Seltene historische Münzen voll im Trend
17.06.2017 | Dr. Hubert Ruß
- Seite 2 -
Abb. 6: Habsburg, Leopold I. (1657-1705), Goldmedaille zu 10 Dukaten 1686 auf die Einnahme von Buda durch die Österreicher nach der erfolglosen Belagerung Wiens durch die Türken.
Schätzung 15.000 €, Zuschlag 38.000 €
Schätzung 15.000 €, Zuschlag 38.000 €
Abb. 7: Osmanisches Reich, Abdul Aziz (1861-1876), Silbermedaille 1864 auf die Erbauung der Eisenbahnlinie zwischen Izmir und Aydin. Schätzung 2.000 €, Zuschlag 4.000 €
Der mit zahlreichen Kommentaren versehene Katalog gleicht einem Geschichtsbuch, in dem die Münzen und Medaillen das Zeitgeschehen über mehrere Jahrhunderte erläutern und veranschaulichen. So vermittelt der grimmig blickende "Korsar von Algier" Chair-ed-din einen Eindruck von den Gefahren der Seefahrt im Mittelmeer (Abb. 2), die doppelte Dukatenklippe 1529 und die Goldmedaille 1686 veranschaulichen die mehrmaligen Eroberungsversuche Wiens durch die Türken (Abb. 2 und 6).
Eine der großen Seeschlachten der Neuzeit steht im Mittelpunkt einer päpstlichen Medaille: das Aufeinandertreffen der europäischen und osmanischen Flotte bei Lepanto an der Westküste Griechenlands im Jahre 1571 (Abb. 4). Vom Selbstbewusstsein Kaiser Leopolds I. zeugt eine Goldmedaille, die einen gekrönten (habsburgischen)Adler auf der Weltkugel zeigt, der Revers symbolisiert die Dominanz des christlichen Glaubens über den Islam (Abb. 5). Aber auch der technische Fortschritt wurde auf Medaillen verewigt wie z.B. der Bau der Bahnstrecke von Izmir nach Aydin (Abb. 7).
Abb. 8: Sicilia, Syrakus, 16 Litren, 214-212 v.Chr.
Schätzung: 10.000 €, Zuschlag 75.000 €
Schätzung: 10.000 €, Zuschlag 75.000 €
Abb. 9: Rom, Septimius Severus und Julia Domna (193-211), Aureus, 200/201, Münzstätte Rom.
Schätzung: 15.000 €, Zuschlag 48.000 €
Schätzung: 15.000 €, Zuschlag 48.000 €
Die oben geschilderte Tendenz hin zu seltenen und sehr gut erhaltenen Sammlermünzen lässt sich durch alle Bereiche der Numismatik verfolgen, sei es Antike, Mittelalter oder Neuzeit. Überhaupt sind vor allem historische Goldmünzen derzeit sehr beliebt. Bestes Beispiel hierfür sind zwei antike Münzen. Das ästhetisch äußerst ansprechende 16 Litren-Stück aus der griechischen Stadt Syrakus auf Sizilien zeigt auf dem Avers einen sehr markanten Kopf des Göttervaters Zeus, auf dem Revers lenkt die Siegesgöttin Nike eine Quadriga (Abb. 8). Sehr begehrt war auch ein Aureus, eine römische Goldmünze, die Kaiser Septimius Severus und seine Gemahlin Julia Domna zeigt (Abb. 9).
Abb. 10: Bayern, Maximilian I. (1592-1651), 5 Dukaten 1640 auf die Neubefestigung der Stadt.
Schätzung 7.500 €, Zuschlag 24.000 €
Schätzung 7.500 €, Zuschlag 24.000 €