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Dekonstruktion des US-Staates, Goldrallye und Aktienmarkthausse

28.02.2017  |  Markus Blaschzok
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Die Bullen treiben den US-Aktienmarkt auf neue Allzeithochs!


Die Dekonstruktion des Staates in den USA nimmt ihren Anfang

Trumps Pläne zu massiven Steuersenkungen entzücken natürlich libertäre Verfechter der Österreichischen Schule. Die weiteren Pläne von US-Präsident Trumps Chefstrategen Stephen Bannon zu einer "Dekonstruktion des Verwaltungsstaates" lassen die Herzen von uns Libertären ebenso höher schlagen. Die amerikanischen Konservativen glauben an die Freiheit der Menschen, dass der Staat beschränkt sein sollte, während die Steuern niedrig zu sein haben und es die Aufgabe des Staates sei, die Freiheit der Menschen und deren Recht auf Eigentum zu schützen.

Da die Obama-Regierung mit viel billigem Geld eine konjunkturelle Scheinblüte erkaufte, ist es fraglich, wie die Trump-Regierung diese Pläne hin zu mehr Freiheit umsetzen will, ohne eine schwere Rezession auszulösen. Ein sukzessiver Rückbau des Staates wäre nur möglich, wenn es gleichzeitig zu einer Entschuldung des Staates und einer Rekapitalisierung des Bankensystems durch Finanzielle Repression käme. Trump kann zwar den Staat zurückbauen, muss die Altlasten der Sozialisten jedoch weiterhin über die Druckerpresse und somit die Taschen der amerikanischen Steuerzahler bedienen.

Einen anderen Weg gibt es leider nicht, ohne eine starke Depression auszulösen. Die Finanzielle Repression schadet zwar der Wirtschaft und dem Wohlstand, doch könnte eine gleichzeitige Entlastung durch den Staatsrückbau ausgleichend wirken, sodass die Fehlallokationen in der Wirtschaft ohne Crash über die Zeitachse abgebaut würden.

Dennoch bleibt es moralisch verwerflich die Schulden der Banken dem Steuerzahler aufzubürden, doch würde der harte Schnitt mit einer Depression nur den Sozialisten in den USA wieder an die Macht verhelfen.

In Deutschland wäre ein Rückbau des Staates längst überfällig, da die Bundesrepublik mit einer impliziten Staatsquote von 70% nach der DDR der sozialistischte Staat auf deutschem Boden ist, den es jemals gab. Die heutigen hohen Staatsquoten sind nur aufgrund der stark gestiegenen Produktivität in der Restmarktwirtschaft möglich und wären vor 70 Jahren noch undenkbar gewesen. Das Kaiserreich war mit einer Staatsquote von 12% dagegen ein libertäres Traumland, wobei es nicht von Belang ist, dass es keine Demokratie war - allein ausschlaggebend ist die Höhe der staatlichen Einflussnahme über Gewalt und Zwang.

Wie wir es heute in der Bundesrepublik leidlich erleben, kann eine gewählte Legislative weitaus mehr die Freiheit der Menschen mit den Füßen treten, als die meisten Monarchen in der Geschichte Europas. Eine Deregulierung der Wirtschaft und deine Dekonstruktion des Staates, wie sie nun in den USA ihre Anfänge nimmt, ist für Europa längst überfällig und kann mit dem Blick auf mehr Freiheit, Wohlstand und Frieden nur unterstützt und angestrebt werden.


Steigende Zinsen sind diesmal gut für Gold

Die Wahrscheinlichkeit für eine US-Zinsanhebung um 0,25% im März liegt nach den Fed Funds Futures immer noch bei 78%. Sollte die US-Notenbank jedoch nicht liefern, so wäre die nächste Notenbanksitzung im Mai, an der es zu einer Leitzinserhöhung kommen könnte.

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Die Zinsen in den USA müssen aufgrund der Inflation weiter ansteigen


Viele fürchten, dass der Goldpreis dann wieder einbrechen könnte, denn eine Binsenweisheit besagt, dass steigende Markt- und Leitzinsen schlecht für den Goldpreis wären, da Gold keine Rendite abwerfe. Anlagen, die eine regelmäßige Rendite abwerfen, würden dann attraktiver zum Gold, für das man sogar Lagerhaltungskosten zahlen müsse. Diese Aussage ist nur teilweise richtig, denn worauf es ankommt ist, dass die realen Zinsen negativ bleiben.

Und genau das sehen wir weiterhin. Die ausgewiesene Inflationsrate ist mit 2,5% weit von der inoffiziellen Teuerung in Höhe von aktuell 10,4% nach der Berechnungsmethode von 1980 entfernt. Steigen die Marktzinsen bzw. die Leitzinsen aufgrund von Inflation, so wie in den siebziger Jahren, dann ist dies natürlich sehr bullisch für die Edelmetalle und sogar ein bestätigender Faktor. Nur wenn die Preise stabil sind und die Zinsen aufgrund einer starken Wirtschaftsentwicklung und starker Nachfrage nach Krediten anziehen, würde eine Anlage in den sicheren Hafen Gold unattraktiv für Investoren werden.

In dem aktuell zunehmend stagflationären Umfeld ist es jedoch diametral gegensätzlich. Die Volkswirtschaften geraten real immer tiefer in wirtschaftliche Probleme und stehen vor einem Crash, wenn die monatlichen Injektionen neuen Papiergeldes stoppen würden. Gleichzeitig herrscht ein stark inflationäres Umfeld, das es in dem aktuell globalen Ausmaß bisher noch nicht gegeben hat. Wenn die Zinsen steigen, dann nur aufgrund der Inflation, die im Hintergrund längst massiv in die Teuerung einfließt. Die offiziellen statistischen Warenkörbe verschleiern dies noch, doch sind in diesem Fall die steigenden Zinsen ein Grund Gold zu kaufen, jedoch in keinem Fall es zu verkaufen.


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