Überall Blasen! Immobilien, Bitcoin, Rohöl und beim Euro
10.05.2017 | Markus Blaschzok
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Die europäischen ETFs waren dabei die populärsten aufgrund der andauernd unsicheren Lage in der Europäischen Union. Von einer schwachen Wirtschaft über hohe Arbeitslosigkeit in den Südländern, Massenimmigration in die sozialistischen Wohlfahrtsstaaten bis zu der ständigen Gefahr eines Auseinanderbrechens der politischen Europäischen Union durch den Austritt weiterer Mitgliedsstaaten, sind die Ursachen für die hohe Nachfrage nach dem sicheren Hafen Gold. Daher verwundert es auch nicht, dass die größten Zuflüsse aus Deutschland sowie dem noch Vereinigten Königreich kamen. Die Deutschen scheinen in Bezug auf die Risiken für das eigene Vermögen etwas wacher zu sein als ihre westeuropäischen Nachbarstämme.
Für die ETF-Zuflüsse waren hauptsächlich Deutschland und Engeland verantwortlich
Die Investmentnachfrage nach Münzen und Barren stieg um 9% zum Vorjahr auf 289,8 Tonnen, was 11 Mrd. USD entspricht. Der größte Teil, 30% bzw. 106 Tonnen, kam dabei aus China. Indien fragte 3,8 Tonnen mehr und so 31,2 Tonnen nach, während die europäische Nachfrage im ersten Quartal bei 60,8 Tonnen lag und so um 9% anstieg. Am stärksten war dabei die deutsche Nachfrage, die rund 34,3 Tonnen betrug, was das stärkste erste Quartal seit 2011 darstellt.
Die US-Nachfrage sank hingegen im ersten Quartal um 30 auf nur 16,2 Tonnen, was mickrig erscheint im Vergleich zur deutschen Nachfrage. Man vertraut dem US-Dollar und investierte lieber in die Trump Rallye am Aktienmarkt, während man in den USA die gestiegenen Preise nutzte, um physisches Gold zu verkaufen. Deshalb verwundert es auch nicht, dass die Verkäufe an Goldmünzen der US-Mint um 30% einbrachen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Investmentnachfrage nach Münzen und Barren stieg um 9% an
Die Zentralbanken kauften deutlich weniger Gold als in den Vorjahren. Nur 76,3 Tonnen kauften sie im Umfeld stark steigender Edelmetallpreise im ersten Quartal. Dies ist nur logisch, denn das Letzte, dass man seitens der Notenbanken will, ist den Preis für Gold noch zusätzlich in die Höhe zu treiben. Die Chinesen pausierten ihre Ankäufe und es gab wenige offizielle Verkäufe. Inoffiziell sind wir weiterhin der Überzeugung, dass die westlichen Notenbanken ihre Bestände heimlich sukzessive am offenen Markt verkaufen, um so den Anstieg des Gold- und Silberpreises in Zaun halten zu können.
Die Zentralbanken kauften so wenig Gold wie zuletzt im Jahr 2011
Das Angebot schrumpfte stark im ersten Quartal des Jahres um 12% auf nur noch 1.032 Tonnen Gold. Die Minenproduktion veränderte sich mit 764 Tonnen nur wenig im Vergleich zum Vorjahr (767,8t). Neues Angebot aus recyceltem Gold nahm jedoch um 21% ab, da scheinbar niemand zu diesen Preisen verkaufen wollte. Das Recycling lieferte 283 Tonnen zum Angebot. Währungsschwankungen sowie politische Risiken sollen dafür verantwortlich sein, dass Thailand, Indonesien sowie die Türkei deutlich weniger Gold recycelten.
Das weltweite Angebot sank um 12% auf 1032 Tonnen