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David Smith: Der richtige Zeitpunkt für Edelmetallkäufe

24.05.2017  |  Mike Gleason
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Wenn Sie wirklich bullisch sind, können Sie 10%, 15% oder sogar 20% in Gold und Silber anlegen, aber selbst ein relativ geringer Dollarbetrag reicht für ein asymmetrisches Investment. Wenn nur ein Teil dessen, was wir in naher Zukunft für möglich halten, tatsächlich geschieht, wird sich der Wert Ihrer Investition vervielfachen. Ein relativ geringer Einsatz kann bereits ausreichen, um einen großen Teil Ihrer anderen Assets abzusichern.

Mir fällt keine andere Anlageklasse ein, von der man das ebenfalls behaupten könnte. Mit Sicherheit nicht der Aktienmarkt. Mit Sicherheit nicht die Immobilien. Das gilt für praktisch alle Anlageklassen, auch für die Anleihen, die sich 30 Jahre lang in einem Bullenmarkt befanden. Diese Assets haben kein mit den Edelmetallen vergleichbares Aufwärtspotential mehr, das sich auch schon mit relativ geringen Investitionen nutzen lässt.


Mike Gleason: Das Silver Institute hat letzte Woche die World Silver Survey 2017 veröffentlicht. Die vielleicht wichtigste Information des diesjährigen Berichts war die Feststellung, dass die Silberminenproduktion im Vergleich zum Vorjahr erstmals seit 14 Jahren rückläufig war. Zudem wurde das vierte Jahr in Folge ein Defizit am Silbermarkt verzeichnet. Erklären Sie uns doch bitte kurz einige dieser Daten. Wann werden sich die bullischen Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage am Silbermarkt Ihrer Meinung nach endlich im Preis niederschlagen, David?

David Smith: Der Bericht, den Sie angesprochen haben, ist tatsächlich sehr interessant. In Mexiko und Chile ist die Silberproduktion stark eingebrochen. Wir wissen nicht, ob es sich dabei um einen einmaligen Rückgang handelt, aber die Abnahme war schon sehr deutlich. Die Fördermenge ist von Monat zu Monat um 15-35% gesunken. Die niedrigen Kupferpreise und andere Faktoren könnten dabei eine Rolle gespielt haben. Fakt ist allerdings, dass es auf globaler Ebene immer schwieriger wird, große Mengen Gold und Silber auf eine Weise zu fördern, die für die Bergbauunternehmen profitabel ist und gleichzeitig eine gewisse Konsistenz und Vorhersagbarkeit des künftigen Angebots garantiert.

Meiner Einschätzung nach wird es bei beiden Metallen auf der Angebotsseite aus verschiedenen Gründen zu Problemen kommen. Es würde mich nicht überraschen, wenn den Rückgang der Silberproduktion im nächsten Jahr noch stärker ausfiele. Ich denke, dass die Tage, in denen es noch leicht war Gold und Silber zu fördern und die gesamte Nachfrage zu einem guten Preis zu decken, gezählt sind. Die Marktlage beginnt sich ernsthaft zu ändern. Bis Otto Normalverbraucher das bemerkt und sich daran gewöhnt hat, werden die Preise stark steigen und die Angebotslage wird zum Teil problematisch sein.

Ich möchte noch etwas anmerken, Mike. Wenn es leicht ist, eine Investition zu tätigen, ist das nicht immer der beste Zeitpunk dafür. Tatsächlich ist das meist der schlechteste Zeitpunkt. Wenn es Ihnen dagegen schwerfällt, d. h. wenn Sie sich mit der Anlageoption beschäftigt haben, die Hintergründe kennen, den Argumenten für das Investment zustimmen, und es Ihnen dennoch nicht leichtfällt, ist wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt gekommen, um eine neue Position aufzubauen oder bestehende Anlagen aufzustocken.

Wenn Sie warten, bis Sie sich gut dabei fühlen, hat der Markt das zum größten Teil bereits eingepreist und Sie werden deutlich höhere Preise für Ihr Investment zahlen müssen - vorausgesetzt, es besteht noch ein ausreichendes Angebot.


Mike Gleason: Das haben Sie gut gesagt. Ein konträre Sichtweise und Einstellung ist mit Sicherheit oft von Vorteil, wenn es um Investitionen geht. Noch eine Frage zur angesprochen Studie über den Silbermarkt: Die Solarindustrie fragt nach wie vor große Mengen Silber nach. Das wird auch in dem Bericht hervorgehoben. Wie sind die Zukunftsaussichten in dieser Branche einzuschätzen, David? Die zur Herstellung von Solaranlagen benötigte Silbermenge fällt mittlerweile wirklich ins Gewicht, nicht wahr?

David Smith: Ja, das stimmt. Die Solarmodule wurden zwar mittlerweile weiterentwickelt, sodass bei der Herstellung nun weniger Silber benötigt wird als zuvor, aber insgesamt steigen die Produktionszahlen an, in manchen Regionen sogar fast exponentiell. Auch der Preis sinkt immer weiter und fast jeder kann sich heutzutage ein Solarpanel leisten.

Ich glaube, Tesla stellt gerade ein neues Modell vor, das wie ein normaler Dachziegel aussieht. Solaranlagen sind auf dem besten Weg, zur allgemeinen Handelsware zu werden, aber um all die Module zu produzieren, die zur Deckung der Nachfrage gebraucht werden, wird viel Silber nötig sein. Und das ist nur ein Industriezweig, der derzeit ein starkes Wachstum verzeichnet.

Auch die Verwendung von Gold nimmt zu, beispielsweise im medizinischen Bereich. Das gelbe Metall wird unter anderem genutzt, um Krebszellen anzuvisieren, ein entsprechendes Medikament direkt an die betroffenen Zellen abzugeben und diese zu töten, ohne dass die gesunden Zellen Schaden nehmen.

Das geschieht mit Hilfe von Nanotechnologie, d. h. für den Einzelfall werden nur winzige Mengen des Edelmetalls benötigt, doch falls sich die Methode in den nächsten fünf bis zehn Jahren durchsetzen kann und künftig bei einem großen Teil der entsprechenden Fälle zur Anwendung kommt, sprechen wir plötzlich von einer signifikanten Menge. Zudem handelt es sich hier um einen völlig neuen Anwendungsbereich für Gold, den bislang niemand auf dem Radar hatte.



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