Preisexplosion bei Bitcoin als Vorbild für Gold und Silber?
16.05.2017 | Mark J. Lundeen
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Die Jahre 2005-2013 habe ich im folgenden Chart hervorgehoben, denn in dieser Zeit war es nichts Ungewöhnliches, dass sich der Kurs gegenüber dem Vortag um 5% oder mehr änderte. Seitdem sind Handelstage mit starker Volatilität jedoch zur Seltenheit geworden. Grund dafür ist wahrscheinlich der Exodus zahlreicher Anleger aus dem Silbersektor. Gehen Sie noch einmal zurück und werfen Sie einen Blick auf die täglichen Kursverluste in der Tabelle oben. Während der Sell-offs im November 2015 und im Mai 2017 gab es keinen einzigen Tag mit extremer Volatilität bzw. einem Kursverlust von mindestens 5%. Das bedeutet, dass sich die breite Masse der Anleger weitgehend aus dem Silbermarkt zurückgezogen hat. Für uns Silberbullen sind das gute Nachrichten, denn eines Tages werden sie in Scharen zurückkehren und unsere Gewinne vergrößern.
Der nächste Chart stellt die Tage extremer Volatilität am Goldmarkt dar, wobei ich Kursbewegungen von mindestens 3% berücksichtigt habe. Im Prinzip lassen sich hier die gleichen Beobachtungen machen wie bei Silber: Seit 2013 gab es kaum noch Tage, an denen der Goldkurs um 3% oder mehr gestiegen oder gefallen ist.
Die nachfolgende Tabelle habe ich erstellt, um die Jahre hervorzuheben, in denen die Volatilität am Gold- und Silbermarkt besonders ausgeprägt war. Der Bärenmarkt von 1980-2001 ist mit Grautönen hinterlegt. In der zweiten Spalte finden Sie den jeweils ersten Tagesschlusskurs eines Jahres; die dritte Spalte zeigt die prozentuale jährliche Preisspanne zwischen dem Jahrestief und dem Jahreshoch und der Wert ist selbst in Jahren mit sinkenden Kursen immer positiv. Die Werte für 2017 beziehen sich auf den Zeitraum bis einschließlich 12. Mai. Bislang hat in diesem Jahr noch keines der monetären Metalle einen Tag mit stark erhöhter Volatilität erlebt.
Zwischen 2001 und 2013 ist Gold zwölf Jahre in Folge gestiegen. Das ist etwas, was dem Dow Jones noch nie gelungen ist. Werfen Sie auch einen Blick auf die jährliche Preisspanne während des Bullenmarktes von 1970-1980 und dann vergleichen Sie die Werte mit der Hausse ab 2001. In den 1970ern gab es in Jahren mit großen Preisschwankungen immer auch zahlreiche Tage mit extremer Volatilität. Nach 2001 war das nicht mehr zwangsläufig der Fall.
Zudem erreichte die Preisspanne am Goldmarkt nach 2001 nicht mehr die 50-%-Marke und auch am Silbermarkt wirkt die Spanne von 135,3% im Jahr 2008 eher verhalten, wenn man sie mit den Werten der Jahre 1979 und 1980 vergleicht. Angesichts all der Aufregung, die es seit 2001 an Märkten, in der Weltwirtschaft und im internationalen Bankensystem gab, sind diese niedrigen Werte mehr als nur ein bisschen ungewöhnlich.
Die geringen Kursspannen nach 2001 sind nur ein weiterer Fingerabdruck, den die Marktmanager bei ihrem üblichen manipulativen Tagesgeschäft hinterlassen haben. Wenn sich die Edelmetalle eines Tages aus dieser eisernen Umklammerung befreien, ist in den Jahren danach mit historischen jährlichen Preisschwankungen bei Gold und Silber zu rechnen. Ich gehe davon aus, dass der obenstehende Chart mit dem Kursverlauf von Bitcoin als Blaupause für die Entwicklung der Gold- und Silberpreise dienen wird.
© Mark J. Lundeen
Dieser Artikel wurde am 14.05.2017 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.