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Die Verflechtung zwischen Gold und den US-Schulden

25.03.2017  |  David Chapman
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Zudem werden Monat für Monat Kredite in Höhe von mehr als 100 Milliarden $ fällig. Das Problem ist, dass es unter Umständen nicht genügend Stimmen gibt, um die Schuldenobergrenze erneut zu erhöhen. Die Republikaner der Tea Party halten felsenfest ihrer Position fest. Niemand will, dass die USA tatsächlich zahlungsunfähig werden. Aber wenn das Finanzministerium seine Barmittel aufgebraucht hat und die nächsten Zahlungen anstehen, könnte es bereits im August 2017 soweit sein.

Im Laufe der Jahre sind die Goldpreise gemeinsam mit der Schuldenobergrenze gestiegen. Das mag Zufall sein, aber es könnte auch ein Hinweis darauf sein, dass der US-Dollar durch nichts weiter gedeckt ist als ein Versprechen der US-Regierung, die Besitzer der Banknoten auszuzahlen. Das ist die klassische Definition einer Fiatwährung. Zwischen 1971 (als sich die Welt von Goldstandard verabschiedete) und etwa 1990 haben sich die Goldpreise meist schneller erhöht als die Schulden.

Während des langen Gold-Bärenmarktes begannen dagegen die Staatsschulden schneller zu steigen als der Goldpreis. Der Kurs des Edelmetalls hat erst 2011 wieder aufgeholt und ist zwischenzeitlich wieder schneller nach oben geklettert als die Verschuldung. Das war jedoch nur eine flüchtige Erscheinung, denn ab 2012 ging es für Gold wieder bergab, während sich die Schulden höher und höher auftürmten.

Das Verhältnis zwischen dem Goldpreis und der Schuldenobergrenze ist im Laufe der Zeit immer weiter gesunken. Die untenstehende Tabelle zeigt diese Beziehung. Wenn man die beiden ungewöhnlich hohen Werte von 1940 und 1980 außen vor lässt, lag das Verhältnis zwischen dem Goldkurs und der Schuldenobergrenze bei durchschnittlich 0,11. Für eine Rückkehr zu diesem Wert wäre bei einer Schuldenobergrenze von 20 Billionen $ ein Anstieg des Goldpreises auf 2.200 $ nötig. Zuletzt wurde der langfristige Durchschnittswert im Jahr 2011 erreicht, als das Verhältnis im Zuge des Allzeithochs am Goldmarkt auf 0,12 kletterte.

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Quellen: www.kitco.com, www.federalreserve.gov, www.gold.org


Die US-Goldreserven haben sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark verringert. Am größten waren sie im Jahr 1950 mit mehr als 20.000 Tonnen. Aktuell belaufen sich die offiziellen Goldbestände der Vereinigten Staaten noch auf 8.133 Tonnen. Damit verfügen die USA noch immer über die umfangreichsten Goldreserven weltweit. Werfen wir einen Blick auf das Verhältnis zwischen dem Wert dieser Reserven und der Schuldenobergrenze im Laufe der letzten Jahrzehnte.

Dieses Verhältnis lag im Durchschnitt bei 0,04, wenn wir die Jahre 1940 und 1980 erneut ausklammern. Im Moment beträgt das Verhältnis knapp 0,02. Um den langfristigen Durchschnitt wieder zu erreichen, müsste der Goldpreis bei einer Schuldenobergrenze von 20 Billionen $ bis auf mindestens 3.100 $ steigen.

Seit Präsident Nixon das globale Währungssystem 1971 vom Goldstandard löste, haben sich die Goldpreise mehr als 3.200% erhöht. Die Staatsschulden der USA sind unterdessen um mehr als 5.200% gewachsen. Zum Vergleich: Der Aktienindex Dow Jones konnte in diesem Zeitraum nur 2.300% zulegen und das Bruttoinlandsprodukt der USA ist lediglich um etwa 1.800% gewachsen.

Die Tatsache, dass sich die Verschuldung schneller erhöht hat als die Wirtschaftsleistung, zeigt, dass Wirtschaftswachstum nur mit Hilfe von Neuverschuldung erzielt wird. Der insgesamt größere Anstieg des Goldpreises verglichen mit dem Dow Jones verdeutlicht zudem, wie wichtig der Besitz von Gold als Teil jeder Anlagestrategie ist.

Wenn man den Goldpreis oder den Wert der US-Goldreserven ins Verhältnis zur Schuldenobergrenze der Vereinigten Staaten setzt und die Entwicklung dieser Werte über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, erscheint Gold heute unterbewertet. Die Zunahme der Staatsschulden und der Goldpreis sind eng miteinander verknüpft, doch Gold ist aktuell weit zurückgefallen. Angesichts der Schuldenprobleme der USA und der Tatsache, dass die Notenbank und der Präsident womöglich auf Kollisionskurs sind, könnte jedoch eine enorme Aufholjagd der Goldpreise bevorstehen.


© David Chapman
MGI Securities
www.mgisecurities.com / www.davidchapman.com



Die Informationen und Meinungen in diesem Artikel wurden von MGI Securities bereitgestellt. MGI Securities ist Eigentum der Jovian Capital Corporation und deren Angestellten. Jovian ist als Unternehmen an der TSX Exchange gelistet und MGI Securities ist ein verbundenes Unternehmen von Jovian. Die Meinungen, Schätzungen und Vorhersagen in diesem Artikel stammen als Daten dieses Artikels von MGI Securities und können jederzeit ohne Ankündigung geändert werden. MGI Securities ist stets bemüht sicherzustellen, dass die Inhalte von Quellen stammen, die wir als vertrauenswürdig erachten und deren Information richtig und vollständig sind. Allerdings macht MGI Securities dahingehend keine ausdrücklichen oder impliziten Zusicherungen oder Gewährleistungen und übernimmt keine Verantwortung für etwaige enthaltene Fehler oder Auslassungen und haftet in keinster Weise für mögliche Verluste, die durch Nutzung des oder in Abhängigkeit von dem Artikel oder dessen Inhalt entstehen könnten. MGI Securities können Informationen vorliegen, die nicht Eingang in diesen Artikel gefunden haben. Dieser Artikel ist nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu verstehen. Leser sollten sich bei der Bewertung von Wertpapierkäufen/-verkäufen des betreffenden Unternehmens nicht allein auf diesen Artikel verlassen.

[i]Der Artikel wurde am 18. März 2017 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
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