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Vor Zinsschritt: S&P500 im spekulativen Überschwang

11.12.2016  |  Klaus Singer
- Seite 3 -
Und was ist mit Gold?

Gold befindet sich mit einem Schlusskurs vom gestrigen Freitag bei 1.160 an einem kritischen Punkt. Im Bereich von 1.170 liegt sich eine wichtige Unterstützung, wie hier bereits angesprochen. Sie wurde seit Tagen getestet, das Edelmetall hat es bis jetzt nicht geschafft, sich von diesem Pegel abzuheben - im Gegenteil. Die Kellertür steht offen…


Euro/Dollar sieht ähnlich kritisch aus.

as Währungspaar hatte bis zum vergangenen Donnerstag und hier bis in die laufende EZB-Pressekonferenz hinein noch Stärke aufbauen können. Dann stellte EZB-Draghi klar, dass der Beschluss, das laufende QE-Programm zu verlängern, jedoch die monatlichen Raten zu reduzieren, kein Ausschleichen dieser Maßnahme darstellt.

Im Gegenteil, man würde jederzeit die Raten wieder erhöhen, wenn das notwendig ist. Was immer "notwendig“ heißt - vielleicht wenn "Populisten“ in einem Land der Eurozone die politische Oberhand gewinnen, wer weiß?

Als Draghi das sagte, drehte Euro/Dollar nach unten ab, offenbar wurde das als Signal genommen, neue Carry-Trades zu aktivieren - Kredite werden in Euro zu null Prozent aufgenommen und dann ins Ausland transferiert. Mittlerweile nähert sich das Währungspaar wieder dem zuletzt erreichten Tief bei 1,0554 an und liegt damit auch wieder unter der Aufwärtslinie aus 1985.

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Wenn ich eine Wette abgeben soll: (US-)Aktien legen bis zur Fed-Sitzung noch zu, schließlich ist die obere Grenze des Aufwärtskanals im S&P 500 zum Greifen nahe. Dementsprechend lassen TBonds noch weitere Federn, die zehnjährige Rendite steigt auf neue Jahreshochs.

Möglicherweise kann sich Gold zusammen mit Euro/Dollar gerade noch halten, bevor es charttechnisch allzu "finster“ für beide wird. Die erwartete Entscheidung der Fed könnte das Signal für einen Rücksetzer bei Aktien werden. So lange dabei 2213 (oder auch 2190) im S&P 500 respektiert wird, dürfte das aber relativ zügig neue Käufer anlocken - frohe Weihnachten.


Fazit:

Der S&P 500 ist mittlerweile im Stadium der spekulativen Übertreibung angekommen, nach Dow-Theorie die dritte Phase in einem Bull-Run. TBonds werden verkauft, um Kapital in Aktien umzuschichten.

Gold ist nicht gefragt - schließlich ist ja alles “wunderbar”. Und Inflation ist zunächst einmal erwünscht, schafft sie doch in einem weit fortgeschrittenen Konjunkturzyklus die Illusion steigender Gewinne. Im Angesicht des nächsten Zinsschritts der Fed werden billige neue Carry-Trade-Kredite in Euro eingegangen, das drückt das Währungspaar Euro/Dollar wieder unter eine langfristige Aufwärtslinie.

Erwähnte Charts, weiterführende Verweise und Quellenangaben können hier eingesehen werden.


© Klaus G. Singer
www.timepatternanalysis.de



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