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Gold und die keynesianische Inflationswut

13.04.2017  |  Mark J. Lundeen
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Die Gold- und Silbermärkte finde ich ebenfalls ermüdend, aber zumindest erwarte ich von den alten monetären Metallen in den kommenden Monaten und Jahren eine bullische Entwicklung. Der Goldkurs konnte in dieser Woche jeden Tag bei mehr als 1.250 $ schließen. Sehr schön. Was der Markt jedoch wirklich braucht, ist ein Schlusskurs oberhalb der Hochs vom letzten Sommer, um wieder Schwung in den Edelmetallsektor zu bringen.

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Wenn wir uns die Stufensumme von Gold und dem Dow Jones in der untenstehenden Tabelle im Vergleich anschauen, ist auf den ersten Blick zu erkennen, dass beide Kurse innerhalb des letzten Monats öfter im Minus als im Plus schlossen. Innerhalb der letzten 25 Handelstage ist die Stufensumme von Gold um 2 Punkte gefallen, während der Goldpreis seit dem 6. März um 29 $ (2,34 %) gestiegen ist.

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Der Dow Jones verzeichnete seit dem 6. März einen Rückgang im 298 Punkte, doch der Großteil dieses Kursverlustes geschah an einem einzigen Handelstag (dem 21. März). In Anbetracht dessen, dass der Aktienindex in den letzten 25 Handelstagen nur siebenmal mit einem Plus schloss, hat er sein Kursniveau also erstaunlich gut gehalten. Wie Gold will auch der Dow Jones, den ich als Stellvertreter für die allgemeinen Aktienmärkte verwende, einfach nicht sinken. Es wird interessant sein die weitere Entwicklung der beiden Märkte zu beobachten, wenn wieder eine Phase beginnt, in der an mehr Tagen Kursgewinne anstelle von Verlusten verzeichnet werden.

Warum sind manche Menschen so auf Gold fixiert? Die große Kluft, die uns "Goldbugs" von denen trennt, die für Gold und Silber nur Geringschätzung übrig haben, ist unsere Kenntnis der Geschichte des Geldes. Es gab eine Zeit, in der Geld im heutigen Sinne nicht existierte und jeder Handel auf Tauschgeschäften basierte. Getreide und Vieh vom Land wurden gegen Textilien und Töpferwaren aus der Stadt getauscht. Tauschhandel kann allerdings schwierig sein, z. B. wenn ein Bauer Kleidung im Wert einer halben Kuh kaufen möchte.

Aus der Notwendigkeit heraus, ein geeignetes Tauschmittel zu finden, dauerte es nicht lange, bis Gold und Silber im Handel verwendet wurden. In 1. Mose 23:12-13, vor rund 4000 Jahren, kaufte Abraham das Land für Sarahs Grab für 400 Schekel Silber von Ephron dem Hethiter. Die 400 Schekel stellten damals allerdings eine Gewichtsangabe dar, keine Münzen.

Nach aktuellem Kenntnisstand wurden im Königreich Lydien in Kleinasien um das Jahr 600 v. Chr. herum erstmals Edelmetallmünzen zur Abwicklung von Handelsgeschäften genutzt. Lydien wurde durch die Verwendung seiner Münzen bekanntermaßen sehr reich. Hersteller und Konsumenten kamen gleichermaßen von weit her zu den lydischen Märkten gereist, da man nach den dort abgeschlossenen Transaktionen Wechselgeld in einer für alle akzeptablen Form mit nach Hause nahm - Münzen.

Die Münzen waren an den Marktplätzen ihr Gewicht wert, weil der für ihre Herstellung betriebene Aufwand vergleichbar war mit der Viehzucht und dem Getreideanbau der Bauern, der Stoffherstellung durch die Weber oder der Produktion von Tonwaren durch die Töpfer. Tatsächlich ist es sogar schwieriger die Münzen herzustellen, weil zuerst jemand Gold und Silber finden und abbauen muss, bevor die Edelmetalle zu Münzgeld geprägt werden können. Die Suche nach Edelmetalllagerstätten war noch nie leicht, doch wenn sie erfolgreich verlief, versprach sie hohe Gewinne.

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass Geld selbst kein Wirtschaftsgut und keine Dienstleistung ist, sondern ein Katalysator für Handelsgeschäfte aller Art. Die Käufer werden die am Markt gehandelten Lebensmittel bald verbraucht haben und die benötigten Dienstleistungen werden durchgeführt worden sein. Die Münzen bleiben bei all diesen Transaktionen jedoch unverändert, während sie Tag um Tag an den Marktplätzen von Besitzer zu Besitzer wandern.

So war es in Lydien, bis dem König klar wurde, dass der Staat seine Einnahmen steigern konnte, ohne dazu die Steuern erhöhen zu müssen, indem er den Edelmetallgehalt seiner Münzen mit unedlen Metallen verwässerte und so das Münzangebot ausweitete. Auf diese Weise begann der Krieg des Staates gegen seine eigenen Währungseinheiten, und dieser Krieg dauert bis heute an.


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