Lunten und Leuchtfeuer
02.12.2016 | Jim Willie CB
Zahlreiche potentielle Zündschnüre könnten Feuer fangen und einen Flächenbrand, ein gigantisches Leuchtfeuer auslösen, das die Selbstgefälligkeit der Anleihemärkte und die Bankenscharade hinwegfegt. Viele solcher Lunten liegen offen herum, kreuz und quer und auf überaus gefährliche Weise miteinander verwoben. Wird auch nur eine einzige angezündet, werden mehrere andere ebenfalls Feuer fangen und es wird zur Explosion kommen. Da das Finanzsystem so eng vernetzt ist, ist das unvermeidlich. Nie zuvor in der jüngeren Geschichte waren die globalen Finanzstrukturen so geschwächt, so korrumpiert, so unterhöhlt von Kontrollmechanismen.
2007 und Anfang 2008 hatte ich vor einem Einbruch der Hypothekenmärkte gewarnt, der das weltweite System nachhaltig verändern sollte. Diese Prognose ist eingetreten und die weitreichenden Auswirkungen sind bis heute spürbar. In den letzten Monaten habe ich erneut vor einem systemischen "Lehman-Ereignis" gewarnt. In mehreren bedeutenden Wirtschaftsräumen besteht heute ein erhöhtes Risiko für ein ähnliches Ereignis wie im September 2008 - mit dem Unterschied, dass der riesige Schuldenvulkan diesmal das gesamte globale Finanzsystem erschüttern wird, wenn er in mehreren Epizentren gleichzeitig ausbricht, die alle im Westen gelegen sind.
Alle großen westlichen Banken sind miteinander verbunden, aneinander gekettet. Die Banker glaubten, dass die enge Verzahnung der Bankenstrukturen sie immun machen würde gegen die Gefahr eines Zusammenbruchs. In Wahrheit jedoch garantiert die Pleite jeder beliebigen Großbank den systemischen Kollaps aller anderen. Das gesamte Gebilde wird in sich zusammenstürzen und zahlreiche westliche Banken unter den Trümmern begraben.
Die endgültige Lösung
Wenn es zum Kollaps kommt, wird man endlich die Lösung diskutieren, der man nun schon seit acht Jahren aus dem Weg geht: Die Einführung des Goldstandards! Zuerst wird er sich im internationalen Handel durchsetzen. Dann wird er das Reservesystem der Banken reformieren. Schließlich werden auch die Währungen eine Golddeckung erhalten. Das Spiel mit den Papierwerten läuft schon seit 2008 im großen Stil und ist geprägt von unvorstellbarer Korruption.
In diesem Artikel wird der Versuch unternommen, die Gefahren aufzulisten, die das System durch die Detonation mehrerer Megatonnen TNT zum Einsturz bringen können. Die Finanzpresse hat oft darauf hingewiesen, dass den Derivaten eine zerstörerische Kraft innewohnt, die mit der vernichtenden Wirkung von Atomwaffen vergleichbar ist. Der Systemkollaps wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Er ist sogar längst überfällig. Um ihn zu verhindern haben die bedeutenden Zentralbanken in Kooperation mit einigen Finanzministerien ein umfangreiches globales Projekt gestartet. Das wichtigste Kontrollzentrum ist dabei das US-Finanzministerium mit seinem staatlichen Börsenstabilisierungsfonds.
Dieser Multimilliarden-Dollar-Fonds ist ein gut gehütetes Geheimnis. In den letzten Wochen hat er zugelassen, dass die Rendite der US-Staatsanleihen steigen, ohne dabei den heiligen US-Dollar selbst nach unten zu drücken. Diese ungewöhnliche Anomalie wurde von der schläfrigen Schoßhündchen-Finanzpresse kaum kommentiert. Das Motiv dahinter ist es, die Japaner nicht zu verärgern, denn die sind abgesehen von China die letzten, die noch US-amerikanische Schuldtitel im Wert von mehr als 1 Billion USD halten. Die Chinesen sind jedoch bereits dabei, ihre US-Treasuries abzustoßen und die Vereinigten Staaten können es sich nicht leisten, dass gleichzeitig auch Japan seine Anleihen verkauft.
