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Lebende Hedge-Fonds (Kredite III)

07.09.2006  |  Walter K. Eichelburg
- Seite 3 -
SFR-Risiko

Der Schweizer Franken ist neben der norwegischen Krone (NOK) die Fluchtwährung in Europa. Der SFR hat immer noch ca. 20% Golddeckung (trotz Goldverkauf) und nur ca. 12% des Schweizer Zentralbank-Goldes sind verliehen worden, der Grossteil ist also noch da. Wenn die Euro-Krise einsetzt, wird eine wahre Flucht in diese Währungen einsetzen. Sie werden von uns aus gesehen um ein Mehrfaches steigen. Nur Gold und Silber werden noch mehr steigen.

Ich kann Ihnen sagen, dass ich selbst Finanzwerte in diesen Währungen besitze. Diese bringen zwar derzeit wenig Ertrag, aber man muss nur abwarten. 2007 sollte es richtig losgehen.

In einer Währung, in der sicherheitsbewusste Anleger anlegen, solle man niemals Kredite laufen haben, und schon gar nicht mir variabler Verzinsung und einer Hedge-Fond-Konstruktion.


Ostrisko der Banken

Dieser Bloomberg-Artikel vom 10. August 2006 zeigt die Ost-Immobilienbubble: "East Europe´s Soaring Property Prices Fuel Discontent With EU" (http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601109&sid=a6FDxTuyhiAs).

Die Menschen in den neuen EU-Staaten in Osteuropa können sich kaum mehr Wohnungen leisten, da Spekulanten aus Westeuropa die Preise so hoch getrieben haben. Diese Spekulaten haben mit niedrigverzinsten Euro und SFR-Krediten groß eingekauft.

Was passiert, wenn die Bubble platzt kann man sich hier ansehen:
- Shanghai (China). Dort stehen 20...40% aller neuen Wohnungen leer, die von Spekulaten aus Taiwan gekauft wurden. Der Markt ist zusammengebrochen.
- Florida (USA). Dort haben die Spekulaten und "Flipper" besonders mit Ferienwohnungen von 2003 bis 2005 ihr Unwesen getrieben. Inzwischen ist der Absatz auf 12% eingebrochen (siehe Mike Larson "Major Condo Company Sees Market Collapse" ([url=http://www.moneyandmarkets.com/press.asp?rls_id=381&cat_id=6&). Inzwischen flüchten die Spekulanten und ganze Wohnblocks stehen leer.

Es ist anzunehmen, dass die "Ost-Bubble" auf die gleiche Art platzen wird, wenn die Zinsen steigen und/oder sich keine Käufer/Spekulanten mehr finden lassen.

Welche Banken sind in Osteuropa besonders stark engagiert? Richtig, die österreichischen Banken. In manchen Ländern Osteuropas haben sie soviele Kredite hineingedrückt, dass die ausstehende Kreditsumme in 3 Jahren um das 10-fache gestiegen ist. Wenn diese Bubble platzt, dann werden diese Banken in enorme Bedrängnis kommen und auch in Österreich den Kredithahn zudrehen.

Österreichische Banken mit Ostgeschäft sind daher nicht unbedingt als besonders sicher anzusehen!


Deutsche Kreditbubble in Spanien:
Man sagt, dass Banken bei Sonnenschein gerne Regenschirme (Kredite) vergeben, diese aber bei Regen (Krise) wieder einziehen.

In den 1990er Jahren hat man eine massive Immobilien-Bubble auf Kredit in Ostdeutschland geschürt. Diese ist dann nach 2000 zusammengebrochen und einige Banken (HVB, AHBR) mussten notverkauft werden. Inzwischen mischt man bei einer neuen Bubble mit - in Spanien. Diese ist noch größer, als sonst in einem Land Kontinental-Europas. Wenn diese platzt, dürften einige deutsche Banken, die dort viel Geld drinnen haben, einiges abbekommen. In Osteuropa sind sie auch tief drinnen.


Österreichischer Immobilienmarkt in hoher Gefahr

Die oben geschilderten, riskanten Fremdwährungskredite zusammen mit dem Ostrisiko werden, wenn es wahrscheinlich in 2007 richtig losgeht, zu massenhaften Kreditausfällen und Zwangsversteigerungen führen. Die Banken kennen in einer solchen Situation nur ein Mittel: Kreditblockade, was die Situation natürlich noch verschärft.

Dann werden viele Wohnungen und Häuser, die die Banken den früheren Besitzern "wegenommen" haben und derzeit selbst halten, schnell auf den Markt fliegen. Hat sich schon jemand gewundert, warum die Immobilien-Firmen der Banken soviele Objekte anzubieten haben?

Ich schätze, dass mehr als 50% der "Besitzer" mit solchen endfälligen SFR-Krediten ihre Häuser und Wohnungen verlieren werden. Warum?

Im Fall einer schweren Finanzkrise können Regierung und Zentralbank durch Monetisieren der Kredite = Hyperinflation helfen, aber nur in der eigenen Währung.


Was bedeutet das?
Wie wir bereits heute sehen, steigen die Lebenshaltungskosten im Euro-Raum derzeit enorm. Die reale Konsumentenpreis-Inflationsrate liegt nicht bei ausgewiesenen 1,5...3% sondern eher bei 7%. Die Zinsen werden daher irgendwann richtig hochspringen müssen, was das System zum Einsturz bringt.

Wenn in der damit kommen Krise der Euro zerfällt und die Flucht in den SFR und Gold beginnt, steigen die Rückzahlungsraten dieser SFR-Kredite gewaltig an. Gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten noch wesentlich mehr, aber die Löhne und Gehälter steigen wegen der hohen Arbeitslosigkeit kaum. Die Kreditnehmer können diese Kredite dann nicht mehr weiterzahlen. Noch dazu, wenn etwa rund um Wien, wo viele Häuser mit solchen Hypotheken stehen, etwa 80% aller Gehaltskonten überzogen sind - die Leute sind heute schon finanziell "ausgepowert".

Dieser Typ von Kredit wird nicht nur deshalb gewählt, weil der den Vermittlern hohe Provisionen bringt, sondern auch, weil sich die Kreditnehmer damit "mehr Haus" "leisten" können - ein kommendes Bleigewicht um den Hals.

Fallen jetzt diese Kredite massenhaft um, so drückt das die Immobilienpreise insgesamt. Auch Kreditnehmer in Euro und sogar mit Fixzinsen kommen daher in die Gefahr, dass ihr Kredit höher als der Hauswert sein kann - Kündigungsgrund.

Man kann ruhig vorhersagen, dass in Österreich und anderen Ländern, wo solche Kredite massenhaft eingesetzt werden, eine Immobilien-Krise der Sonderklasse zu erwarten ist.

Diese endfälligen SFR-Kredite sind viel schlimmer als das, was heute in den USA gemacht wird. Und dort sind die Kredit-Exzesse schon extrem.


Für SFR-Kreditnehmer: Good Luck, because you are doomed!

Für Investoren: bereiten Sie sich darauf vor, solche Häuser und Wohnungen am Tiefpunkt der Krise für wahrscheinlich 150 Gramm Gold oder SFR 30000 übernehmen zu können.


© Walter K. Eichelburg
www.hartgeld.com



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