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Gold wartet auf fundamentale Veränderung

11.07.2017  |  Jordan Roy-Byrne
In der Vorwoche schrieben wir, dass die schwache reale Performance von Gold die schlechter werdenden Fundamentaldaten widerspiegeln könnte. Die Realzinsen steigen, weil die Inflationsrate ihr Hoch erreicht hat und sich die Anleiherenditen erholen. Für die Edelmetalle ist das ein doppelter Schlag. Dies ist nichts Dauerhaftes, aber etwas, das ein paar Quartale anhalten könnte. Gold benötigt eine steigende Inflation oder deutlich sinkende Anleiherenditen. Eine frühere, ähnliche Entwicklung zeigt, dass eine Änderung der Politik der Federal Reserve Teil der fundamentalen Veränderung sein könnte, die erforderlich wäre, um Gold in einen Bullenmarkt zu bringen.

Der Zyklus der Zinsanhebungen von 1999 bis 2000 ähnelt der aktuellen Fed-Politik und Marktperformance am ehesten. Im Sommer 1999 hob die Federal Reserve zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren den Leitzins an. Es war nicht die neunjährige Dürre zwischen 2006 und 2015, aber die Erhöhung wurde gut kommuniziert und erfolgte inmitten eines bösen Bärenmarktes für Gold und Hard Assets. Gold, Goldaktien und Rohstoffe stiegen nach dieser ersten Zinsanhebung, konnten die Entwicklung aber nicht fortsetzen, da die Fed noch fünf Erhöhungen folgen ließ. Der Aktienmarkt stieg indes noch viel höher, während Gold und die Goldaktien sanken.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Werfen Sie einen Blick auf den folgenden Chart, der einige Märkte sowie die Fed Funds Rate und die Real Fed Funds Rate abbildet. Punkt 1 ist die Stelle, an der die Fed die Zinsanhebungen aufnahm, Punkt 2 ist die letzte Erhöhung und Punkt 3 ist die Zinssenkung.

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Gold und die Goldaktien starteten ihren Bullenmarkt etwa zu der Zeit, als die Fed die Zinsen wieder senkte. Das ist auch der Zeitpunkt, an dem die Realzinsen deutlich zu sinken begannen.

In Hinblick auf die Politik der Federal Reserve brauchen die Edelmetalle einen Wechsel von einer Aussetzung der Zinsanhebungen hin zu einer Senkung der Leitzinsen.

Wir haben über die langfristige negative Korrelation von Gold zum Aktienmarkt geschrieben und darüber, warum Gold einen Aktien-Bärenmarkt und eine schwache Wirtschaft braucht. Diese würden die Fed dazu zwingen, die Zinsanhebungen einzustellen und zu Zinssenkungen überzugehen. Kommen nun noch höhere Staatsausgaben hinzu, ergibt dies das perfekte Rezept für einen deutlichen Rückgang der Realzinsen und den Beginn eines neuen Bullenmarktes für Gold. Leider scheinen diese Entwicklungen aber im Jahr 2018 sehr viel wahrscheinlicher als im Jahr 2017.

Hier und jetzt bleiben die Aussichten für die Edelmetalle stark bearisch. Silber hat seine Unterstützung von Dezember 2016 durchbrochen und handelt auf einem neuen 52-Wochen-Tief. Ein solches Niveau sollten auch die Bergbauaktien in den kommenden Monaten erreichen. Nochmals, ein Schluss des GDX unter 21,00 $ führt zu einem Abwärtsziel im oberen Bereich von 16 $. Der GDXJ ist nach einer Bärenflagge eingebrochen und führt den Rückgang nun an. Die erste Unterbrechung für die Bergbauaktien könnten die Tiefs von Dezember 2016 sein und Gold sollte dem folgen.

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Derzeit sind die Fundamentaldaten für Gold bearisch und dies zeigt sich in den sehr bearischen Charts. Die Betrachtung der früheren Entwicklungen und des Fed-Zyklus von 1999-2001 könnten dabei helfen festzustellen, an welchem Punkt sich die Fundamentaldaten zum Vorteil von Gold umkehren. Wir werden dies und die Charts weiter gut beobachten. Das Risiko niedriger Niveaus bei den Edelmetallen besteht weiter, daher sollten Bullen und Bugs Cash mitnehmen, abwarten und recherchieren, was in den kommenden Monaten die besten Käufe sein könnten.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 07. Juli 2017 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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