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Saisonale Trends im Ölaktien-Bullenmarkt

11.09.2006  |  Adam Hamilton
Ölaktien spielten in dieser letzten Woche eine große Rolle in den Nachrichten. Zusätzlich wurde aufgrund der Betriebsstilllegung des größten Ölfeldes Nordamerikas, die durch Korrosions-Probleme in BPs Transitpipeline (Prudhoe Bay) hervorgerufen wurde, den Ölaktien noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt als sonst.

Der führende XOI-Ölaktien-Index nützte diese neu gefundene Aufmerksamkeit, um auf neue Allzeithochs zu steigen. Nach Veröffentlichung der Nachrichten über Prudhoe Bay wurde an den drei darauf folgenden Tagen jeweils ein neues Allzeithoch erreicht. Aber es wäre ein Fehler, diese Hochs einzig und allein auf die Stilllegung des Ölfeldes zurückzuführen.

In der Woche vor den Prudhoe-Bay-Vorfällen schloss der XOI bei zwei neuen Allzeithochs. Noch eine Woche früher, also Ende Juli, erreichte er ebenfalls ein damaliges Allzeithoch. Durch die aufgetretenen Probleme in Prudhoe Bay profitierten Öl-Aktien nur marginal, im besten Falle um 1%. Der XOI befand sich bereits Wochen vor der Bekanntgabe durch BP im Bereich neuer Allzeithochs.

Seit dem Tief Anfang 2003 hat sich der XOI nahezu verdreifacht. Er besitzt eine Eigenschaft, die ihn zu einem der spektakulärsten Bullenmärkte macht, die ich je gesehen habe. Ölaktien sind, während ihre Kurse gestiegen sind, fundamental gesehen günstiger geworden. Die von den Ölfirmen erzielten Gewinne wachsen schneller als ihre Aktienkurse, was zu unglaublich günstigen Bewertungen führt.

Nahe dem Mitte der Woche erreichten Allzeithoch hatten die elitären Ölaktien ein durchschnittliches KGV von nur 9,5. Es ist ganz einfach außergewöhnlich zu sehen, wie diese Öl-Aktien bei Allzeithochs bei günstigen Bewertungen handeln, die mit den Anfängen großer Aktien-Bullenmärkte vergleichbar sind. Als ob Öl bei USD 40 und nicht mit den durchschnittlichen USD 66 vom letzten Jahr gehandelt werde.

Daher bleibe ich sehr aufgeregt bezüglich dieses Bullenmarktes. Es ist eine seltene und wunderbare Möglichkeit, während eines drei Jahre andauernden Bullenlaufs richtig günstige Aktien, gemessen an ihren Bewertungen, kaufen zu können. In dieser Phase des Bullenmarktes wird normalerweise ein Sektor überbewertet, aber da Wall Street und Mainstream-Investoren noch immer nicht glauben, dass Ölpreise von USD 60 und darüber bestehen werden, haben sie damit unwissentlich eine unglaubliche Möglichkeit für umsichtige konträre Anleger geschaffen.

Als Ölaktien-Investor und -Spekulant bin ich am Rhythmus dieses Bullenmarkts interessiert. Wenn ich verstehe, wann die Wahrscheinlichkeiten am stärksten für einen Kauf sprechen, dann können wir bei diesen periodischen Tiefpunkten neue Trades, sowohl Investments als auch Spekulationen, tätigen. Erkenne ich nun auftretende Zwischenhochs, dann können wir unsere Spekulationen dort mit den größten Profiten verkaufen. In diesem Spiel ist Timing der entscheidende Faktor.

Um mich als Student des Ölaktien-Bullenmarktes weiterzuentwickeln, würde ich gerne die saisonalen Trends des XOI analysieren. Normalerweise werden saisonale Trends nur bei Termingeschäften analysiert, um Perioden innerhalb eines Jahres zu eruieren, bei denen der Index Hoch bzw. Tief ist. Die saisonale Analyse ist aufgrund der inhärenten Durchschnittsbildung als primäres Handelstool unangemessen, jedoch kann sie uns helfen, den Markt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und unsere Ein- und Ausstiegspunkte beim Trading zu optimieren.

Letzte Woche führte ich eine Untersuchung von saisonalen Trends des Rohöl-Bullenmarktes durch. Ich verwende diese Woche denselben Ansatz, um die Charts für die saisonalen Trends des XOI zu erstellen. Bitte lesen Sie den angesprochenen Artikel "Saisonale Trends im Ölbullenmarkt" wenn Sie den Background für diese Untersuchungsreihe bekommen wollen. Bevor wir nun über die saisonalen Trends des XOI sprechen, müssen wir noch einen wichtigen Punkt klären.

Trotz heute weit verbreiteter gegenteiliger Ansichten ist der Rohölpreis der primäre Einflussfaktor für Ölaktien. Dies ist einfach zu begreifen, logisch und macht Sinn. Ölaktien machen ihre Gewinne durch gefördertes Öl. Je höher der Ölpreis steigt, desto höher werden die Gewinne. Und da Aktienkurse schließlich den Gewinnen folgen, führen höhere Ölpreise durch den Mechanismus von höheren Gewinnen letztendlich zu höheren Ölaktien-Kursen.

Heute glauben viele Investoren und Spekulanten, dass der XOI dem generellen Aktienmarkt ausgeliefert ist. Wenn der S&P 500 steigt, dann werden auch Öl-Aktien steigen. Wenn er fällt, fallen auch Öl-Aktien. Vergleicht man den XOI und S&P500 auf täglicher Basis, könnte man tatsächlich zu dieser Meinung gelangen. Ich war letztes Jahr über dieses Thema selbst unschlüssig und ermittelte dies genauer in einem Artikel. Ich erkannte, dass Rohöl für das Preisverhalten des XOI viel wichtiger ist als der generelle Aktienmarkt.

Hier habe ich das aktualisierte Chart der letztgenannten Untersuchung. Es zeigt uns die unglaublich enge Beziehung zwischen Rohöl und Ölaktien. Wenn Sie die großen Schwankungen der Ölaktien handeln wollen, müssen Sie auf die großen Schwünge von Rohöl achten. Zu einem unheimlich hohen Grad spiegelt das Schicksal des XOI jenes von Öl wider.

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Betrachten Sie das Chart genauer, bevor wir nun diese außergewöhnlich starke Beziehung analysieren. Der rote Öl-Graph und der blaue XOI-Graph sind bis heute für den Grossteil der Zeit eng miteinander verflochten. Dies gilt besonders seit Anfang 2005, als Ölaktien richtig interessant wurden.


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