Im Folgenden werden verschiedene, womöglich bereits brennende Lunten sowie die damit verbundenen Risiken und Auswirkungen beschrieben. Die Liste ist keineswegs vollständig, aber doch recht umfassend. Eine detaillierte Erörterung der einzelnen Gefahrenquellen ist in diesem Rahmen nicht möglich - diese Aufgabe übernimmt unser Newsletter, der Hat Trick Letter.
Zusammenbruch der Deutschen Bank
Das Scheitern der Deutschen Bank zieht sich mindestens schon seit einigen Jahren hin. Sie werden sich daran erinnern, dass das deutsche Kreditinstitut die US-Investmentbank Bankers Trust im Jahr 1998 widerwillig übernahm. Damit wurde es zum europäischen Vorposten für Unmengen an Bankenderivaten, die außerhalb der USA und frei von regulatorischen Zwängen verwaltet wurden. Der deutsche Bankengigant hat einen negativen Nettowert von etwa -1.000 Milliarden Dollar oder Euro - egal, welche Währungseinheit man verwenden möchte.
Mit diesem gigantischen Bankenmoloch werden alle Arten von Notlösungen, finanzieller Unterstützung, Liquiditätshilfen, falscher Buchführung und ausgemachten Lügen in Verbindung gebracht. Die Deutsche Bank hält ruinierte Schuldpapiere jeder nur erdenklichen Sorte und zudem einen ganzen Berg an Goldkontrakten, den China gern aufkaufen würde. Die New Yorker und Londoner Verbrecherbanken im Zentrum des Systems sind angreifbar. Wenn die Krise außer Kontrolle gerät, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.
Zinserhöhung in den USA
Der Federal Reserve wird es unter Umständen nicht gelingen, eine Anhebung des offiziellen Leitzinses zu vermeiden. Ignorieren Sie die falsche Erhöhung im Dezember 2015, bei der es sich eigentlich um ein gut verstecktes Reverse-Repo-Geschäft handelte. Dieses Ereignis erlaubte es den großen US-Banken mehr Kredite aufzunehmen. In den letzten Monaten sind die Rendite der US-Staatsanleihen allesamt gestiegen, auch die der Schuldpapiere mit kurzen Laufzeiten. Die langfristigen Anleihen könnten schon bald zu einem Zwischenfall an den Derivatemärkten führen, denn der Anleihen-Turm von Babel verkraftet die starken Bewegungen der letzten Zeit nicht.
Die Fed wird sich womöglich gezwungen sehen, den Leitzins ein klein wenig anzuheben, um zu verhindern, dass sich bei den kurzfristigen Staatsanleihen die ersten systemischen Risse zeigen. Doch auch die langfristigen Anleihen sind in Gefahr. Wenn die Zinserhöhung kommt, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.
2007 und Anfang 2008 hatte ich vor einem Einbruch der Hypothekenmärkte gewarnt, der das weltweite System nachhaltig verändern sollte. Diese Prognose ist eingetreten und die weitreichenden Auswirkungen sind bis heute spürbar. In den letzten Monaten habe ich erneut vor einem systemischen "Lehman-Ereignis" gewarnt. In mehreren bedeutenden Wirtschaftsräumen besteht heute ein erhöhtes Risiko für ein ähnliches Ereignis wie im September 2008 - mit dem Unterschied, dass der riesige Schuldenvulkan diesmal das gesamte globale Finanzsystem erschüttern wird, wenn er in mehreren Epizentren gleichzeitig ausbricht, die alle im Westen gelegen sind.
Alle großen westlichen Banken sind miteinander verbunden, aneinander gekettet. Die Banker glaubten, dass die enge Verzahnung der Bankenstrukturen sie immun machen würde gegen die Gefahr eines Zusammenbruchs. In Wahrheit jedoch garantiert die Pleite jeder beliebigen Großbank den systemischen Kollaps aller anderen. Das gesamte Gebilde wird in sich zusammenstürzen und zahlreiche westliche Banken unter den Trümmern begraben.
Die endgültige Lösung
Wenn es zum Kollaps kommt, wird man endlich die Lösung diskutieren, der man nun schon seit acht Jahren aus dem Weg geht: Die Einführung des Goldstandards! Zuerst wird er sich im internationalen Handel durchsetzen. Dann wird er das Reservesystem der Banken reformieren. Schließlich werden auch die Währungen eine Golddeckung erhalten. Das Spiel mit den Papierwerten läuft schon seit 2008 im großen Stil und ist geprägt von unvorstellbarer Korruption.
