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Dr. Martenson: "Die nächste Krise wird global. Für Edelmetallkäufe ist es dann zu spät."

13.01.2017  |  Mike Gleason
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Wenn wir all diese Verpflichtungen von Orten wie Illinois, Kalifornien, Connecticut sowie die unterfinanzierten Sozial- und Gesundheitsausgaben auf staatlicher Ebene mit einbeziehen und uns dann fragen, wie hoch dieser Betrag verglichen mit dem BIP ist, erhalten wir diese Antwort: Alle Schulden und Zahlungsverpflichtungen entsprechen zusammen 1.100% des Bruttoinlandsprodukts. Das bedeutet, dass wir ganze elf Jahre benötigen würden, um diese Summe abzubezahlen und dabei dürften wir nichts anderes tun. Wir müssten unsere gesamte Wirtschaftsleistung investieren, damit der Betrag auf Null sinkt. Ich sehe mir diese Zahlen also an und stelle fest, dass es eine mathematische Gewissheit ist, dass diese Summen nicht bezahlt werden können.

Die einzige Frage, die sich in diesem Zusammenhang noch stellt, ist wer für die Verluste aufkommen wird. Das ist eine ziemlich beängstigende Frage, denn wir haben ja bereits gesehen, was die Behörden vorhaben. Sie versuchen, uns das Bargeld wegzunehmen, damit wir völlig auf das Bankensystem angewiesen sind, dessen Regeln sie vor nicht allzu langer Zeit geändert haben. Wenn die Banken in der nächsten großen Krise stecken, werden es die Einleger sein, die die Verluste tragen müssen.

Sie wollen uns die Möglichkeit nehmen, den verheerenden Auswirkungen der Inflation zu entkommen, die sie anzuheben versuchen. Den meisten Menschen ist das nicht bewusst. Wir denken alle nur, "Oh, was für ein Pech, diese verflixte Inflation." Wenn Inflation jedoch mit Absicht herbeigeführt wird, ist sie ein Mittel, um die Kaufkraft jedes Einzelnen zu mindern und sie in dem Schwarzen Loch der Schulden und Verbindlichkeiten zu versenken, damit der relative Wert dieser Verpflichtungen sinkt.

Genau das geschieht heute. So einfach ist es. Wer wird wohl die Verluste tragen? Die Manipulation der Preise von Gold, Silber und anderen greifbaren Vermögenswerten ist in meinen Augen nur eine weitere Strategie, mit der die Manager des Systems sagen: "Wir können nicht zulassen, dass irgendjemand die Wahrheit hinter dieser Geschichte entdeckt, denn sobald eine Person sie ans Licht der Öffentlichkeit bringt, werden ganze Heerscharen kommen und sagen, dass sie diese Sicherheit auch wollen." Sie müssen gewährleisten, dass niemand über ein Sicherheitsnetz verfügt, dass sich niemand verteidigen kann, denn nur dann können wir alle die Verluste teilen.

Etwas fehlt jedoch noch in dieser Geschichte, und ich denke, das ist der Grund, aus dem Trump gewählt wurde - die Geschichte ist extrem unfair. Während wir alle in diese Grube der wirtschaftlichen Misere gesperrt werden, nutzen die Leute, die das System leiten, den Prozess aus, um sich praktischerweise selbst zu bereichern. Es ist kein Zufall, dass die Federal Reserve mittlerweile über den größten Grundbesitz der gesamten Vereinigten Staaten verfügt, weil sie mit auf dem Nichts erschaffenem Geld hypothekenbesicherte Wertpapiere gekauft hat.

Wer ist der zweitgrößte Grundbesitzer? Das wäre dann BlackRock, ein Unternehmen, das bei der Verwaltung dieser Portfolios der Fed eine wichtige Rolle spielt und so viel Liquidität bekommt, wie es will. Dieser praktisch private Akteur ist derzeit in der Lage, sich in Hinblick auf Kapitalkosten und Informationen außerordentliche Vorteile zu verschaffen und hat Zugang zu einer ganzen Reihe von Dingen, die für Sie und mich völlig unerreichbar sind. Infolgedessen konnte BlackRock das frisch gedruckte und gehebelte Geld nutzen, um sich den Grundbesitz unseres Landes anzueignen.

