Trump auf Abwegen: Warum die Blase spektakulär implodieren wird!
13.02.2017 | Uli Pfauntsch
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Blase wird spektakulär implodieren! Stockman glaubt, dass die kopflosen Wall Street Trader rücksichtslos darauf wetten, dass ausgerechnet der impulsivste, unberechenbarste und meist störende Bürger, der jemals in Weiße Haus eingezogen ist, binnen kurzer Zeit Washingtons brüchige, dysfunktionale und gelähmte Regierungsmaschine in Bewegung setzen kann und ein gigantisches Infrastruktur- und Steuersenkungs-Stimulus durchhämmert, dass das moderne Gegenstück zu Franklin D. Roosevelts ruhmreichen "100 Days" sein wird.
Wie Donald selbst sagen würde, STUPID!
Die Ironie, so David Stockman, ist, dass Trump in der ersten Woche im Amt eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt hat, die sicherstellen, dass die Blase noch im ersten Jahr seiner Amtszeit spektakulär implodieren wird.
Notenbanker am Ende - die unvermeidliche Konsequenz!
Der Radio-Moderator wies im Gespräch mit Stockman auf den so genannten "Fed Put" seit Alan Greenspan hin. Es scheint, als ob die Federal Reserve über die letzten acht Jahre bei jedem Anzeichen eines Markteinbruchs unmittelbar gegensteuerte. Deshalb lautete die Frage an David Stockman: Wie lange kann die Fed den Aktienmarkt noch antreiben und sicherstellen, dass ihre reichen Freunde auch reich bleiben?
Die Antwort von Stockman: Nicht mehr lange! Stockman glaubt, dass die Fed ihr Pulver verschossen hat. Als der "Fed Put" mit Greenspan und Bernanke begann, schien es, als könne es ewig so weitergehen. Doch es sei ein Trugschluss, dass Gelddrucken als permanentes Mittel funktionieren kann. Der Markt crashte um 50% im Herbst 2000 und der Markt crashte erneut acht Jahre später. Die Fed ist am Ende und hat ihre QE beendet, Europa wird sein QE-Programm zurückfahren, Japan ist bereits verloren und auch China hat ein Problem, nachdem die sogenannten Devisenreserven erstmals unter 3 Billionen Dollar gesunken sind.
Sämtliche Notenbanken dieser Welt kommen in Bezug auf all dieses Gelddrucken und die Injektion von Liquidität in das Finanzsystem an ihr Ende. Es bedeutet, so Stockman, dass wir in eine Phase eintreten, die er "Payback-Ära" bezeichnet.
Sobald der Markt realisiert, dass der Fed und den anderen Notenbanken das Pulver ausgegangen ist, wird es zu einer Panik kommen. Denn der Aktienmarkt sei nichts weiter als ein "Stimulus-Junkie".
Der Moderator frage David Stockman, warum die Bilanzen der Notenbanken nicht weiter explodieren können. Was sind die Marktkräfte, die diesen Prozess stoppen können? Die Antwort: Es sind sowohl Markt- als auch politische Kräfte. Im Falle der EZB seien die Deutschen in völliger Revolte mit Mario Draghi. Ihre Banken werden geopfert und ihre Sparer werden geopfert. Das gigantische QE-Programm von 80 Milliarden Euro pro Monat wurde bereits auf 60 Milliarden Euro zurückgefahren und es wird zu einer bestimmten Zeit in Richtung null gehen.
Warum QE nicht ewig weitergehen kann? Weil es nach Ansicht von Stockman nie als dauerhafte Maßnahme vorgesehen war. Die Notenbanker realisieren langsam, dass QE nicht funktioniert hat und auch nie funktionieren wird. Die Nullzins-Phase in den USA dauert nun seit etwa 93 Monaten an. Große Teile der Bevölkerung, etwa Rentner und Pensionäre werden um ihre Ersparnisse gebracht und geopfert.
Es ist eine starke politische Kraft, die sich nach Ansicht von Stockman zu Gunsten von Trump zeigte und mitverantwortlich für den Schock in der Wahlnacht war. Amerikaner, die für ihre Zukunft oder ihren Ruhestand sparten, realisierten, dass sie aufgeopfert wurden. Sie wussten nicht, was die Antwort sein könnte, doch sie suchten nach einem Ausweg aus dem Status Quo.
