Gold in perfekter Ausgangslage
05.04.2017 | Adam Hamilton
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Gold hat noch nie Rendite oder Dividende abgeworfen und wurde daher auch noch nie wegen seiner Kapitalerträge gekauft. Das Edelmetall erfüllt im Portfolio eines Investors eine völlig andere Funktion als Anleihen. Die beiden Anlageklassen stehen nicht in Konkurrenz zueinander, wie die übliche Argumentation bezüglich der Rendite vermuten lässt, sondern sie ergänzen sich vielmehr gegenseitig. Gold ist ein einzigartiges Asset. Sein Kurs entwickelt sich typischerweise entgegengesetzt zu den Aktienmärkten, wodurch das gelbe Metall zum ultimativen Mittel für die Diversifizierung der eigenen Kapitalanlagen wird. Gold ist eine Absicherung gegen schwächelnde Aktienmärkte und ein essentieller Schutz für jedes Portfolio.Die Entwicklung der Aktienmärkte ist der entscheidende Faktor für die Nachfrage nach Goldinvestments - nicht die Höhe des Zinsniveaus. An euphorischen Märkten, gegen Ende einer langanhaltenden Hausse, halten es die Anleger nicht für nötig, ihre Investments zu streuen und ihre Portfolios mit Hilfe von Gold zu diversifizieren. Das können wir auch aktuell wieder beobachten. Die meisten Investoren glauben naiverweise, dass es an den Aktienmärkten für immer aufwärts gehen wird und stecken zu viel Geld in überbewertete Wertpapiere. Wenn der Bullenmarkt jedoch unausweichlich zu Ende geht und einem Bärenmarkt Platz macht, wird sich das Blatt in kurzer Zeit wenden.
Die Nachfrage nach Goldanlagen zur Absicherung des Portfolios wird sprunghaft ansteigen und den Preis des Edelmetalls in die Höhe treiben. Genau das ist Ende 2015 und Anfang 2016 geschehen, nachdem die Fed den US-Leitzins erstmals wieder erhöht und damit den zwölften Zinszyklus seit 1971 eingeleitet hatte. An den US-Aktienmärkten kam es damals zu einem signifikanten Einbruch und Goldinvestments erfreuten sich plötzlich wieder wachsender Beliebtheit. Die umfangreichen Goldkäufe katapultierten das Edelmetall in seine erste Hausse seit 2011, die sich bis heute fortsetzt.
In der außergewöhnlichen Euphorie, die in den letzten Monaten aufgrund der Trump-Rally an den Aktienmärkten herrschte, ist das zwar völlig untergegangen, aber eigentlich sind steigende Zinsen für die überbewerteten Aktienmärkte ein sehr schlechtes Zeichen. Wenn die Notenbanken die Zinsen künstlich nach unten manipulieren, so wie die Federal Reserve das sieben Jahre lang mit ihrer Nullzinspolitik getan hat, klettern die Aktienkurse auf ein Niveau, das normalerweise nicht zu halten wäre. In einer solchen Umgebung fehlt die Konkurrenz, die die Aktien mit ihren geringen Dividenden sonst durch die Anleiherenditen bekommen.
Doch sobald die Notenbank beginnt, das Zinsniveau wieder zu normalisieren, locken die steigenden Anleiherenditen das Anlagekapital weg von den aufgeblähten Aktienmärkten. Anleihen, die bis zur Fälligkeit gehalten werden, bergen ein viel geringeres Risiko als die volatilen Aktien.
Und im Gegensatz zu Gold, das nie aufgrund der erwarteten Rendite gekauft wird, geht es den Investoren bei den Aktien der großen Indices oft hauptsächlich um die Dividenden. Wenn die Renditen steigen, werden die Anleihen daher zur echten Konkurrenz für die Aktienmärkte. Gold entwickelt sich bei einem Anstieg des Zinsniveaus also vor allem deshalb so gut, weil höhere Zinsen so schädlich für die Aktienmärkte sind und dadurch das Interesse an Goldinvestments wiederbeleben.
