Die Rückkehr der Stagflation und ihre Bedeutung für die Edelmetalle
08.03.2017 | Gary E. Christenson
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ZusammenfassungBusiness as usual
Die US-Regierung hat weiter Schulden gemacht und das Geld mit beiden Händen ausgegeben, während die Federal Reserve die Großbanken gerettet hat. Studenten, Autobesitzer und Unternehmen haben höhere Kredite aufgenommen und die "frisch gedruckten" Dollars haben die Aktien- und Anleihekurse in die Höhe getrieben. Die Verschuldung hat zugenommen und der finanz- und geldpolitische Unsinn konnte sich weltweit durchsetzen. Die Sparer und ihre Altersvorsorge litten unter den Niedrigzinsen. Unterdessen erhöhten sich die Banker ihre Boni.
Abwärtstrend der Anleihekurse
An den Anleihemärkten geht es seit letztem Juli bergab und auch die Aktienkurse könnten jederzeit korrigieren. Billionen von digitalen Dollar könnten innerhalb weniger Tage vernichtet werden, wenn die Aktien- und Anleihemärkte ernsthaft einbrechen, aber die Schulden werden bleiben. Unabhängig davon, wie schnell die Fiatwährungen und die Blasen an den Finanzmärkten in sich zusammenfallen, und wie schlimm die Folgen sein werden - Gold und Silber werden echtes Geld bleiben und ihren Wert behalten.
"Ich betrachte Gold als grundlegendste globale Währung." - Alan Greenspan
Die Lage Anfang 2017
Die Aktien werden zu Rekordkursen gehandelt und sind zahlreichen Maßstäben zufolge historisch hoch bewertet. An den Anleihemärkten hat, wie schon in den 1970er Jahren, eine Baisse begonnen. Die Aktien notieren derzeit in einem Bereich, in dem man eine Kurskorrektur oder einen Crash erwarten sollte, auch wenn die Zentralbanken die Spekulationsblasen mit direkten Offenmarktgeschäften und den unaufhaltsam steigenden Schulden weiter aufblähen.
Die Zinssätze haben im Juli und August 2016 einen Boden gebildet und damit wahrscheinlich einen 35 Jahre währenden Bullenmarkt bei den Anleihen beendet. Das steigende Zinsniveau wird sich negativ auf die Staatsfinanzen, die Nachfrage am Immobilienmarkt, die Aktienrückkäufe der Unternehmen und die Glaubwürdigkeit der Zentralbanken auswirken.
Silber, Gold und die Aktien der entsprechenden Minengesellschaften sind nach ihrem Tief im Dezember 2015 wieder gestiegen. Neue Allzeithochs liegen vor uns.
Die Rückkehr der Stagflation
- Erwarten Sie höhere Zinssätze, niedrigere Aktienkurse und mehr politische Spannungen. In den USA werden Diskussionen über die Schuldenobergrenze, die Erhöhung der Militärausgaben, neue Kriege, Steuererhöhungen, symbolische Ausgabenkürzungen und andere Themen wie die gefürchtete Transgender-Toilettenkontroverse die Regierung beschäftigen.
- Landesweit wird man sich aller Voraussicht nach aggressiv am Spiel der gegenseitigen Schuldzuweisungen beteiligen. Die Schuld für alle möglichen Missstände wird man bei Russland, China, dem IS, Trump und Obama suchen.
- Es steht zu erwarten, dass der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average nach unten korrigieren bzw. die Aktienbewertungen im Allgemeinen auf ein normaleres Niveau crashen.
- Die Wirtschaft wird angesichts der überwältigenden Schuldenlast wohl nur sehr langsam wachsen oder sogar schrumpfen. Eine schwache Wirtschaftsleistung in Verbindung mit höheren Preisen bedeutet Stagflation.
- Vor diesem Hintergrund ist mit einer Wiederholung der Stagflation der 1970er zu rechnen - mit dem Unterschied, dass die Preise viel schneller steigen werden als die Einkommen (mit Ausnahme der Einkommen der obersten 1%).
- Gold, Silber und die Aktien der Minengesellschaften sollten 2017 und 2018 einen starken Aufwärtstrend erleben und auch das Silber/Gold-Verhältnis sollte wieder nach oben klettern.
© GE Christenson
aka Deviant Investor
Dieser Artikel wurde am 22. Februar 2017 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Hinweis Redaktion: Im Mai 2016 ist das neue Buch von Dr. Jürgen Müller und Gary Christenson "Gold: 10.000 Dollar? Was eine neue Modellrechnung über die Zukunft des Goldpreises sagt" erschienen.