Wenn die Fed nun sagen würde, wir machen vier Jahre genauso weiter, würden diese Leute aus der Versenkung kommen und wir hätten eine offene politische Revolte. Insofern sei es unwahrscheinlich, dass die Trump-Regierung ein Gesetz unterzeichnet, das eine dauerhafte Nullzins-Politik ermöglicht.
Stockman verwies darauf, dass circa 13 Billionen Dollar in Staatsschulden, was rund einem Drittel der ausstehenden Bonds von 45 Billionen Dollar entspricht, zu negativen Renditen notieren. Das sei völlig verrückt und zeige, dass dies nichts mit dem Gesetz von Angebot und Nachfrage oder der Wirtschaft zu tun habe. Wenn die Zentralbanken ihre dicken, fetten Einsätze vom Tisch nehmen und aufhören zu kaufen oder ihre Ankaufprogramme zurückfahren, dann werden sich die Preise zwangsläufig anpassen.
Nur wenige Leute erkennen, wie massiv die Marktverzerrungen sind, die durch die Notenbanken geschaffen wurden. In 1995 belief sich die globale Bilanz der größten Notenbanken auf weniger als 2 Billionen Dollar. Heute stehen wir bei 22 Billionen Dollar. Stockman sagte: "Stellen Sie sich vor, Sie kaufen irgendetwas für 20 Billionen Dollar. Es spielt keine Rolle, ob Barrels von Öl, Tonnen von Kupfer oder Billionen von Bonds, aber wenn Sie ein solche gigantische Summe in die Hand nehmen, dann beeinflussen Sie massiv die Preise".
Wenn die Ära des globalen Gelddruckens zu Ende geht, dann wird es im globalen Bond-Markt zu einer Neubewertung kommen - und zwar auf Basis des tatsächlichen Angebots und Nachfrage. Das Frontrunning auf die Zentralbank durch Bond-Trader und Hedgefonds, das die Fehlpreisung noch beschleunigt hat, wird ins Gegenteil umschlagen.
Italiens Bond-Markt: Absurd und Irrational!
Als Beispiel nannte Stockman die absurde Bewertung im italienischen Bondmarkt. Insgesamt lasten auf dem italienischen Bankensektor faule Kredite von fast 400 Milliarden Euro. Doch das ist nicht der einzige Grund, sich Sorgen zu machen: Wie Sie wissen, ist Italien einer der meistverschuldeten Staaten weltweit. Die Schulden belaufen sich auf 2,4 Billionen Euro - das sind mehr als 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Bedenkt man, dass der Staatsektor einen Anteil von mehr als 50% am BIP hat, offenbart sich der hoffnungslose Bankrott des italienischen Staates. Was erschwerend hinzukommt ist die Tatsache, dass die italienische Regierung komplett gelähmt ist.
Vor nicht allzu langer Zeit notierte die 10-jährige italienische Anleihe zu gerade einmal 1 Prozent Rendite - absurd und irrational. David Stockman fragte sich: Warum um alles auf der Welt, zahlt der Markt für einen Staat mit solchen Merkmalen eine Rendite von 1 Prozent? Die Erklärung ist die Dynamik des Frontrunnings. Das Fast Money aus London und New York hat umgehend all das gekauft, was die EZB in ihren Ankündigungen beabsichtigt hat, zu kaufen. Diese Dynamik wirkt sich auch gegenteilig aus. Sobald das Fast Money Wind davon bekommt, dass die EZB in Zukunft ihre Aufkäufe italienischer Anleihen zurückfährt, kommt es sehr schnell zu einer entsprechenden Anpassung.
Zuletzt ist die Rendite der 10-jährigen italienischen Staatsanleihe mit 2,4 Prozent auf den höchsten Stand seit mehreren Jahren gestiegen. Das sollte uns eine Warnung sein: Denn es genügt bereits, wenn die EZB lediglich ankündigt, ihr Aufkaufprogramm zurückzufahren, um die Renditen der italienischen Anleihen extrem ansteigen zu lassen. Nicht nur in Italien zeigen sich klare Hinweise einer Kapitalflucht.