Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Überall Blasen! Immobilien, Bitcoin, Rohöl und beim Euro

10.05.2017  |  Markus Blaschzok
- Seite 2 -
Der Bitcoin wird vor allem aufgrund der steigenden Akzeptanz in Asien im Preis getrieben. In den letzten Monaten verlor der Bitcoin jedoch plötzlich seine vorherrschende Stellung in der Marktkapitalisierung. Noch Anfang Januar entfiel rund 87% der gesamten Marktkapitalisierung von insgesamt 724 Kryptowährungen auf den Bitcoin. In den vergangenen vier Monaten fiel dieser Anteil auf 53% herab, obwohl der Preis für Bitcoin massiv zulegen konnte. Es floss also sehr viel Kapital in alternative Kryptowährungen. So stieg die Marktkapitalisierung des Ethereum von 722 Millionen US-Dollar im Januar auf mittlerweile 8,8 $ Mrd. US-Dollar an, was einem Anstieg um das Zwölffache entspricht.

Der Litecoin dümpelte jahrelang bei 3 $ bis 4 $ herum, nur um sich in den vergangenen Wochen zu verzehnfachen. Der Bitcoin unterliegt einer realen Nachfrage, da dieser im internationalen Handel immer weitere Verbreitung und Akzeptanz findet. Die alternativen Kryptowährungen werden hingegen teilweise überhaupt nicht von Händlern in der realen Welt akzeptiert und sind reine Spekulationsobjekte. Das Geld, das in diese alternativen Kryptowährungen, die zumeist nicht gegen US-Dollar tauschbar sind, gesteckt wird, dürfte irgendwann auch wieder abfließen, weshalb es sich bei den rapiden Anstiegen der "Altcoins" um spekulative Blasen handelt, die wieder rückabgewickelt werden dürften.

Noch entfallen 88% aller Geschäfte auf den Bitcoin, 5% auf "Dash", 4% auf Ethereum und 2,3% auf den Litecoin, wogegen die Verwendung der restlichen Coins verschwindend gering ist. Die Technologie des Bitcoins hat Probleme, die dessen langfristige Vormachtstellung infrage stellt. Ethereum oder eine andere besser funktionierende Kryptowährung werden wahrscheinlich dem Bitcoin auf langfristige Sicht den Rang ablaufen, weshalb der Bitcoin kein langfristiges Vehikel zu Vermögenssicherung darstellt.

Sollten sich die Entwickler des Bitcoins nicht einigen und die grundlegenden Probleme lösen können, scheint es nur logisch, dass eine bessere Technologie früher oder später den Bitcoin verdrängen wird. Bis dahin gibt es jedoch große Chance für Trader im Bitcoin und für Investitionen in aufkommende alternative Kryptowährungen.


Rohöl

Im Bereich zwischen 50 $ und 54 $ war sich die Masse der Investoren einig, dass der Preis für Rohöl in Bälde nach oben ausbrechen und auf 70 $ und mehr ansteigen müsse. Unsere Analyse zeigte jedoch einen deutlichen Angebotsüberhang am Markt, weshalb wir bereits zu Beginn des Jahres einen Preis von 54 $ als ideales Verkaufsniveau für einen Short-Trade bis mindestens 43 $ sahen. Letztlich wiegte das Überangebot zu schwer und es kam in den letzten Wochen zu einem Einbruch auf fast 43 $, wobei der langfristige Aufwärtstrend brach.

Unsere Gesamtanalyse zeigt, dass das Überangebot am Ölmarkt für längere Zeit Bestand haben sollte. Die OPEC kürzte zwar die Produktion, doch wird dies über die stärkere Förderung in den USA wieder kompensiert. Selbst die US-Regierung sagte am Dienstag, dass die heimische Produktion in der Lage sein dürfte, einen Deckel auf dem Rohölpreis über das gesamte Jahr 2018 zu halten.

Open in new window
Der Rohölpreis brach ein, wie wir es prognostiziert hatten.


Starke Nachfrage nach Münzen und Barren im ersten Quartal

Die globale Goldnachfrage betrug nach den neuesten Aufstellungen des "World Gold Council" im ersten Quartal 2017 1.034,5 Tonnen Gold. Dies entspricht einem Rückgang von 18% zum Vorjahresquartal. Die Zuflüsse in ETFs waren stabil, doch nur ein Bruchteil der Rekordzuflüsse des Vorjahres. Die Zentralbanken fragten weniger nach, was zu der Schwäche beitrug. Die Nachfrage nach Münzen und Barren zu Investmentzwecken war relativ stark mit einem Plus von 9% zum Vorjahr. Die Nachfrage nach Gold für die Industrie und die schmuckverarbeitende Industrie war hingegen leicht rückläufig.

Open in new window
Die Gesamtnachfrage nach Gold sank um 18% im ersten Quartal (YoY)


Die Exchange Traded Funds, die in der Regel physisches Gold für Anleger halten und es so an der Börse handelbar machen, erfuhren Zuflüsse in Höhe von 109,1 Tonnen. Das ist zwar nur ein Drittel des außerordentlich starken Vorjahresquartals, doch in der langfristigen Historie ein guter Zufluss!

Open in new window
Die Zuflüsse in die Gold-ETFs betrugen im ersten Quartal 2017 rund 109 Tonnen



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"