Die Überheblichkeit der Zentralbanken: Grundstein für Finanzkollaps und Goldpreisexplosion
30.06.2017 | Andrew Hoffman
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Die Protokolle können leicht abgeändert und umgeschrieben werden und bergen damit die Möglichkeit für massive künftige Datendiebstähle und Hackerangriffe. Mich erinnert das ein wenig an Skynet aus dem Film Terminator und die ultimative Verkettung unbeabsichtigter Konsequenzen. Aber immerhin wurde die künstliche Intelligenz Skynet ursprünglich mit guten Absichten geschaffen, bevor sie sich gegen ihre Schöpfer wandte und den Planeten zerstörte...Die Liste der anmaßenden Organisationen lässt sich mit der OPEC fortführen, die wohl bald in der Bedeutungslosigkeit versinken wird - falls sie überhaupt als funktionsfähige Einheit überlebt. Wie ich letzten Monat in einem Artikel https://www.milesfranklin.com/opec-like-the-london-gold-pool-proving-cartels-always-fail/ erklärte, verliert die OPEC genauso schnell an Glaubwürdigkeit wie das Land, das in der Organisation den Ton angibt - Saudi-Arabien.
Das Ölkartell hat zusammen mit seinen Partnern vom Plunge Protection Team der US-Regierung eine wirklich beeindruckende Selbstüberschätzung an den Tag gelegt, als es versuchte, die Naturgesetze der Wirtschaft außer Kraft zu setzen und den Ölpreis vor dem Hintergrund einer historischen Rohölschwemme künstlich zu stützen. Der aktuelle Marktbericht des API hat erst gestern wieder gezeigt, wie erschreckend hoch die Lagerbestände derzeit sind. Auf der anderen Seite finde ich die Bemühungen der OPEC und ihrer Verbündeten allerdings auch recht spannend, denn ihre Versuche den Markt zu kontrollieren, werden auf spektakuläre Weise scheitern - und genau das steht früher oder später auch dem Goldkartell bevor.
Ein noch umfassenderes Problem stellt jedoch die Überheblichkeit der amerikanischen Außenpolitik dar, egal unter welchem Präsidenten - sei es der "Wolf im Schafspelz" Bill Clinton, ein Narr mit guten Beziehungen wie George W. Bush, der Friedensnobelpreisträger Barrack Obama oder der völlig ahnungslose, aber umso selbstherrlichere Champion der Vetternwirtschaft Donald Trump.
Allein der bisher in Syrien angerichtete Schaden ist kaum überschaubar, von anderen Brennpunkten wie beispielsweise Nordkorea ganz zu schweigen. Schlimmer noch: Ein Großteil der außenpolitischen Fehltritte geschieht im Namen des Ansehens des Präsidentenamts. Man möchte mächtig und einflussreich wirken, wen interessieren da schon die fürchterlichen Folgen. In den kommenden Jahren werden diese Anmaßungen wohl höchstens noch weiter zunehmen.
Für mich und vielleicht auch für Sie als Anleger von größter persönlicher Bedeutung ist jedoch die Hybris, die wir im Zusammenhang mit allen Fragen des Geldes beobachten, ganz gleich ob es dabei um die betrügerischen Scheinchen des Fiatwährungs-Ponzi-Systems geht, das die Weltwirtschaft wie eine tödliche Krankheit befallen hat, um echtes, bewährtes Geld wie physisches Gold und Silber, oder um Kryptowährungen wie Bitcoin, die das Papiergeldsystem zusammen mit den Edelmetallen eines Tages zu Fall bringen werden. Nirgends nimmt die Überheblichkeit der Machthabenden so überhand - und ist so gefährlich - wie in monetären Fragen.
