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Saisonale Trends im Ölaktien-Bullenmarkt

11.09.2006  |  Adam Hamilton
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Vor 2005 stiegen der XOI und Öl meist synchron. Aber es gab gelegentlich, wie Ende 2004, Zeiten, in denen sie sich entkoppelten. Öl hat sich in der zweiten Hälfte des Jahres zu einigen spekulativen Spitzen aufgebäumt, welchen der XOI nicht gefolgt ist. Ich kann mich noch gut ans Ende des Jahres 2004 erinnern, als die meisten Ölaktien-Händler, mich eingeschlossen, nicht glaubten, dass Ölpreise von USD 50+ nach solch einem Anstieg kurzfristig nachhaltig ist. Daher warteten wir auf die Korrektur, was dazu führte, dass wenig Kapital in Öl-Aktien floss.

Nach dem Jahr 2004 wurde die Beziehung zwischen Öl und dem XOI aber extrem stark. Beachten Sie, dass es seit Anfang letzten Jahres fünf bedeutende Hochs gab. Jedes dieser Hochs des XOI wurde direkt von einem zugrunde liegenden Hoch von Rohöl getrieben. Seit Anfang 2005 bewegte sich der XOI nur dann stark nach oben, wenn auch Rohöl stark war. Jede dieser XOI-Bewegungen erreichte ihr Zwischenhoch nahezu gleichzeitig mit Öl.

Öl ist der primäre Einflussfaktor für Ölaktien. Mathematisch gesehen ist diese Beziehung noch stärker als man es visuell vermuten würde. Der XOI-Bullenmarkt begann im Jahre 2003 und seither hatte der XOI eine atemberaubende positive Korrelation mit Rohöl von 0,976. Das ergibt einen r-Quadrat-Wert von über 95%! Das heißt, 95% der täglichen Preisbewegungen des XOI können direkt den täglichen Preisbewegungen von Rohöl zugeordnet oder durch diese erklärt werden.

Es scheint, als ob Ölaktien von Zeit zu Zeit dem generellen Aktienmarkt folgen würden, jedoch sind dies nur vorübergehende Phasen. Sowohl der XOI als auch der S&P 500 befinden sich in den letzten Jahren in unabhängigen Bullenmärkten, die sich phasenweise synchron bewegen. Bei genauerer Untersuchung der These, dass der generelle Aktienmarkt der Treiber für Ölaktien ist, trifft man auf eine Vielzahl von Widersprüchen. Das Jahr 2004 ist ein erstklassiges Beispiel dafür.

Der S&P 500 begann das Jahr 2004 nahe dem Wert von 1100. Die darauf folgenden sechs Monate machte er einige tapfere Versuche, um über die Grenze von 1150 auszubrechen, jedoch schaffte er diese Hürde nicht. Danach kam eine Serie von Tiefs, ein evidenter Abwärtstrend stellte sich ein, bis hin zu einem Wert von 1060 zu dieser Jahreszeit. In den ersten neun Monaten des Jahres 2004 tendierten also der S&P 500 und der generelle Aktienmarkt nach unten.

Wenn diese anhaltende Schwächeperiode des generellen Aktienmarktes sich in Öl-Aktien widerspiegeln sollte, wäre es nun Zeit dafür gewesen. Aber der XOI ignorierte die Malaise des Aktienmarktes und performte, dem Rohöl folgend, höher. Während der ersten 9 Monate des Jahres 2004 blieb der Kurs des S&P 500 mit +0,2% unverändert, und der XOI stieg um unglaubliche +24%!

Also auch für den Grossteil eines ganzen Jahres, indem der S&P 500 schwach war, folgten die Ölaktien dem Ölpreis und ignorierten den Einbruch am Aktienmarkt. Wenn ich die XOI-Bewegungen auf einer täglichen Basis betrachte und dem generellen Aktienmarkt gegenüberstellte, sehe ich auch manchmal eine Korrelation der beiden. Aber wenn ich einen Schritt zurücktrete und die Geschichte ihrer mehrjährigen Bullenmärkte studiere wird es glasklar, dass Öl der primäre Treiber für Ölaktien ist, und nicht der S&P 500.

Da ich diese Thematik letztes Jahr genauer studiert habe, begann ich meinen Ausflug in saisonale Trends letzte Woche bewusst mit Rohöl. Wenn wir wahrnehmen können, wann Öl saisonal bedingt stark ist, was cirka in den nächsten sechs Wochen sein sollte, können wir die Verkaufszeitpunkte für unsere aktuellen Ölaktien, Gasaktien und Optionen auf Öl- und Gasaktien, welche wir in unserem Newsletter handeln, optimal timen.

Ich war nun natürlich auch an den saisonalen Trends des XOI interessiert. Ich vermutete, dass diese den Trends von Öl aufgrund der oben angesprochenen starken Korrelation sehr ähnlich sein werden. Ich wunderte mich, ob es wohl feine Unterschiede geben wird, die uns helfen werden, unser Trading-Timing zu optimieren. In der Tat gibt es solche Unterschiede! Wie oben schon angesprochen, habe ich das folgende Chart nach demselben Muster wie letzte Woche angelegt. Das Chart umfasst die Jahre 2003 bis 2006 unseres Bullenmarktes.

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Bis heute war der XOI bezüglich saisonaler Gesichtspunkte sehr beeindruckend. Durchschnittlich ist der Index um 30% pro Jahr gestiegen, von indexierten 100 auf Index 130. Diese Gewinne sind außergewöhnlich konsistent über das Jahr hinweg. Bis auf eine geringfügige Korrektur im Oktober steigt der junge Bullenmarkt das ganze Jahr hinweg. Trotzdem gibt es einige gute Zeitpunkte um zu handeln, die in unserem Bullenmarkt lauern.

Betrachtet man nun jedes einzelne Jahr im Detail, so stellt man fest, dass der XOI im Jänner mäßig stark ist und im Februar zu einem starken Anstieg einsetzt. Der XOI schlängelt sich im Frühjahr langsam höher, wobei keine aufregenden Preisbewegungen stattfinden. Im Mai durchläuft der XOI aber nun tendenziell eine saisonbedingte Korrektur, die erste seit Anfang Februar.

Daher besteht Mitte Mai beim Kauf von Ölaktien und -Optionen eine sehr hohe Erfolgswahrscheinlichkeit. Wir investierten zwischen Mitte Mai und Mitte Juni selbst in ungefähr ein halbes dutzend Ölaktien-Calls für unseren Zeal Speculator. Letzte Woche hatten diese Trades einen unrealisierten Gewinn von durchschnittlich 62% erreicht. Wir tätigten diese Trades nicht basierend auf saisonalen Trends, sondern weil der XOI sich nahe seiner 200-Tageslinie befand. Dies ist die beste Zeit zum Kaufen.


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