Sammlermünzen als Wertanlage Chancen und Risiken
01.12.2014 | Dr. Hubert Ruß
Historische Münzen sind das bessere Geldgeschenk. Die Eurokrise kann Münzen mit Sammlerwert nichts anhaben, so titelte die Welt in ihrer Online-Ausgabe vom 4. Dezember 2011 (Abb. 1). Solche Schlagzeilen finden sich wiederkehrend in den Finanzteilen der Presse, meist ohne genaue Hintergrund-Recherchen, die - bildlich gesprochen - beide Seiten der Münze beleuchten und auch die Risiken aufzeigen.
Unterschiedliche Werthaltigkeit
Beginnen wir mit einem Beispiel. Wenn Sie sich mit Anlagegold beschäftigt haben, sind Ihnen sicherlich auch die 10- und 20-Goldmark-Stücke des Königreichs Preußen aus der Zeit zwischen 1871 und 1914 bekannt.
Was ist der Unterschied zwischen den beiden Münzen in Abbildung 2? Die linke Münze erzielte auf der Auktion 150,-- €, die rechte 2.200,-- €. Das entscheidende Kriterium in diesem Fall ist der Jahrgang, denn die rechte Münze besitzt bei gleichem Erhaltungszustand eine wesentlich geringere Auflagenhöhe als die linke. Bereits diese kurze Gegenüberstellung lässt erahnen, dass es nicht so einfach ist, historische Sammlermünzen sinnvoll als Investment, als Wertanlage, zu nutzen.
Hätten Sie mich vor 20 Jahren gefragt, ob Sammlermünzen generell eine Wertanlage-Klasse sein könnten, hätte ich Ihnen davon abgeraten und Sie auf den Hobby-Charakter des Münzsammelns verwiesen, den ich übrigens auch heute noch immer betone. Doch inzwischen befeuert die Wiederentdeckung von Gold und Silber als Wertaufbewahrungsmittel seit der Jahrtausendwende auch eine steigende Nachfrage nach historischen Geldstücken.
Kunst als Wertanlage - ein Trend
Hierbei handelt es sich um einen Teilaspekt eines viel größeren Trends: Gerade angesichts der aktuellen Wirtschaftslage ist zu beobachten, dass Kunstobjekte immer mehr in den Fokus von Anlegern geraten. Verfolgt man die Schlagzeilen, so scheint auf den Kunstauktionen ein Superlativ den nächsten zu jagen. Immer höhere Preise auf dem Kunstmarkt stehen geringen Zinsen gegenüber sowie Börsen die sich wie auch die Edelmetallmärkte augenblicklich nur seitwärts bewegen. (1) Sie bestärken viele in der Idee, in Kunstwerke und speziell auch in Sammlermünzen zu investieren.
Wer sammelt warum?
Betrachten wir zunächst das Phänomen des Sammlers. Lässt sich sagen, nach welchen Kriterien sie beim Sammeln vorgehen? Im März 2014 veröffentlichte die AXA-Versicherung ihre AXA-ART-Sammlerstudie "Kunst sammeln und besitzen", an der sich international fast 1.000 Sammler beteiligten. Der Bereich der Sammlermünzen wurde hierbei leider nicht erfasst, doch förderte die Studie aussagekräftige Ergebnisse zum Thema Sammeln zutage. (2)
Auch wenn alle Sammler die Freude am Sammeln teilen, so zeigen sich dennoch sehr unterschiedliche Motivationen (Abb. 3).
Mit 37% bildete der klassische Kunstliebhaber die größte Sammlergruppe.
Es folgen Sammler, die wie Investoren agieren und Kunst zur Diversifizierung ihrer sonstigen Anlagen sammeln. Diese mit 24% zweitgrößte Gruppe beurteilt Kunst unter dem Gesichtspunkt der Wertentwicklung und als Möglichkeit zum Ausdruck der eigenen gesellschaftlichen Position.
Abb. 1
Unterschiedliche Werthaltigkeit
Abb. 2: Kaiserreich, Preußen 10 Mark: Welchen Wert haben beide Münzen?
Beginnen wir mit einem Beispiel. Wenn Sie sich mit Anlagegold beschäftigt haben, sind Ihnen sicherlich auch die 10- und 20-Goldmark-Stücke des Königreichs Preußen aus der Zeit zwischen 1871 und 1914 bekannt.
Was ist der Unterschied zwischen den beiden Münzen in Abbildung 2? Die linke Münze erzielte auf der Auktion 150,-- €, die rechte 2.200,-- €. Das entscheidende Kriterium in diesem Fall ist der Jahrgang, denn die rechte Münze besitzt bei gleichem Erhaltungszustand eine wesentlich geringere Auflagenhöhe als die linke. Bereits diese kurze Gegenüberstellung lässt erahnen, dass es nicht so einfach ist, historische Sammlermünzen sinnvoll als Investment, als Wertanlage, zu nutzen.
Hätten Sie mich vor 20 Jahren gefragt, ob Sammlermünzen generell eine Wertanlage-Klasse sein könnten, hätte ich Ihnen davon abgeraten und Sie auf den Hobby-Charakter des Münzsammelns verwiesen, den ich übrigens auch heute noch immer betone. Doch inzwischen befeuert die Wiederentdeckung von Gold und Silber als Wertaufbewahrungsmittel seit der Jahrtausendwende auch eine steigende Nachfrage nach historischen Geldstücken.
Kunst als Wertanlage - ein Trend
Hierbei handelt es sich um einen Teilaspekt eines viel größeren Trends: Gerade angesichts der aktuellen Wirtschaftslage ist zu beobachten, dass Kunstobjekte immer mehr in den Fokus von Anlegern geraten. Verfolgt man die Schlagzeilen, so scheint auf den Kunstauktionen ein Superlativ den nächsten zu jagen. Immer höhere Preise auf dem Kunstmarkt stehen geringen Zinsen gegenüber sowie Börsen die sich wie auch die Edelmetallmärkte augenblicklich nur seitwärts bewegen. (1) Sie bestärken viele in der Idee, in Kunstwerke und speziell auch in Sammlermünzen zu investieren.
Wer sammelt warum?
Betrachten wir zunächst das Phänomen des Sammlers. Lässt sich sagen, nach welchen Kriterien sie beim Sammeln vorgehen? Im März 2014 veröffentlichte die AXA-Versicherung ihre AXA-ART-Sammlerstudie "Kunst sammeln und besitzen", an der sich international fast 1.000 Sammler beteiligten. Der Bereich der Sammlermünzen wurde hierbei leider nicht erfasst, doch förderte die Studie aussagekräftige Ergebnisse zum Thema Sammeln zutage. (2)
Abb. 3: Wer sammelt?
Auch wenn alle Sammler die Freude am Sammeln teilen, so zeigen sich dennoch sehr unterschiedliche Motivationen (Abb. 3).
Mit 37% bildete der klassische Kunstliebhaber die größte Sammlergruppe.
Es folgen Sammler, die wie Investoren agieren und Kunst zur Diversifizierung ihrer sonstigen Anlagen sammeln. Diese mit 24% zweitgrößte Gruppe beurteilt Kunst unter dem Gesichtspunkt der Wertentwicklung und als Möglichkeit zum Ausdruck der eigenen gesellschaftlichen Position.