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Nachrichtenflut bei scheinbarer Ruhe

31.07.2017  |  Christian Vartian
Der DAX könnte durch eine Maßnahme des BRD Verkehrsministers zu Porsche Cayenne Diesel beeinflusst werden (Die Maßnahme besteht in einem Zulassungsverbot zur Dieselversion dieses Fahrzeuges), was weiteres Feuer in die laufenden US-Klagen zum "Dieselkartell" gießen könnte, denn nun können US-Kläger ja mit den im Herkunftsland der Marke getroffenen Verfügungen durch die BRD Behörden mitargumentieren.

Ein Gerichtsurteil zur Luftreinhaltung in Stuttgart könnte ein Dieselfahrverbot in Stuttgart zur Folge haben.

Der US-Autobauer Tesla präsentiert sein "Model 3" und überrascht mit einer angegebenen Reichweite von 310 US-Landmeilen bei Preisen um USD 45.000,-, was nun nicht mehr nur das kleine Luxussegment ist. Glück für die Konkurrenz: Derart ausverkauft, dass bis Ende 2018 nicht lieferbar bei Neubestellung.

Da brennt es für die, für die DE-Gesamtwirtschaft nicht unwichtige Autoindustrie, noch brennt es nur in Sichtweite, aber das Feuer naht. Schnellstens Benzinmotoren ausgraben dürfte gefragt sein und leichte Automodelle dazu - weil Benziner sonst unweigerlich kräftig Sprit schlucken bei schweren Autos - beides ist in der Deutschen Industrie vorhanden, nur gelebt hat man halt gut von den überfetteten Diesel SUVs, die jetzt voll angeschossen wurden und es sieht nicht nach einer Zukunft aus für diese Modelle, deren Verbreitungsgrad - nicht aber Existenz - genau auf der "Ökologie" großer Dieselaggregate fußt.

(Spritschluckende Jeep Grand Cherokees V8 Benziner gab es auch davor, das ganze unter Deutschem Label irgendwo montiert als Benzin SUV V8 mit Porsche- oder anderem Label drauf ... verbreitet sich nicht merklich). Massenindustriell relevant und damit DAX- relevant ist genau der Diesel-Bereich dieses bisher wachsenden Auto-Segmentes.

Die kommende Woche wird hier spannend für Investoren in Deutsche Industrietitel und ohne gravierende Richtungsänderungen wird das schwierig. Zeitlich treffend auf ein EUR- hoch unter weiterhin negativer Habenverzinsung des EUR.

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Nach unserer Einschätzung wird das größte Problem am Ende hier potenziell nicht der Betrug bei einigen Abgaswerten sein, sondern die Folgen der auf der Lüge vom fetten überschweren sparsamen Auto beruhende Umallokation der Marken und der Märkte. Hier wird auch am Ende von Gerichtsverfahren der Unterschied übrig bleiben, denn US- Erzeuger überschreiten bei genau so fetten Benzin-SUVs auch den Normverbrauch, emittieren aber keinen Diesel-Dreck und haben vor allem nie behauptet, dass das sparsam ginge, sie haben daher nicht Kaufentscheidungen durch Unwahrheiten umgedreht.

Selber fette SUVs mit 9 Liter Verbrauch erzeugen ohne Stickoxidinvasion können diese US-Hersteller selbstredend auch nicht besser als Deutsche und andere, nur: Sie haben es eben auch nie behauptet. Dass es das DE-"Dieselkartell" so gut (schlecht) wie technisch möglich gemacht hat, das dürfte wahrscheinlich sein, kein anderer kann es besser, nur hat eben kein andere so viele in die Falle gelockt.

In der Folge sind nun die vom "Dieselkartell" nicht schlechter oder dümmer beim V6 (u.a.) Dieselbauen als andere, aber wegen ihnen stehen so viele davon weltweit auf der Straße, das wird wohl sicher übrig bleiben.

Gefahr also vorhanden auch für die zuletzt guten Nachrichten aus der EUR-Zone, denn beim Thema Auto sind wird im Herzen des Herzens genau dieser EUR-Zone und wegen der attraktiven Zinsen kauft den EUR sicher niemand.

In anderen Teilen der Welt von rosig keine Spur. Die FED hielt beim Leitzins die Füße still, bleibt aber bei ihrer Ankündigung einer Bilanzreduktion, "verspricht" also den geneigten Käufern von US-Staatsanleihen, dass sie diese selber mitabverkaufen werde. Tolle Werbung!

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