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Die große Abkopplung der Edelmetallmärkte: Eine tickende Zeitbombe

25.02.2017  |  Steve St. Angelo
- Seite 2 -
Handelsvolumen zeigt, dass an den Märkten wirklich etwas im Argen liegt

Das Problem ist jedoch nicht nur, dass sich die Entwicklung des Edelmetallmarktes von den allgemeinen Aktienmärkten entkoppelt hat, wie der erste Chart zeigt. Wenn wir einen Blick auf das Handelsvolumen des S&P 500 und am Silbermarkt werfen, fällt uns ein weiteres beunruhigendes Anzeichen auf:

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Nachdem der Aktienindex im Jahr 2009 auf ein Tief von 666 Punkten gefallen war, hat das Handelsvolumen im Allgemeinen kontinuierlich abgenommen. Das hatte ich auch in früheren Artikeln schon erwähnt, doch nun habe ich diesen Trend noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachtet. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich beim Anstieg eines gesunden Aktienmarktes oder Aktienindex auch das Handelsvolumen immer weiter erhöht. Genau so war es während der Hausse des S&P 500 zwischen 2000 und 2009. Seit dem finanziellen Herzinfarkt der US-Märkte 2008/2009 hat sich diese Korrelation jedoch umgekehrt.

Der Silberchart zeigt dagegen ein ganz anderes Bild:

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Mit dem Anstieg der Silberpreise seit dem Jahr 2000 hat auch das Handelsvolumen am Silbermarkt zugenommen. Das Volumen erreichte zwar 2011 zusammen mit dem Preis einen Höhepunkt und ist seitdem wieder gesunken, doch insgesamt lässt sich dennoch ein Aufwärtstrend feststellen. Das ist an sich nichts Neues, doch mir ist ein weiterer Faktor aufgefallen: Dadurch, dass das Handelsvolumen des S&P 500 im Laufe der Zeit immer weiter abgenommen hat, wurde der Wert des Aktienindex künstlich aufgebläht. Am Silbermarkt hatte der zunehmende Handel mit Papierkontrakten dagegen zu Folge, dass der Preis des weißen Metalls stark herabgesetzt wurde.

Es stimmt, dass die Terminmärkte entstanden sind, damit sich Produzenten und Käufer von Metallen, Energierohstoffen und anderen Rohmaterialien angemessen absichern können. Gold und Silber verhalten sich jedoch nicht wie die meisten Rohstoffe, die tatsächlich verbraucht werden. Die Edelmetalle übernehmen vielmehr auch eine Funktion als monetäre Vermögenswerte und Wertspeicher. Diese Funktion wird durch die Ausweitung des Handels mit Terminkontrakten an den Papiermärkten geschmälert.

Natürlich geschieht das vorsätzlich. Während die Federal Reserve und die anderen Zentralbanken die allgemeinen Aktien-, Anleihe- und Immobilienmärkte mit Hilfe von Gelddrucken, Schulden und Derivaten weiter unterstützen, ist der Energiemarkt in ernsten Schwierigkeiten - und von diesem sind die Notenbanken abhängig, wenn sie weiter "Business as usual" wollen.

Wenn Sie meinen Artikel "The Bloodbath Continues in the U.S. Major Oil Industry" noch nicht gelesen haben, dann können Sie darin weitere Informationen finden. In dem Artikel lege ich dar, wie die großen US-Ölunternehmen ExxonMobil, Chevron und ConocoPhillips zur Finanzierung von Investitionen und Dividendenausschüttungen weitere Schulden aufnehmen. Das ist auf lange Sicht kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Früher oder später wird es scheitern - auf spektakuläre Weise.

Die große Abkopplung der Edelmetallmärkte ist eine tickende Zeitbombe. Obwohl es unmöglich ist vorherzusehen, wann genau die Bombe hochgehen wird, sagt uns die Logik, dass es für den Aktienindex S&P 500 künftig bergab geht, während es für die Gold- und Silberpreise aufwärts geht.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 10. Februar 2017 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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