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Gold und die keynesianische Inflationswut

13.04.2017  |  Mark J. Lundeen
- Seite 5 -
Doch irgendwie schafften es die Vereinigten Staaten mit dieser durch den Goldstandard begrenzten Geldmenge im 19. Jahrhundert und zu Anfang des 20. Jahrhunderts, ebenso wie Großbritannien, Europa und Japan, eine gewaltige industrielle Basis aufzubauen und gleichzeitig stabile Verbraucherpreise zu garantieren. 90 Jahre später hat sich die Umlaufgeldmenge auf mehr als 1,5 Billionen Papier-Dollar erhöht und ein Ende der Inflation ist nicht in Sicht. Das wird noch böse enden.

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Die folgende Tabelle zeigt, wie viele Papier-Dollar seit der Ratifizierung des Bretton-Woods-Abkommens über das Währungssystem im Jahr 1945 für jede Unze Gold herausgegeben wurden, die sich im Besitz des US-Finanzministeriums befand. Alle Welt gibt Nixon die Schuld dafür, dass er 1971 "das Goldfenster geschlossen" hat. Tatsache ist jedoch, dass alle Präsidenten seit 1945 für die Demonetarisierung von Gold in gleichem Maße verantwortlich sind wie Nixon, da sie alle mehr Papiergeld herausgegeben haben als es die Bindung des US-Dollars an den fixen Goldpreis von 35 $ erlaubt hätte.

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Der nächste Chart stellt den Goldpreis in US-Dollar dar, unter Annahme eines konstanten Dollarwertes seit 1920 (blaue Linie). Die rot eingezeichnete Umlaufgeldmenge (CinC) wurde basierend auf dem Jahr 1920 indexiert, d. h. 1920 = 1,00.

Im August 1920 lag der fixe Goldpreis bei 20,67 $ je Unze und dem Finanzministerium war es per Gesetz untersagt, mehr Papiergeld zu drucken als es Goldreserven hatte. Für jede Unze Gold in den offiziellen Beständen der USA konnte die Regierung also 20,67 Papier-Dollar drucken. Das Münzgeld bestand aus Silber, mit Ausnahme des 1-Cent-Stücks, das aus Kupfer war, und des 5-Cent-Stücks, das bis zum heutige Tag aus Nickel geprägt wird. Im August 1920 belief sich die Umlaufgeldmenge auf nur 4,48 Milliarden Dollar.

Eine solche historische Untersuchung ist nicht nur nützlich, um Vorhersagen zur künftigen Entwicklung des Goldpreises zu treffen, sondern hilft auch einzuschätzen, ob der Preis eines Assets wie z. B. Gold derzeit über- oder unterbewertet ist. So lese ich jedenfalls den folgenden Chart. Bei einem aktuellem Preis von 3,41 $, gemessen am Wert des Dollars im Jahr 1920, ist das Edelmetall heute wirklich extrem unterbewertet. 1.250 $ je Unze sind also ein schier unwiderstehliches Schnäppchen.

Der letzte Chart dieses Artikels, der einen Zeitraum von fast 100 Jahren umfasst, ist wirklich sehr interessant. Immer wenn Gold, gemessen am Dollarwert von 1920, zu 30 $ je Unze gehandelt wurde, gab es in Washington und auf der Welt im Allgemeinen Probleme mit dem US-Dollar. 1933-1934 und in den späten 1970er Jahren war das definitiv der Fall. Wenn der Goldkurs in diesem Chart dagegen bei ca. 2 $ je Unze lag, signalisierte das, dass das gelbe Metall zu billig war, und markierte den Beginn des Bullenmarktes von 1971-1979 sowie der aktuellen Hausse, die im Jahr 2001 begann.

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Wenn ich mir die Geschichte der letzten 100 Jahre so ansehe und die Ereignisse der frühen 1930er und der späten 1970er Jahre mit in Erwägung ziehe, kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass der Goldpreis, gemessen in Dollar von 1920, wieder bis auf 30 $ steigen wird, wenn wir eines Tages eine neue deflationäre Krise wie in den 1930ern oder eine inflationäre Krise wie in den 1970ern erleben. Ein solcher Anstieg entspräche bei heutigen Marktpreisen einem Goldkurs von 10.500 $. Ich persönlich glaube allerdings, dass das noch zu niedrig gegriffen ist.


© Mark J. Lundeen


Der Artikel wurde am 9. April 2017 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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