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Die Abwertung des Dollars, globale Währungskriege und Gold

07.02.2017  |  Michael J. Kosares
Die Financial Times schrieb am 2. Februar 2917:

"Der chaotische Start der neuen US-Regierung und ihrer von vielen als protektionistisch eingeschätzten Agenda hat nicht nur die Angst vor Währungskriegen, sondern auch vor einem ausgewachsenen Handelskonflikt verstärkt, welcher eine verheerende Wirkung auf die Weltwirtschaft entfalten könnte."


Kommentar

Präsident Trump und der Vorsitzende des Nationalen Handelsrates Peter Navarro haben eine verbale Attacke auf den japanischen Yen, den chinesischen Yuan und den Euro gestartet und die Währungen als unterbewertet bezeichnet. Dies sei das beabsichtigte Ergebnis der Währungspolitik aller drei Länder gewesen. "Mit seiner Aussage hat [Mr. Navarro] im Währungskrieg, den die US-Regierung derzeit gegen den Rest der Welt führt, praktisch die nächste Salve abgefeuert", kommentiert das Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.

Tatsache ist, dass die Vereinigten Staaten den Dollar nicht mehr so mühelos (mit einem einzigen Federstrich) abwerten können, wie früher, als es noch einen dollarbasierten Goldstandard gab. Im Rahmen dieses Systems konnten die USA den Dollar abwerten, indem sie einfach den offiziellen Goldpreis anhoben. Von dieser Möglichkeit wurde auch Gebrauch gemacht (1971 und 1973).

Für eine echte Abwertung des US-Dollars gegenüber den internationalen Währungen wäre heute die Kooperation der Herausgeber der anderen Währungen notwendig. Da das ohne beträchtliche Überzeugungsarbeit nicht geschehen wird, bleiben der Trump-Regierung nur Zölle und Einfuhrabgaben der ein oder anderen Art, um ihre Ziele bezüglich des amerikanischen Außenhandelsdefizits zu erreichen. Das Endergebnis dessen wird de facto eine Abwertung des Dollars innerhalb der Vereinigten Staaten und gegenüber Gütern und Dienstleistungen sein, aber nicht notwendigerweise gegenüber anderen Währungen.

Da zahlreiche Rohstoffe in US-Dollar gehandelt werden, wird die Preisinflation auch in andere Staaten rund um den Globus exportiert werden und in deren Volkswirtschaften fließen. Wie aus dem obenstehenden Zitat abzulesen ist, bestehen derzeit mit Blick auf den Welthandel erhebliche Sorgen. Für jeden einzelnen Staat könnte sich diese Entwicklung potentiell in einer Konjunkturabschwächung in Kombination mit höheren Inflationsraten niederschlagen. Wenn man die Situation auf diese Weise betrachtet, ist es leicht nachvollziehbar, dass Alan Greenspan zu der Schlussfolgerung gelangte, wir steuerten auf eine erneute Zeit der Stagflation zu, vielleicht sogar eine Zeit der unkontrollierten Stagflation, die an die 1970er Jahre erinnert. Es versteht sich von selbst, dass unter solch inflationären Umständen sowohl die Goldnachfrage als auch die Goldpreise höchstwahrscheinlich steigen werden, sowohl hier als auch im Ausland - genau wie in den 1970ern.

Die Märkte werden von der Stimmung und den Erwartungen der Investoren gelenkt. Die Marktstimmung lässt sich derzeit als verwirrt bezeichnen, denn den meisten fällt es schwer, die Signale richtig zu deuten. Diejenigen, die die Markterwartungen verstehen, haben jedoch begonnen, Gold zu kaufen. Belege dafür sind die zu neuem Leben erwachte Nachfrage nach Gold-ETFs, die im Januar ein Plus von rund 1,2 Millionen Unzen verzeichneten, und die Nachfrage in Asien, insbesondere in China. Ein großer Teil der Preisbewegungen der letzten Tage fand während der Handelszeiten der chinesischen und europäischen Märkte statt.


© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.


Der Artikel wurde am 2. Februar 2017 auf www.usagold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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