Treibhausklima für die Gold- und Silber-Setzlinge
01.07.2017 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Die Aktionen der EZB sehen allmählich wie reine Verzweiflungstaten aus. Der EU-Leitzins, der bis Mitte März 2016 bei 0,05% lag, wurde auf 0,00% gesenkt. Die Geschäftsbanken erhalten also vom großen Draghi nunmehr Geld für nichts. Ihr Strafzins, den sie zahlen müssen, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken, wurde von 0,3 auf 0,4% erhöht. Damit werden sie noch stärker gezwungen, Geld nicht ruhen zu lassen, sondern es verstärkt in die Spekulation (Aktien, Derivate) zu stecken. Wehe, die Börsen kollabieren eines unschönen Tages, dann zählt es, Gold und Silber zur Seite zu haben. Die großen Mitspieler an den Börsen leben von der Geldschwemme, die die Zentralbanken fortlaufend in die Finanzmärkte pumpen. Die entstehende künstliche Überliquidität aber braucht einen Abfluss und das sind seit Jahren die Aktien (Überteuerung heute in USA 60%) und Immobilien (Überteuerung in den westlichen Ländern 50%). Einen Aktiencrash verhindert das Plunge Protection Team mit ca. 300 Milliarden $ in der Portokasse. Diese kursstützenden Finanzakrobaten brauchen nur regelmäßig 5 oder 6 Großkonzerne zu stützen, die zusammen wegen Ihrer schieren Größe für etwa 70% der gesamten Marktmacht an den Börsen verantwortlich sind.
Man braucht sich also nicht in der Breite zu verzetteln, sondern vermag mit einem Minimum an Einsatz ein Maximum an Effekt zu erzielen. Die Geschäfte im Finanzbereich von Banken und Großunternehmen werden immer waghalsiger, nur um irgendwo im Finanzsektor noch 0,5% herauszukitzeln. In der Realwirtschaft ist schon lange nichts mehr zu holen, doch im Notfall werden sie von den Zentralbankern und der Politik mit Steuergeldern oder neuen Staatsschulden rausgehauen.
Von dieser Art Freibrief können gewöhnliche Unternehmer des Mittelstandes nicht einmal träumen: Gleich was du tust, gleich wie hoch die Verluste auflaufen mögen, man wird dich IMMER retten, falls du zum "Club" gehörst. Machst du Gewinne, werden diese massiv besteuert. Mega-Verluste aber trägt der Steuerzahler. Gab es je etwas Schöneres? Übrigens, das Weltwirtschaftswachstum steht derzeit auf dem niedrigsten Stand seit der letzten großen Wirtschaftskrise. Es weigert sich seit rund 10 Jahren die dringend erforderliche Marke von plus 3% pro Jahr zu erreichen.
Die nachstehenden Schwerpunkte fassen die aktiven, wie auch die noch brachliegenden Kräfte der Russen nebst Hintergrund und Umfeld kurz zusammen.
Russland beginnt, sich nach Kräften gegen die Umklammerung längs seiner Grenzen zu wehren. Schätzungen zufolge zielen mehr als 1.500 Raketen (konventionelle Ladungen) aus dem Grenzbereich des angrenzenden Auslandes auf die zahlreichen Zentren des größten Landes der Welt. Eine der Abwehrmethoden besteht in einer Anwendung der neuesten Form der Kriegsführung: Töte das Internet des Gegners.
Natürlich gab es Vorläufer dieser Taktik: Im zweiten Weltkrieg knackten bald die Deutschen und die Engländer die Funk-Codes des Gegners und waren entsprechend gewarnt. Doch das war alles nichts im Vergleich zu den heutigen technologischen Möglichkeiten. So stach zum Beispiel eine Schlagzeile in der New York Times ins Auge: "Russische Unterseebote und Spionageschiffe umschleichen die wichtigsten Tiefseekabel. Ein möglicher Angriff würde alle globalen Kommunikationen in und aus den USA schlagartig lähmen. US-Militärs und Abwehrleute sind zutiefst darüber betroffen, dass die Russen im Falle eines bewaffneten Konflikts, oder in Zeiten hoher politischer Spannungen, einen tödlichen Schlag planen".
Doch offiziell trägt Moskau an allem Elend des Mittelostkrieges, am Flüchtlingsstrom und damit am Terrorismus, die Schuld. Es gibt jetzt auch 2 Arten von Bomben: Russische Bomben sind schlecht, amerikanische Bomben sind gut, ja sogar sehr gut; ganz besonders, wenn sie auf Krankenhäuser fallen (wofür man sich anschließend manchmal lahm entschuldigt).
Dem bewegten Hosenanzug entquoll außerdem, dass sich der Westen auch weiterhin streng an das großartige Nicht-Agressions-Abkommen mit den Russen (vor ca. 20 Jahren geschlossen) halten wolle, und dass die Rüstungs- und NATO-Grenzen ganz unverändert geblieben seien, die man ja niemals auch nur um einen Meter gen Osten verschoben hätte. Der dortige Waffenaufbau sei zum einen vernachlässigbar, und geschähe zum anderen ja nur wegen dem unendlich aggressiven Putin und dessen teuflischen Plänen.
