Neues Interesse an Gold: Wachen die deutschen und britischen Anleger endlich auf?
18.08.2017 | Steve St. Angelo
Zwar stagniert die Goldnachfrage in den meisten westlichen Ländern, doch irgendetwas hat zumindest in Deutschland und im Vereinigten Königreich zuletzt wieder ein verstärktes Interesse an dem gelben Metall hervorgerufen. Mit "verstärktem Interesse" meine ich einen sprunghaften Anstieg der Goldinvestitionen seitens der Deutschen und der Briten, den wir in dieser Form schon Längerem nicht mehr erlebt haben.
In den letzten eineinhalb Jahren hat sich die Nachfrage nach Edelmetallinvestments in den beiden Staaten deutlich erhöht, doch der Zuwachs ist zum größten Teil nicht auf die eingefleischten Käufer von physischem Gold in Form von Münzen und Barren zurückzuführen. Vielmehr sind es vor allem die privaten Börsenanleger, die nun verstärkt in Gold-ETFs investieren. Das macht die Situation sogar noch interessanter, denn es handelt sich dabei um eine ganz andere gesellschaftliche Gruppe.
Das Klientel der Gold-ETFs unterscheidet sich definitiv von den typischen Goldkäufern, die physische Edelmetalle bevorzugen. Wenn die Nachfrage nach Gold-ETFs plötzlich deutlich zunimmt, bedeutet das, dass nunmehr auch institutionelle Investoren und Mainstream-Anleger angesichts der allgemeinen Marktlage ernsthaft besorgt sind!
Und die Europäer haben wahrlich Grund genug, sich Sorgen zu machen. Der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi hatte erst im Juni angekündigt, die Anleihekäufe, d. h. die quantitativen Lockerungen, bis 2019 fortsetzen zu wollen - obwohl die Notenbank glaubt, dass das "regionale Wachstum" im Allgemeinen recht ausgeglichen sei. Das ist so, als würde ein Arzt seinem Patienten sagen: "Sie sind zwar wieder gesund, aber die Medikamente mit all ihren Nebenwirkungen müssen Sie trotzdem weiter nehmen."
Leider ist den meistern EU-Bürgern nicht bewusst, dass irgendetwas wirklich im Argen liegt, wenn die EZB glaubt, dass sie weiter Geld drucken und Anleihen kaufen muss, obwohl sich die Wirtschaftslage scheinbar verbessert. In Wirklichkeit geht es der Wirtschaft natürlich gar nicht gut - sie gleicht einem gewaltigen Luftballon, der nur auf die Nadel wartet, die ihn zum Platzen bringt.
Doch wie dem auch sei - irgendetwas bereitet genug Deutschen und Briten ernste Sorgen, um die Nachfrage nach Gold-ETFs seit Anfang 2016 sprunghaft steigen zu lassen. In den letzten fünf Quartalen hatten die Kapitalzuflüsse zur Folge, dass die europäischen ETFs ihre physischen Goldbestände nach Angaben des World Gold Council um 42% erhöhten: von 690 Tonnen im ersten Quartal 2016 auf 978 Tonnen im zweiten Quartal 2017.
Das ist äußerst bemerkenswert, denn die Zuflüsse der in den USA beheimateten Gold-ETFs erhöhten sich im gleichen Zeitraum nur um 6%. Prozentual gesehen war der Anstieg der ETF-Goldbestände in Europa also siebenmal so groß wie die Zuflüsse der Gold-ETFs in den USA.
Der nächste Chart zeigt die Zunahme der physischen Edelmetallbestände europäischer Gold-ETFs seit dem ersten Quartal 2016:
Im vierten Quartal 2016 kam es in Europa zwar zu einem leichten Abverkauf der Goldbestände, aber der allgemeine Trend ist eindeutig: Die Nachfrage steigt. Meiner Einschätzung nach könnte die Verringerung der Bestände im Dezemberquartal letzten Jahres eine Folge des Goldpreisrückgangs in Euro und in britischen Pfund gewesen sein. Doch dazu gleich mehr.
In den letzten eineinhalb Jahren hat sich die Nachfrage nach Edelmetallinvestments in den beiden Staaten deutlich erhöht, doch der Zuwachs ist zum größten Teil nicht auf die eingefleischten Käufer von physischem Gold in Form von Münzen und Barren zurückzuführen. Vielmehr sind es vor allem die privaten Börsenanleger, die nun verstärkt in Gold-ETFs investieren. Das macht die Situation sogar noch interessanter, denn es handelt sich dabei um eine ganz andere gesellschaftliche Gruppe.
Das Klientel der Gold-ETFs unterscheidet sich definitiv von den typischen Goldkäufern, die physische Edelmetalle bevorzugen. Wenn die Nachfrage nach Gold-ETFs plötzlich deutlich zunimmt, bedeutet das, dass nunmehr auch institutionelle Investoren und Mainstream-Anleger angesichts der allgemeinen Marktlage ernsthaft besorgt sind!
Und die Europäer haben wahrlich Grund genug, sich Sorgen zu machen. Der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi hatte erst im Juni angekündigt, die Anleihekäufe, d. h. die quantitativen Lockerungen, bis 2019 fortsetzen zu wollen - obwohl die Notenbank glaubt, dass das "regionale Wachstum" im Allgemeinen recht ausgeglichen sei. Das ist so, als würde ein Arzt seinem Patienten sagen: "Sie sind zwar wieder gesund, aber die Medikamente mit all ihren Nebenwirkungen müssen Sie trotzdem weiter nehmen."
Leider ist den meistern EU-Bürgern nicht bewusst, dass irgendetwas wirklich im Argen liegt, wenn die EZB glaubt, dass sie weiter Geld drucken und Anleihen kaufen muss, obwohl sich die Wirtschaftslage scheinbar verbessert. In Wirklichkeit geht es der Wirtschaft natürlich gar nicht gut - sie gleicht einem gewaltigen Luftballon, der nur auf die Nadel wartet, die ihn zum Platzen bringt.
Doch wie dem auch sei - irgendetwas bereitet genug Deutschen und Briten ernste Sorgen, um die Nachfrage nach Gold-ETFs seit Anfang 2016 sprunghaft steigen zu lassen. In den letzten fünf Quartalen hatten die Kapitalzuflüsse zur Folge, dass die europäischen ETFs ihre physischen Goldbestände nach Angaben des World Gold Council um 42% erhöhten: von 690 Tonnen im ersten Quartal 2016 auf 978 Tonnen im zweiten Quartal 2017.
Das ist äußerst bemerkenswert, denn die Zuflüsse der in den USA beheimateten Gold-ETFs erhöhten sich im gleichen Zeitraum nur um 6%. Prozentual gesehen war der Anstieg der ETF-Goldbestände in Europa also siebenmal so groß wie die Zuflüsse der Gold-ETFs in den USA.
Der nächste Chart zeigt die Zunahme der physischen Edelmetallbestände europäischer Gold-ETFs seit dem ersten Quartal 2016:
Im vierten Quartal 2016 kam es in Europa zwar zu einem leichten Abverkauf der Goldbestände, aber der allgemeine Trend ist eindeutig: Die Nachfrage steigt. Meiner Einschätzung nach könnte die Verringerung der Bestände im Dezemberquartal letzten Jahres eine Folge des Goldpreisrückgangs in Euro und in britischen Pfund gewesen sein. Doch dazu gleich mehr.