokationen in der Wirtschaft beseitigte und den Goldpreis um das 23-fahre ansteigen ließ. Damals war nach dem Abschwung ein Aufschwung möglich, doch hat Donald Trump heute eine völlig andere Ausgangslage, denn die USA vergrößern ihre Rekordverschuldung täglich, während die Fehlallokationen in der Weltwirtschaft aufgrund der vorherigen monetären Expansion enorm groß sind.

Hätte Reagan damals ähnliche Umstände gehabt, so wäre er kläglich gescheitert und so werden die USA, so vernünftig die Pläne Trumps für die US-Wirtschaft sein mögen, letztlich in einer Stagflation enden, die durch massive monetäre Ausweitungen der US-Notenbank begleitet wird.

Darüber hinaus dürfte Trump seine Fiskalpolitik mit einer Ausweitung des Defizits nicht durchsetzen können, ohne dass es deutlich negative Konsequenzen in näheren Zukunft hätte, wovon Vize-Notenbankchef Fisher in den USA überzeugt ist. Sobald die Märkte realisieren, dass es trotz eines neuen Präsidenten keinen Ausweg gibt, werden die Investoren wieder risikoscheu in den sicheren Hafen Gold wechseln und die Preise deutlich nach oben treiben.

Der folgende Chart zeigt, dass der amerikanische Aktienindex "Dow Jones" seit 1970, um den offiziellen Konsumentenpreisindex bereinigt, heute nicht bei 18.840 Punkten stehen würde, sondern lediglich bei 2.887 Punkten. Dies zeigt, dass der Großteil des Anstiegs lediglich eine monetäre Illusion und nicht real ist. Führt man die alte Berechnungsmethode der Teuerung bis 1980 fort, so zeigt sich eine deutlich stärkere Abwertung des Dollars seit den 80er Jahren. Nach dieser Berechnung würde der Dow Jones heute lediglich bei 574 Punkten stehen und hat exakt zur Jahrtausendwende am 31.12.1999 sein Hoch bei 1595 Punkten gefunden.

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Der Anstieg der Aktienmärkte ist eine reine inflationäre Illusion


Der amerikanische Aktienmarkt brach während der Stagflation der 70er Jahre real um über 65% ein, während der Goldpreis nominal um das 23-fache anstieg. So fiel der Dow Jones inflationsbereinigt von 907 Punkte zum Ende 1972 auf 314 Punkte Ende Juli 1982. Der reale Einbruch seit Beginn des neuen Jahrtausends bis zum heutigen Tag entspricht mit einem realen Minus von 64% in etwa dem realen Rückgang von 1972 bis 07/1983.

Die Abwertung des Dollars ist jedoch mit einem 4,8-fachen Anstieg des Goldpreises noch nicht abgeschlossen, sodass auch die reale Abwertung am Aktienmarkt noch nicht ihr Ende gefunden hat. Trumps Präsidentschaft wird höchstwahrscheinlich die volle Wucht aus Jahrzehnten sozialistischer Geldpolitik und Misswirtschaft treffen.

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Der Aktienmarkt fiel in den 70er Jahren real um 65%, während Gold um das 23-fache anstieg.


2017 wird das Jahr des Goldes

2017 könnte also das Jahr des Goldes werden, denn die aktuelle Euphorie wird verschwinden und die strukturellen Probleme der USA sowie Europas werden wieder in den Vordergrund rücken, sodass die Notenbanken weiter Anleihen aufkaufen und die Geldmenge ausweiten müssen. Der aktuelle Rücksetzer kann also als ein klassischer Pull Back an das Ausbruchsniveau gesehen werden.

Nach dem Ausbruch aus einem langen Abwärtstrend kommt es in den meisten Fällen erst zu einer Bodenbildung mit einem erneuten Test des Ausbruchsniveaus, bevor sich der neue Bullenmarkt dann impulsiv fortsetzen kann. Die aktuelle Korrektur der Edelmetalle stellt also eine langfristig enorm gute Kaufchance dar, um noch einmal günstig in den Markt zu kommen. Kaufen Sie, wenn die Stimmung am schlechtesten ist in einem Markt, weshalb man gerade dann agieren und zum Käufer werden sollte, wenn die Masse der Investoren in Panik verfällt. "Buy the dips" - Kaufen Sie die Rücksetzer!


Russland kauft Gold zu günstigen Preisen

Die russische Zentralbank hat im Oktober eine große Menge Gold am Markt gekauft. 48 Tonnen, was 1,3 Millionen Unzen entspricht, wanderten in die russischen Tresore. Dies entspricht der stärksten Zunahme der Goldreserven seit dem Jahr 1998. Da die Jahresproduktion aktuell bei etwa 3.200 Tonnen liegt, entsprechen die 48 Tonnen rund 1,5% der Jahresproduktion, was enorm viel ist für ein Land in einem Monat. Im Jahr 2014 war Russland der drittgrößte Goldproduzent und ein guter Teil des neu erworbenen Goldes mag aus der russischen Goldproduktion stammen, die im Augenblick bei 26 Tonnen im Monat liegt.


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