Wie merkwürdig, dass in den letzten zwei Jahrzehnten immer neue und immer modernere amerikanische Waffen aller Arten längs der russischen Grenzen in einem Großkreis aufgebaut wurden. Die Umzingelung war bzw. ist - ganz im Gegensatz zu Abkommen - fast perfekt. Nicht die Russen sind nach Westen, sondern der Westen weiter nach Osten vorgerückt. Wie viele Länder hat Russland besetzt? Keines. Und wie viele haben die USA militärisch besetzt? 135!! Und Deutschland ist eines davon. Welcher Kontrast! Vielleicht ist Obamas öffentliche Äußerung in Rammstein vor ein paar Jahren durchaus ernst zu nehmen, als er frisch, fromm, fröhlich frei erklärte: "Deutschland ist ein besetztes Land und wird es auch bleiben".
Jedenfalls sind die Unterseekabel die wichtigste Verbindung Washingtons zu den 135 besetzten Ländern, dem eigenen Militär vor Ort, wie auch zu den Truppen der Verbündeten. Nach "Schnipp, Schnapp" könnten diese fernen Einrichtungen paralysiert und die Wall Street gelähmt werden. Ein CIA-Experte: "Die Glasfaserkabel auf dem Grund der Ozeane stellen das wahrscheinlich wichtigste Pipeline-Netz der Welt dar. Etwa 92% des gesamten Internet-Verkehrs läuft über diese Kabel." Sie sind das Rückenmark des Internets.
Selbst wenn jemand einem Freund in der gleichen Straße eine E-Mail sendet, läuft diese höchstwahrscheinlich erst über ein solches Kabel. Eine Sabotage würde die Börsen und das Finanzwesen verkrüppeln, auch die Institutionen und Ketten, die indirekt an diese Netzwerke angeschlossen sind. Die Russen brauchen zwecks Abwehr niemanden nuklear ausschalten. Es genügt, wenn sie dies mit Twitter, Facebook und eben allen Internetkanälen tun, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern. Wir würden in nur fünf Minuten um Frieden betteln.
Alles schon dagewesen. 1914 durchschnitten die Engländer die Kabel zwischen Deutschland und den USA. Daher musste der gesamte Datenverkehr über England umgeleitet werden. Die mitlesenden Briten hatten dabei das allergrößte Vergnügen. Doch war dies nichts, nur ein Kinkerlitzchen, gegen die heutigen potentiellen Schäden, welche ein Abschneiden des Netzes verursachen würde. Börsen, Broker, Banken, Bankautomaten, Tankschiffe, Tankstellen, Supermärkte, medizinische Versorgung, Lieferketten, Logistiksysteme, Fax, Telefon, Internet, ja sogar Strom, Wasser- und Abwassersysteme, sie alle hängen direkt oder indirekt an einem großen Netz.
Eine emotionsfreie Analyse liefert folgendes Bild in kürzester Form: Der Westen und Deutschland leben von der Substanz und von geborgter Zeit. Weltweit herrscht Krisenstimmung vor, die durch einen Friedensvertrag und friedlichen Handel mit Russland deutlich entschärft werden könnte. Die Zahlen von den Finanzmärkten haben in vielen Bereichen absurde Höhen erreicht. Global läuft ein gigantischer Transfer von Kapital von den Fleißigen zu den Superreichen ab. Letztere glauben, durch den Besitz von viel bedrucktem Papier unendlich reich zu sein.
Die vorstehenden Problembereiche sind nach Umfang und Art alles andere als eine vollständige Auflistung schwelender Lunten an Pulverfässern verschiedener Größe und unbekannter Sprengkraft. Mag jeder Leser diese Liste, abhängig von Erfahrung und Beobachtungsgabe, beliebig erweitern oder verlängern.
Last but not least, steigen Sie in physisches Gold und vor allem in das wahrscheinlich längerfristig noch viel attraktivere Silber ein, deren Einstandskosten sich derzeit als sehr günstig darstellen. Beide Metalle haben noch in keiner Situation versagt, "wenn es drauf ankam". Im Gegensatz zu Papiergeld aller Arten sind sie keine Versprechen auf eine Gegenleistung, die am Ende immer gebrochen werden, sondern sind ihrer Natur nach in Sachen Haltbarkeit und Akzeptanz ewig und werden in allen Ländern klaglos angenommen.
Wir haben also schon eine echte "Weltwährung". Sie haben einen inneren Wert ("intrinsic value") unabhängig von der Zahlungsfähigkeit einer staatlichen oder privaten Gegenpartei, die fälschlicherweise glaubt, durch die Anhäufung von Papierwerten wirklich "reich" zu sein.
Noch einmal: Gold und vor allem Silber sind in der heutigen unsicheren Zeit absolute Pflicht. Viele Generationen vor uns machten diese Erfahrung des rettenden Erfolges wieder und wieder.
Den ersten Teil dieser 3-teiligen Serie "Kalter Krieg II" können Sie hier und den zweiten Teil hier anschauen.
© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch
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