Es ist immer die gleiche Geschichte: Eine Regierung gerät in Schwierigkeiten, druckt zu viel Geld, verschuldet sich zu stark. Ein Zitat, das ich einmal irgendwo gehört habe, beschreibt es vielleicht am besten: "Die letzte Amtshandlung jeder Regierung ist die Plünderung der Staatskasse." Das ist in etwa die Phase, in der wir uns heute befinden.


Mike Gleason: Sie haben das in Ihrer letzten Antwort kurz erwähnt, Chris, aber welche Assets werden von diesem Szenario profitieren? Warum ist es wichtig, nicht zu lange damit zu warten, in diesen Vermögenswerten eine Position aufzubauen? Ich weiß, dass Sie Ihren Lesern raten, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, bevor all das passiert, was wir eben angesprochen haben, da es andernfalls zu spät sein könnte. Erklären Sie uns Ihren Standpunkt.

Chris Martenson: Ja, definitiv. Ich habe schon angedeutet, dass die Veränderungen, die uns bevorstehen, nicht mit einer Baisse zu Großvaters Zeiten vergleichbar sind, als man im Grunde genommen noch viel Zeit hatte, um die Trendwende zu erkennen und zu reagieren. Die kommende Krise wird dagegen recht explosiv. Man wird Kapitalkontrollen einführen, weil die Märkte, wie gesagt, alle vernetzt sind.

Es gibt praktisch keinen US-Markt, keinen europäischen Markt mehr. Alles ist global miteinander verbunden. Wir haben einen einzigen, gigantischen Kapitalmarkt, aber wenn die Krise beispielsweise in Italien beginnt, die italienischen Kreditinstitute zusammenbrechen und die Leute versuchen, ihr Kapital in ein anderes europäisches Bankensystem zu transferieren, werden sie feststellen, dass das unmöglich ist. Sie werden merken, dass man die Mauern schon errichtet, die Kapitalkontrollen schon etabliert hat und sie in der Falle sitzen.

Sie können dieser Falle nur entkommen, solange sie noch nicht zugeschnappt ist. Für Otto Normalverbraucher bedeutet das Investitionen in echte Vermögenswerte, greifbare Assets. Im Moment zähle ich auch Bargeld dazu. Es ist wichtig, Bargeld außerhalb der Bank zu verwahren. Edelmetalle zu besitzen, die man in den eigenen Händen halten kann, ist sehr wichtig. Legen Sie so viel wie möglich in realen Werten an, die Sie selbst verwahren.

Ich meide derzeit alle Schuldtitel, insbesondere unproduktive Schulden, aber auch hochverzinsliche Anleihen. Halten Sie sich davon fern so gut es geht, denn wir wissen ja alle, was sich derzeit in Venezuela abspielt, nicht wahr? Das Leid der Bevölkerung und die verheerenden Folgen sind unübersehbar, und sie klettern auf der sozialen Leiter immer weiter nach oben. Den sehr, sehr reichen Venezolanern geht es noch ganz gut. Wer konnte, hat das Land verlassen und ist in ein anderes gezogen.

Die nächste Krise wird allerdings die ganze Welt erfassen. Es wird keinen Zufluchtsort geben, daher wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als zu bleiben und das Beste daraus zu machen. Wenn die Superreichen eines Tages plötzlich zu der Ansicht gelangen, dass es an der Zeit ist Gold zu kaufen, werden Sie keines mehr bekommen können. Das ist zumindest meine Meinung. Es wird sehr, sehr schwer sein, das Edelmetall zu kaufen, denn die Türen zu diesem Markt sind winzig. Ein paar hundert Milliarden Dollar reichen schon aus, um sie zu schließen.


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