Das Gold-Silber-Verhältnis völlig neu erklärt
06.04.2017 | Steve St. Angelo
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Der durchschnittliche Spotpreis von Gold lag 2015 bei 1.166 $, verglichen mit 15,68 $ je Unze Silber und 0,21 $ je Unze Kupfer. Silber war folglich 75-mal so teuer wie Kupfer und Gold war 74-mal so teuer wie Silber. Wenn wir diese Verhältnisse mit dem Output je Arbeiter vergleichen, bemerken wir eine bezeichnende Ähnlichkeit.
Gold-, Silber- und Kupferverhältnisse 2015
Der Goldpreis war 74-mal höher als der Silberpreis, während ein Arbeiter im Silberbergbau 80-mal mehr Edelmetall produzierte als ein Arbeiter im Goldbergbau.
Der Silberpreis war 75-mal höher als der Kupferpreis, während Arbeiter im Kupferbergbau 67-mal mehr Metall produzierte als ein Arbeiter im Silberbergbau.
Die Verhältnisse passen zwar nicht exakt zueinander, aber wir können eindeutig erkennen, dass zwischen der Produktionsleistung pro Arbeiter und den Preisverhältnissen eine gewisse Übereinstimmung besteht. Ich hatte zudem darauf hingewiesen, dass die Gold- und Silberpreise nicht auf dem Verhältnis der Fördermengen, sondern vielmehr auf den jeweiligen Produktionskosten beruhen.
Im Jahr 2000 lagen die Produktionskosten der beiden größten Goldunternehmen (Barrick und Newmont) bei 243 $ je Unze, verglichen mit einem durchschnittlichen Spotpreis von 279 $ je Unze. Im Jahr 2015 hatten sich die Produktionskosten der beiden Minengesellschaften dagegen auf 1.116 $ je Unze erhöht, während der Spotpreis im Schnitt bei 1.160 $ lag. Der Goldpreis war 2015 also gerade einmal 3,8% höher als die durchschnittlichen Produktionskosten von Barrick und Newmont.
Der Markt bewertet Gold, Silber und Kupfer derzeit also auf Grundlage der Kosten, die bei der Gewinnung der Metalle entstehen, nicht auf Grundlage des Verhältnisses, in dem die Fördermengen stehen. Noch immer behaupten zahlreiche Analysten, dass Silber aufgrund des Produktionsverhältnisses von 9:1 gegenüber Gold stark unterbewertet ist. Dabei vergessen sie allerdings, dass sich in Bezug auf die Edelmetallgewinnung im Laufe der Zeit einiges geändert hat.
In der Geschichte des Bergbaus wurden Gold und Silber zum überwiegenden Teil mit Hilfe menschlicher und tierischer Arbeitskraft zu Tage gefördert. Ab dem Ende des 19. Jahrhundert wurden jedoch Kohle und später Öl zu den Hauptenergiequellen beim Abbau von Metallen. Die folgenden Charts illustrieren, wie viel Energie Barrick und Newmont im Vergleich zu Pan American Silver benötigen, um eine Unze Gold bzw. Silber zu produzieren: