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Panikphase erreicht

16.12.2016  |  Hannes Huster
In den vergangenen beiden Handelstagen hat der Goldsektor die Panikphase erreicht. Hinz und Kunz raten zum Ausstieg aus Gold. Im Sommer war oft davon die Rede, dass Gold ein "overcrowded trade" sei, also dass zu viele Anleger auf den Zug aufgesprungen seien. Meine Gegenfrage lautet, was ist dann bitte derzeit der US-Dollar oder die Aktienmärkte?

Was wir aktuell sehen ist, dass die Anleger ein Szenario in den Markt einpreisen, das realistisch betrachtet so unmöglich ist.

Bislang haben sich der Renditeanstieg und der Anstieg des US-Dollars nur negativ auf den Goldpreis ausgewirkt. Das ist eine gewaltige Fehlinterpretation. Die schnelle Verdopplung bei den Renditen hätte die Aktienmärkte unter Druck setzen müssen und der viel zu starke US-Dollar wird sich negativ auf die Konjunktur in den USA auswirken, darauf können wir Gift nehmen. Zudem belastet der starke US-Dollar alle Emerging Markets massiv. Steigt er weiter, wird es dort zu massiven Kreditausfällen kommen, da die US-Dollar Schulden nicht über die schwachen Währungen getilgt werden können. Zu den Zinsen kommen erhebliche Währungsverluste! Doch der Markt blendet diese Gefahren (noch) aus.


Datenabhängigkeit wird massiv steigen

Was wir nun in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten erleben werden ist, dass die Marktteilnehmer wieder extrem stark auf die Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten blicken werden. In den vergangenen Monaten wurden diese stets ignoriert, da eh klar war, dass die FED im Dezember die Zinsen leicht erhöhen wird.

Doch alle folgenden Daten werden jetzt als Anhaltspunkt genommen, um die Zinsschritte der FED in 2017 einzuschätzen. Dies bedeutet, dass jede, auch noch so kleine Zielverfehlung bei den Wirtschaftsdaten, die Renditen und den US-Dollar nach unten schicken kann.

Ich will an dieser Stelle nochmals kurz auf die Währungen eingehen. Der US-Dollar steigt gegenüber jeder anderen wichtigen Währung, als gäbe es keinen Morgen mehr. Doch der Markt ignoriert dabei die Kaufkraft der anderen Währungen.

Bereits im Juli 2016 war der Euro rund 20% zu günstig, der japanische Yen über 35% zu günstig und der chinesische Yuan über 40% zu günstig gegenüber dem US-Dollar, gemessen an der Kaufkraft.

Diese Situation hat sich in den vergangenen Wochen seit dem Trump-Sieg nochmals verschärft. Wir sehen aus meiner Sicht also ein blindes Rennen in den US-Dollar, welches nur auf der Zinsdifferenz basiert.

Diese Bewegung kann sicherlich noch andauern, wird aber an einem bestimmten Punkt drehen, nämlich sobald die Realität in den Markt zurückkehrt.


Big Mac Index Stand Juli 2016:

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