Die Zentralbanken haben in letzter Zeit so anmaßend gehandelt, dass selbst Ikarus erbleichen würde. Für meine treuen Leser ist das natürlich kein neues Konzept. Ungeachtet der offensichtlich negativen Folgen, die ihre Maßnahmen für die reale Welt mit sich bringen, haben die Zentralbanken ein solches Vertrauen in die Myriaden von manipulativen Marktoperationen entwickelt, die den Anschein erwecken als hätten die Notenbanker alles unter Kontrolle, dass es ihnen mittlerweile völlig egal zu sein scheint, wie idiotisch ihre Äußerungen klingen und wie widersprüchlich ihre Statements sind. Auch der kumulative Schaden, den sie mit ihrer Geldpolitik anrichten, interessiert sie anscheinend wenig.
Für hoffnungslose Fälle wie die Bank of Japan will ich nicht mehr "digitale Tinte" verschwenden als unbedingt nötig. Die japanische Notenbank verfolgt die gleiche Strategie wie alle anderen bedeutenden Zentralbanken auch, hat aber aufgrund der einzigartigen und entsetzlichen demografischen Situation des Landes viel eher damit begonnen. Folglich ist Japan auf dem Pfad der parabolisch ansteigenden Schuldenkurve, den all die anderen Länder ebenfalls eingeschlagen haben, schon viel weiter vorangeschritten.
Das Gleiche gilt auch für die Schweizerische Nationalbank. Diese hat die Bürger des Landes in Hinblick auf das Gold, das sie zu Tiefstpreisen verkauft hat, unverfroren belogen. Die Kopplung des Schweizer Franken an den Euro wäre der Währung zudem fast zum Verhängnis geworden und heute hat die Schweiz die höchste Inflationsrate der "hochentwickelten" Staaten. Zu allem Überfluss hat die Notenbank des Landes auch noch die unverantwortliche Entscheidung getroffen, riesige Summen in die historisch überbewerteten Aktienmärkte zu investieren.
Auf die vom Brexit überforderte Bank of England will ich gar nicht weiter eingehen. Deren tägliches Hin und Her in Bezug auf die Richtung der Zinssätze wird allmählich legendär.
Ich möchte mich stattdessen auf die Zentralbanken konzentrieren, die das größte "systemische Risiko" darstellen. Deren Abteilungen für Hybris und Anmaßung haben sich in letzter Zeit wirklich selbst übertroffen und einen solchen aktuellen und zukünftigen wirtschaftlichen Schaden angerichtet - von der irreversiblen Zerstörung ihres eigenen Rufs einmal ganz abgesehen - dass man sich kaum noch vorstellen kann, was zur Hölle sie sich eigentlich dabei gedacht haben.
Erst letzte Woche hat Mario Draghi der Glaubwürdigkeit der Zentralbanken ein neues Allzeittief beschert, als er einen Tag vor der Sitzung der EZB einen "Versuchsballon" startete und signalisierte, dass die Bank ihre Inflationserwartungen womöglich erhöhen würde. Stattdessen wurden sie dramatisch gesenkt und es gab nicht den geringsten Hinweis darauf, dass sich an der hyperinflationären Geldpolitik in absehbarer Zukunft etwas ändern würde.
Doch gestern, nur eine knappe Woche später, machte er erneut eine 180-Grad-Wende und erklärte nicht nur, dass die aktuellen, inflationshemmenden Faktoren "vorübergehend" seien, sondern sogar ganz allgemein, dass "die Deflationsgefahr gebannt ist". Dabei fiel der Rohstoffindex CRB gleichzeitig fast auf seinen niedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2008 und nur einen Tag zuvor war in Italien die größte steuerfinanzierte Bankenrettung in der Geschichte des Landes angekündigt worden!
Obwohl sich die Präsidenten und Gouverneure der US-Notenbank Fed auf gleichermaßen anmaßende und fast schon belustigend idiotische Weise "falkenhaft" geben, schoss der Euro in Reaktion darauf auf ein 52-Wochen-Hoch. Der Dollarkurs fiel infolgedessen wiederum auf einen neuen Tiefststand seit der Präsidentschaftswahl. Das zeigt zum wiederholten Male, dass der Dollarindex ein völlig nutzloser Maßstab ist, insbesondere in Bezug auf die Aussichten der Edelmetallpreise.