Dennoch lohnt es sich, noch einen Blick auf den alten COT-Chart aus der Zeit des Dezember-Tiefs von 2015 zu werfen. Dieser zeigt eine seltene und bemerkenswerte Situation: Die Short-Positionen der Commercials und die Long-Positionen der großen Spekulanten sind beide fast auf Null gesunken. Bullischer hätten die Daten für Gold nicht sein können. Aktuell haben die Marktteilnehmer ihre Positionen zwar nicht auf Null reduziert, aber in Anbetracht dessen, wo wir uns im Preiszyklus befinden, sind sie nah genug dran.
Eine kurze Erwähnung der Kryptowährungen ist ebenfalls interessant, weil diese Kapital angelockt haben, welches andernfalls vielleicht zum Teil in die Edelmetalle geflossen wäre. Die groteske Blase in diesem Sektor platzt gerade, was den Edelmetallkursen zusätzliche Unterstützung geben sollte. Sie erinnern sich vielleicht daran, dass wir einen Tag vor dem finalen Hoch des Bitcoin-Kurses in einem Artikel vor Investitionen in die digitale Währung gewarnt haben. Es ist mir offen gesagt ein Rätsel, warum überhaupt jemand virtuelles Geld echtem Geld wie Gold und Silber vorziehen sollte, wenn bekannt ist, dass Ersteres wie eine Fata Morgana plötzlich verschwinden kann.
Kommen wir nun zu Silber. Hier sind die COT-Daten trotz der schlechteren Kursentwicklung in der letzten Zeit noch bullischer als am Goldmarkt. Zwar macht Silber einen deutlich schwächeren Eindruck als Gold, weil es im Gegensatz zu dem gelben Metall fast bis auf sein Dezember-Tief von 2015 gefallen ist, doch wir dürfen nicht vergessen, dass es normal ist, wenn Silber in den letzten Phasen eines Bärenmarktes und zu Beginn eines neuen Bullenmarktes eine schlechtere Performance zeigt als Gold. Wie wir in unserem letzten Silbermarkt-Update schrieben, war der Einbruch vor etwa einer Woche bei hohem Handelsvolumen wahrscheinliche die finale "Kapitulation".
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