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Die Euro-Krise kehrt zurück

17.02.2017  |  Markus Blaschzok
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In den USA stieg die Inflation auf ein 5-Jahreshoch


Wie immer ist die von der US-Regierung veröffentlichte Teuerung nicht glaubhaft und statistisch schöngerechnet. Die Shadow-Inflationsrate nach der Berechnungsmethode von 1980 liegt hingegen aktuell bei 10,3% zum Vorjahr. Bei einer derzeitigen Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen von 2,5% macht dies ein reale Verzinsung von -7,8%, um die die Ersparnisse der Amerikaner jährlich heimlich an Kaufkraft verlieren. Die Finanzielle Repression zum Zwecke der Rekapitalisierung des Bankensystems und zum Abbau der amerikanischen Staatsschulden auf Kosten der Bürger ist also weiterhin im vollen Gange. Jeder, der nicht mit Edelmetallen oder anderen inflationsgeschützten Anlagen vorsorgt, wird von dieser verdeckten Enteignung betroffen sein.

Auch in Deutschland zog die statistische Teuerung in den vergangenen Monaten stark an und lag zuletzt bei fast 2%, was früher einmal das Ziel der Europäischen Zentralbank zur Abwertung des Euros war. Kürzlich hatte Draghi diese Ziele jedoch verändert, sodass wahrscheinlich auch eine Teuerung in Höhe von 4% in Deutschland noch kein Anlass wäre, das Drucken von Geld in Europa einzustellen. Bevor die EZB aus dem Krisenmodus aussteigt, müssen folgende Kriterien gleichzeitig erfüllt sein.

  • Die Inflation muss sich in allen Euro-Ländern angleichen
  • Die Inflation darf nicht vorübergehend sein
  • Die Inflation muss selbsttragend sein
  • Die Inflation muss in fast allen Ländern über 2 Prozent liegen

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass all diese Kriterien in der nächsten Zeit gleichzeitig in der Eurozone auftauchen, weshalb man von einem weiter abwertenden Euro ausgehen darf.

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Die Teuerung zog zuletzt auch in Deutschland massiv an


Bankensystem unterkapitalisiert - die US-Notenbank muss Geld drucken

Die geplante Aufhebung des Dodd Frank Gesetzes wird das auf wackeligen Beinen stehende Bankensystem in den USA weiter destabilisieren. Nach Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve in Minneapolis, Neel Kashkari, haben die hiesigen Banken immer noch nicht genügend Eigenkapital um eine große Krise zu überstehen. Im Jahr 2008 stand das globale Bankensystem vor dem Kollaps, da die Banken ihr Eigenkapital über geschöpfte Kredite so stark hebelten, dass sie bei einem Teilausfall der Forderungen bereits Bankrott gingen.

Lehmann Brothers, die Bank die als erstes über den Jordan ging und deren Bankrott den Beginn der großen weltweiten Krise markiert, hatte zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs gerade einmal noch 3% Eigenkapital. Kashkari ist der Überzeugung, die amerikanischen Banken hätten gerade einmal die Hälfte des Eigenkapitals, das sie benötigen würden, um für eine kommende Krise gewappnet zu sein. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die US-Notenbank die Geldmenge in den USA noch einmal vervielfachen würde, indem noch mehr wertlose Schuldpapiere aufgekauft würden. Die US-Notenbank müsste dazu ein neues QE-Programm auflegen und die Konsequenz daraus wäre, dass der US-Dollar massiv abwerten würde.

Bei einer erneuten Verdoppelung der Geldmenge kann man davon ausgehen, dass auch der Goldpreis seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht und sich verdoppeln wird. Dies ist nicht nur ein mögliches Szenario, sondern die für die US-Regierung und das Bankensystem einzige Alternative, um deren Fortbestehen zu sichern. Es ist demnach nicht die Frage, ob es soweit kommen wird, sondern wie schnell sich die US-Notenbank gezwungen sieht die Geldschleusen wieder zu öffnen. Die Preise für Gold und Silber können in diesem Umfeld nur weiter ansteigen.


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