Gold und Silber kurz vor entscheidendem Wendepunkt
10.03.2017 | Steve St. Angelo
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Das ist ganz leicht zu erklären. Angst ist ein hervorragender Motivator, um die Menschen wieder zu Sinnen zu bringen. Dieser Effekt war allerdings nur von kurzer Dauer, genauer gesagt, bis die Federal Reserve und die anderen Zentralbanken ihre Aktien- und Anleihekäufe ausweiteten. Die dazu verwendeten Geldmengen müssen weiß Gott irrwitzig sein. Auf diese Weise wurde also die Ruhe an den Märkten wieder hergestellt und die Investoren konnten wieder ungestört ihrem Wahnsinn frönen. Leider können Notlösungen und heiße Luft die Märkte nicht ewig daran hindern, sich den fundamentalen Gesetzen der Wirtschaft zu ergeben. Der Dow Jones ist beispielsweise so aufgebläht, dass er derzeit mindestens 60% überbewertet ist:
Ausgehend von dem Wirtschaftszyklus, der etwa alle sechs Jahre zu einem Rückgang führt, ist eine gute alte Korrektur beim Dow Jones schon längst überfällig. Wenn wir annehmen, dass der Aktienindex bei einer normalen Korrektur auf etwa 8.000 Punkte fällt, ist er aktuell mindestens 60% überbewertet. Und das ist nur der Anfang.
Wie ich in früheren Artikeln schon erwähnt habe, ist das, was uns bevorsteht, mit nichts vergleichbar, das wir bislang erlebt haben. Natürlich könnten wir uns ansehen, was von den Großreichen der Ägypter, Perser, Römer und Mayas übrig geblieben ist, aber das wäre kein gutes Thema für die nächste Familienzusammenkunft oder Betriebsfeier. Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten Amerikaner viel zu beschäftigt damit sind, Geld auszugeben, das sie nicht haben, für Dinge, die sie nicht wirklich brauchen, als dass sie sich mit der Wahrheit befassen könnten. Tatsache ist jedoch, dass wir auf eine Seneca-Klippe zuschlittern und keine Möglichkeit haben, zu bremsen.
Für alle, die noch nicht mit dem Konzept vertraut sind: Die Seneca-Klippe, oder auch der Seneca-Effekt, wurde nach dem römischen Philosophen Lucius Seneca benannt, von dem u. a. das folgende Zitat stammt:
"... allein mit dem Wachstum geht es langsam, mit dem Verderben eilig." - Lucius Anneaus Seneca, Briefe an Lucilius, Brief 91
Ob uns das nun passt oder nicht - wir werden die Auswirkungen des Seneca-Effekts in Zukunft wohl erleben. Leider wird uns die Technologie nicht vor diesem Schicksal bewahren. Vielmehr wird der Absturz nur um so tiefer sein, je mehr Technologie wir einsetzen, um die Energiekrise zu lösen. In meinem Artikel "Continental Resources: Example Of What Is Horribly Wrong With The U.S. Shale Oil Industry" habe ich dieses Thema ausführlicher diskutiert.
Ich höre mich in dieser Hinsicht zwar an, wie eine gesprungene Schallplatte, aber es kommen auch ständig neue Leser dazu. Und je mehr Menschen diese Informationen lesen, desto mehr von ihnen geht ein Licht auf. Es dauert schließlich auch eine Weile, bis man die Tragweite des Ganzen wirklich verarbeitet hat. Bei mir hat es Jahre gedauert.
Der Wert von Gold und Silber wird letzten Endes jedenfalls explodieren. Ich habe keine Ahnung, wie schlimm die Lage wirklich sein wird, wenn sich die kommende Krise ihrem Höhepunkt nähert. Aber immerhin werden physische Edelmetalle ihren Besitzern dann mehr Möglichkeiten eröffnen, als 99% der Aktien, Anleihen und Immobilien, die sich heute als Vermögenswerte tarnen.
© Steve St. Angelo
(SRSrocco)
Dieser Artikel wurde am 23. Februar 2017 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.