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US-Dollar-Rally wahrscheinlich - eine Gefahr für Gold?

02.08.2017  |  Jordan Roy-Byrne
Der US-Dollar-Index ist in diesem Jahr kontinuierlich gesunken. Von seinem Hoch bei fast 104 Punkten gegen Ende 2016 ist der Index stetig gefallen, bis auf Tiefstwerte von weniger als 93 Punkten. Dieser Abwärtstrend trug zwar mit Sicherheit zur positiven Entwicklung der Edelmetallkurse bei, doch er konnte den Gold- und Silbersektor nicht so stark stützen wie man normalerweise erwarten würde. Grund dafür ist die Performance von Gold, die im Vergleich zu anderen Assets wenig überzeugend und viel schwächer war als noch 2016.

Am Freitag konnte das gelbe Metall den Schlüsselwiderstand bei 1.260 $ nach oben durchbrechen, doch es bleibt weiterhin unter seinen Hochs von 2017. Der US-Dollar-Index ist unterdessen stark überverkauft und testet seine Unterstützung vor dem Hintergrund einer negativen Marktstimmung. Es wird sich nun also zeigen, ob der Goldkurs sein Niveau auch dann halten oder sogar nach oben ausbrechen kann, wenn der US-Dollar eine äußerst wahrscheinliche Erholungsrally startet.

Betrachten wir zuerst die relative Performance von Gold, indem wir die nominale Kursentwicklung mit den Verhältnissen zwischen dem Goldpreis und Fremdwährungen (FC) sowie dem Goldpreis und dem allgemeinen Aktienmarkt vergleichen. Während das Tief von 1.200 $ beim Goldkurs Bestand hatte und der Preis anschließend wieder bis auf 1.275 $ stieg, fiel das Gold/FC-Verhältnis kürzlich unter seine Unterstützungslinie und testete das Tief vom Dezember 2016. Das Gold/Aktien-Verhältnis steigt indes ausgehend von einer wichtigen Unterstützungslinie an. Die jüngsten Tiefs der beiden Verhältnisse dürfen nicht unterschritten werden, wenn auch der Goldkurs sein Niveau halten soll.
 
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Die relative Performance von Gold ist aktuell entscheidend, weil der US-Dollar höchstwahrscheinlich eine Rally starten wird, und zwar sehr bald. Der Dollar-Index hat eine starke Unterstützung getroffen und das Sentiment ist bereits äußerst bearish. Die spekulativen Netto-Positionen (siehe Chart unten) sind so niedrig wie schon seit mehr als drei Jahren nicht mehr.

Der tägliche Sentiment-Index (nicht dargestellt) ist vor wenigen Tagen ebenfalls auf ein Tief gefallen: Nur 7% der Marktteilnehmer waren bullisch. Selbst wenn der USD-Index letzten Endes doch noch unter den Bereich von 92-93 Punkten fällt (was ich nicht erwarte), ist anzunehmen, dass es zunächst zu einer Rally kommt. Eine vorübergehende Erholung der US-Währung ist in jedem Fall sehr wahrscheinlich.
 
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Obwohl am Goldmarkt wieder ein gewisser Optimismus und eine gewisse Aufbruchsstimmung herrschen, hat das Edelmetall noch kein neues Hoch verzeichnet. Wenn der US-Dollar-Index eine erneute Aufwärtsbewegung beginnt, wird der Goldkurs unter Druck geraten. Die relative Performance von Gold gegenüber anderen Assets, die bislang sehr schwach war, wird daher von entscheidender Bedeutung sein, um festzustellen, ob der diesjährige Aufwärtstrend nur eine Pause einlegt oder sich völlig umkehrt. Die Goldbugs und Goldbullen geraten zwar derzeit wieder in freudige Aufregung, doch wir sehen noch nicht genügend Anzeichen, die eine solche Haltung rechtfertigen würden.

Was uns bullisch und enthusiastisch stimmen würde, wäre eine starke Aufwärtsbewegung des Goldkurses auf über 1.300 $. In diesem Fall würden wir auch gern bei steigenden Preisen kaufen. Wir werden also warten, bis der Markt soweit ist, und in der Zwischenzeit versuchen, die besten Junior-Goldunternehmen für die nächsten 12-18 Monate ausfindig zu machen.


© Jordan Roy-Byrne


Dieser Artikel wurde am 30. Juli 2017 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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