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Von 1 Euro nimmt 54,6 Cent der Staat

21.07.2017  |  Markus Blaschzok
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Fakt ist, dass die EZB frühestens im Herbst diskutieren will, ob man im kommenden Jahr das Ankaufprogramm etwas reduzieren wird, was noch sehr weit in der Zukunft liegt. Darüber hinaus hatte die EZB mehrmals bekräftigt die Zinsen bis Ende 2018 nicht anzuheben. Selbst im Fall einer Reduzierung des Ankaufprogramms, wird die EZB voraussichtlich auch im kommenden Jahr weiter Staatsanleihen aufkaufen.

Der Anstieg der offiziell ausgewiesenen Teuerung im Euroraum war zuletzt im Juni mit nur 1,26% rückläufig und damit deutlich unterhalb der Zielmarke von 2% bis 4%. Dies gibt der EZB genügend Spielraum für eine Fortführung der aktuellen Geldpolitik, um das Bankensystem weiterhin zu rekapitalisieren.

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Die Teuerung im Euroraum war in den letzten Monaten rückläufig


In den USA wird die dortige Notenbank voraussichtlich noch in diesem Jahr das fünfte Mal die Leitzinsen anheben, während bereits seit Jahren kein Geld mehr gedruckt wird. Die Weigerung der EZB eine Trendwende kommunikativ vorzubereiten, deutet auf eine Ausweitung des Ankaufprogramms im kommenden Jahr hin. Vieles spricht dafür, dass sich die Stärke des Euros bald wieder in eine Schwäche wandeln und der Widerstandsbereich bei 1,15 $ bis 1,16 $ als unüberwindbares Hindernis herausstellen könnte, weshalb es charttechnisch jetzt auf diese Marke zu achten gilt.

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Der Leitzins der EZB bleibt unverändert bei null Prozent


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Der Euro testet gerade die Oberseite der langfristigen trendlosen Handelsspanne


Draghis dovishe Aussagen und die Fortführung der expansiven Geldpolitik bewirkt jedoch vor allem eine reale Abwertung des Euros zu inflationsgeschützten Anlageklassen wie beispielsweise den Edelmetallen. Gold und Silber in Euro werden davon weiter profitieren können und im Preis steigen, unabhängig des Wechselkursverhältnisses zwischen den beiden Schwachwährungen "US-Dollar" und "Euro". Das ganze Gerede um eine Zinswende in Europa ist bisher nicht mehr als heiße Luft, auf die viele Spekulanten gewettet haben, wobei sich noch viele Jahre fundamental nichts ändern wird.

Die Basis für eine weitere Abwertung des Euros ist damit vorhanden und steigende Edelmetallpreise sind vorprogrammiert. Die gesamte konjunkturelle Entwicklung der Eurozone ist bisher nur auf Sand des billigen Geldes gebaut und nicht nachhaltig. Es gibt viele Probleme und Krisenherde, die sich seit 2008 nur deutlich verschlimmert haben. Anstatt sich auf Sonnenschein und einer Normalisierung der Geldpolitik auszurichten, sollte man sich auf Sturm und weitere planwirtschaftliche Eingriffe seitens der Regierung und der Zentralbanken vorbereiten.


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