Ein weiterer Grund für die verbreitete Fehlannahme, Zinsanhebungen seien schlecht für Gold, ist die Ansicht, dass höhere Zinsen bullisch für den US-Dollar sind. Doch auch diese These hält einer genaueren Prüfung nicht stand. Zu Beginn des letztens Zinserhöhungszyklus Mitte der 2000er Jahre notierte der US-Dollar-Index verglichen mit den vorangegangenen Jahren bereits auf einem relativ niedrigen Niveau. Dennoch ist er im Laufe des Zinszyklus weitere 3,8% gesunken, während die Fed den Leitzins 17 mal erhöhte, von 1,0% auf 5,25%.
Die Spekulanten am Goldterminmarkt liegen also völlig falsch - wenn die US-Notenbank den Leitzins erhöht, wirkt sich das positiv auf den Goldkurs aus! Jedes Mal, wenn die Trader grundlos in Panik geraten und ihre Gold-Futures im Vorfeld einer Zinsanhebung abverkaufen, sollten Sie das als Geschenk betrachten. Die daraus resultierenden Preisrückgänge sind großartige Gelegenheiten, um sowohl Gold als auch die Aktien der Minengesellschaften zu günstigen Kursen zu kaufen. Das hat sich auch im März dieses Jahres wieder gezeigt, als es im Anschluss an die Zinserhöhung im gesamten Goldsektor aufwärts ging.
Jetzt, da der neue Zinszyklus in den USA begonnen hat, können Anleger von der Goldhausse profitieren, indem sie das Edelmetall selbst oder die Anteile des führenden Gold-ETFs SPDR Gold Shares (GLD) kaufen. Die mit Abstand größten Gewinne versprechen jedoch die Aktien der Goldunternehmen mit den besten Fundamentaldaten. Deren Profite und damit auch deren Aktienkurse bieten eine starke Hebelwirkung auf den Goldpreis. Mit einem sorgfältig ausgewählten Portfolio der besten Minengesellschaften im Goldsektor lassen sich daher deutlich höhere Gewinne erzielen als mit reinen Goldinvestments.
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Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin, informiert zu bleiben und bei niedrigen Kursen zu kaufen, wenn es sich sonst niemand traut. Daher haben wir auch Anfang März, vor der letzten Zinserhöhung der Federal Reserve, aggressiv neue Positionen zugekauft.
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Alles in allem können wir festhalten, dass die Geschichte den Beweis für die gute Performance des Goldkurses in Zeiten steigender Zinsen liefert. Ein höheres Zinsniveau wirkt sich nachteilig auf die Aktien- und die Anleihemärkte aus und sorgt dafür, dass die Nachfrage nach Goldinvestitionen zur Diversifikation des Anlageportfolios steigt. Je niedriger der Goldpreis zu Beginn eines neuen Zinszyklus ist, und je langsamer die Zinsen angehoben werden, desto besser entwickelt sich der Goldkurs. Infolgedessen sind die Aussichten des gelben Metalls heute, vor dem Hintergrund des aktuellen Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve, außergewöhnlich bullisch.
Als die US-Notenbank Ende 2015 begann, die Zinsen wieder zu heben, hatte der Goldkurs gerade ein bedeutendes, langfristiges Tief erreicht. Zudem steigen die Zinsen im aktuellen Zyklus langsamer als je zuvor. Unter der Leitung von Janet Yellen ist die Fed nach wie vor extrem darum bemüht, die Märkte zu beruhigen und ihnen zu versichern, dass das Zinsniveau auch weiterhin nur allmählich und in winzigen Schritten steigen wird. Gold ist daher in der perfekten Ausgangslage für eine massive Rally, deren Kursgewinne die ohnehin schon hohen Durchschnittswerte früherer Aufwärtstrends noch deutlich übertreffen könnten.
© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 31.03.2017.)
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