In diesem Artikel wird der Versuch unternommen, die Gefahren aufzulisten, die das System durch die Detonation mehrerer Megatonnen TNT zum Einsturz bringen können. Die Finanzpresse hat oft darauf hingewiesen, dass den Derivaten eine zerstörerische Kraft innewohnt, die mit der vernichtenden Wirkung von Atomwaffen vergleichbar ist. Der Systemkollaps wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Er ist sogar längst überfällig. Um ihn zu verhindern haben die bedeutenden Zentralbanken in Kooperation mit einigen Finanzministerien ein umfangreiches globales Projekt gestartet. Das wichtigste Kontrollzentrum ist dabei das US-Finanzministerium mit seinem staatlichen Börsenstabilisierungsfonds.
Dieser Multimilliarden-Dollar-Fonds ist ein gut gehütetes Geheimnis. In den letzten Wochen hat er zugelassen, dass die Rendite der US-Staatsanleihen steigen, ohne dabei den heiligen US-Dollar selbst nach unten zu drücken. Diese ungewöhnliche Anomalie wurde von der schläfrigen Schoßhündchen-Finanzpresse kaum kommentiert. Das Motiv dahinter ist es, die Japaner nicht zu verärgern, denn die sind abgesehen von China die letzten, die noch US-amerikanische Schuldtitel im Wert von mehr als 1 Billion USD halten. Die Chinesen sind jedoch bereits dabei, ihre US-Treasuries abzustoßen und die Vereinigten Staaten können es sich nicht leisten, dass gleichzeitig auch Japan seine Anleihen verkauft.
Im Folgenden werden verschiedene, womöglich bereits brennende Lunten sowie die damit verbundenen Risiken und Auswirkungen beschrieben. Die Liste ist keineswegs vollständig, aber doch recht umfassend. Eine detaillierte Erörterung der einzelnen Gefahrenquellen ist in diesem Rahmen nicht möglich - diese Aufgabe übernimmt unser Newsletter, der Hat Trick Letter.
Zusammenbruch der Deutschen Bank
Das Scheitern der Deutschen Bank zieht sich mindestens schon seit einigen Jahren hin. Sie werden sich daran erinnern, dass das deutsche Kreditinstitut die US-Investmentbank Bankers Trust im Jahr 1998 widerwillig übernahm. Damit wurde es zum europäischen Vorposten für Unmengen an Bankenderivaten, die außerhalb der USA und frei von regulatorischen Zwängen verwaltet wurden. Der deutsche Bankengigant hat einen negativen Nettowert von etwa -1.000 Milliarden Dollar oder Euro - egal, welche Währungseinheit man verwenden möchte.
Mit diesem gigantischen Bankenmoloch werden alle Arten von Notlösungen, finanzieller Unterstützung, Liquiditätshilfen, falscher Buchführung und ausgemachten Lügen in Verbindung gebracht. Die Deutsche Bank hält ruinierte Schuldpapiere jeder nur erdenklichen Sorte und zudem einen ganzen Berg an Goldkontrakten, den China gern aufkaufen würde. Die New Yorker und Londoner Verbrecherbanken im Zentrum des Systems sind angreifbar. Wenn die Krise außer Kontrolle gerät, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.
Zinserhöhung in den USA
Der Federal Reserve wird es unter Umständen nicht gelingen, eine Anhebung des offiziellen Leitzinses zu vermeiden. Ignorieren Sie die falsche Erhöhung im Dezember 2015, bei der es sich eigentlich um ein gut verstecktes Reverse-Repo-Geschäft handelte. Dieses Ereignis erlaubte es den großen US-Banken mehr Kredite aufzunehmen. In den letzten Monaten sind die Rendite der US-Staatsanleihen allesamt gestiegen, auch die der Schuldpapiere mit kurzen Laufzeiten. Die langfristigen Anleihen könnten schon bald zu einem Zwischenfall an den Derivatemärkten führen, denn der Anleihen-Turm von Babel verkraftet die starken Bewegungen der letzten Zeit nicht.
Die Fed wird sich womöglich gezwungen sehen, den Leitzins ein klein wenig anzuheben, um zu verhindern, dass sich bei den kurzfristigen Staatsanleihen die ersten systemischen Risse zeigen. Doch auch die langfristigen Anleihen sind in Gefahr. Wenn die Zinserhöhung kommt, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.