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Die Rückkehr der Stagflation und ihre Bedeutung für die Edelmetalle

08.03.2017  |  Gary E. Christenson
- Seite 2 -
1. August 1971 - Januar 1980: Korrelation = +0,28
2. Februar 1980 - Februar 1991: Korrelation = -0,79
3. März 1991 - April 2011: Korrelation = +0,91
4. Mai 2011 - Februar 2017: Korrelation = -0,93

Wie wir sehen, haben sich statistisch einige interessante positive und negative Zusammenhänge offenbart. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede weisen diese Zeitabschnitte auf?


1. Stagflation

Die 1970er Jahre waren in den Vereinigten Staaten das Jahrzehnt der Stagflation. Die Zinsen und die Rohstoffpreise stiegen, auf politischer Ebene war die Nation tief gespalten und der Kursverlauf des S&P 500 war überwiegend flach. Für die meisten US-Amerikaner war das eine sehr schwierige Zeit, weil sich das Preisniveau erhöhte und die Verschuldung zunahm, die Einkommen jedoch nur langsam nachzogen. Das Ansehen der Vereinigten Staaten litt weltweit. 2017-2025 könnten wir eine Wiederholung der 1970er erleben.


2. Korrekturphase

In der Korrekturphase kollabierten die Gold- und Silberpreise, während die Aktienmärkte eine Hausse erlebten.


3. Rally

An fast allen Märkten ging es gemessen an den Dollarkursen aufwärts. Der Goldpreis stieg im August 2011 auf ein neues Allzeithoch und Silber näherte sich seinem im Zuge der Spekulationsblase von 1980 verzeichnetem Rekordhoch bis auf wenige Cent an. Die Zentralbanken begannen, die Märkte stärker zu kontrollieren und beschlossen unsinnige monetäre Maßnahmen wie die quantitativen Lockerungen, Nullzinspolitik, direkte Aktienkäufe am Markt, Swaps, Bürgschaften und steuerfinanzierte Rettungspakete im Umfang von Billionen von Dollar sowie Regelungen, die darauf abzielten, dass kein Banker zu kurz kommt.


4. Höhenflug der Finanzmärkte

Die Zentralbanker gerieten in Panik und drückten die Zinssätze in Europa und Japan in den negativen Bereich, kauften Aktien und ETFs, ließen so die Aktien- und Anleihemärkte steigen und verhalfen den Aktienindices zu neuen Allzeithochs. Die Gold- und Silberpreise gingen um 40% bzw. 70% zurück, während China, Indien, Russland und die Türkei vom Westen enorme Mengen Goldbullion kauften, welches zu Kilobarren umgegossen und nach Asien verschifft wurde.


Was hat sich während dieser letzten Phase zwischen Mitte 2011 und heute geändert?

  • Die Staatsschulden der USA sind um 5,6 Billionen $ bzw. rund 39% gestiegen. (Das Motto lautet "leihen und ausgeben, ausgeben, ausgeben...")

  • Die US-Studienkredite sind auf ein Gesamtvolumen von 0,6 Billionen $ angewachsen, was einer Zunahme von 70% entspricht. Mögen die Insolvenzen beginnen...

  • Die Autokredite haben sich in der Zwischenzeit um 40% auf 0,3 Billionen $ erhöht. Es zeichnen sich weitere Pleiten ab.

  • Die US-Unternehmen haben ihre Schulden sogar um 125% auf insgesamt 1,5 Billionen $ erhöht. Mit den Krediten wurden hauptsächlich Aktienrückkäufe finanziert, um die Vergütung des Managements aufzubessern.

  • Die Bilanz der Federal Reserve ist um 1,8 Billionen $ angestiegen. Die Notenbank hat toxische Schuldtitel mit "Spielgeld" gekauft, um die Schulden verschwinden zu lassen.

  • Der S&P 500 hat einen Kursgewinn von 1.000 Punkten bzw. 74% verzeichnet. Der künstliche Höhenflug funktioniert. (Schade ist es nur um die Beschäftigungszahlen, die guten Arbeitsplätze, die private Altersvorsorge, die Sparer, die kleinen Unternehmen und die US-Bundesstaaten abseits der Küsten...)

  • Der Silberpreis ist von fast 50 $ im April 2011 auf rund 18 $ im Februar 2017 gesunken - ein Rückgang von etwa 63%. Die vorhergegangene Rally, die zu steil und zu rasant verlief, hat diese tiefe Korrektur möglich gemacht.

  • Der Goldpreis ist indes von über 1.900 $ im August 2011 auf etwa 1.240 $ im Februar 2017 gefallen, ein Minus von 36%. (Man ließ nicht zu, dass der Kurs auf 2.000 $ kletterte und redete sich im Land der Zentralbanker weiterhin ein, dass alles in Ordnung sei.)

  • Das Silber/Gold-Verhältnis ist gesunken. Die nächsten großen Kursbewegungen sollten eine Rally der Edelmetalle und eine Korrektur des S&P 500 sein. Zudem ist mit schwachem Wirtschaftswachstum und Stagflation zu rechnen.



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