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US-Banken halten Rekordmengen an Edelmetall-Futures und anderen Derivaten - Probleme vorprogrammiert

29.08.2017  |  Steve St. Angelo
Nach Angaben des jüngsten Berichts zu den Handelsaktivitäten der US-Finanzinstitutionen an den Derivatemärkten hielten die amerikanischen Banken im ersten Quartal dieses Jahres eine Rekordmenge an Edelmetallkontrakten. Der Bericht zeigte jedoch nicht nur am Gold- und Silbermarkt Positionierungen in Rekordhöhe - auch der nominelle Wert der Rohstoff- und Aktienderivate in den Portfolios der Banken ist höher als je zuvor.

An den stark aufgeblähten Aktien-, Anleihe- und Währungsmärkten werden Unmengen an Papierassets gehandelt. Ohne die endlose Steigerung der Leverage mittels aller Arten von Wetten und Absicherungsgeschäften an den Derivatemärkten wäre das Finanzsystem in echten Schwierigkeiten. Die Praxis, dass die Trader ihren Derivatehandel oft mit anderen, ebenso komplexen Kontrakten absichern, versetzt die Finanzmärkte zudem in einen äußerst fragilen und problemanfälligen Zustand.

Die US-Aufsichtsbehörde Office of the Comptroller of the Currency (OCC) hat kürzlich ihren Bericht zu den Handelsaktivitäten der US-Banken und den Derivatemärkten im ersten Quartal 2017 herausgegeben. In diesem Report wurde der folgende Chart veröffentlicht, der den Nominalwert der Edelmetallkontrakte in den Beständen der US-amerikanischen Kreditinstitute zeigt:

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Wie wir sehen, lässt sich in Bezug auf die Höhe der Positionen am Gold- und Silbermarkt insgesamt ein Aufwärtstrend feststellen. Interessant ist auch, dass der Wert der Edelmetallkontrakte im ersten Quartal dieses Jahres insgesamt höher war als beispielsweise im vierten Quartal 2012, obwohl die Gold- und Silberpreise seitdem stark gesunken sind.

In einigen früheren Quartalen erreichte der Gesamtwert der von den Banken gehandelten Kontrakte ebenfalls sehr hohe Werte, weil die Banken im Zuge steigender Edelmetallpreise ihre Short-Positionen ausbauten. Im ersten Quartal 2017 wurde mit Kontrakten im Wert von 43,6 Milliarden $ gegenüber 28,3 Milliarden $ im Vorjahreszeitraum jedoch ein starker Sprung nach oben verzeichnet.

Im dritten Quartal 2016 hielten die US-Banken an den Edelmetallmärkten ebenfalls Positionen im Wert von 43,6 Milliarden $. Grund dafür waren, wie gesagt, die umfangreichen Short-Positionen, die die Banken eingegangen waren, als der Goldpreis im Septemberquartal 2016 auf ein Hoch von 1.366 $ schoss. Als der Kurs in den kommenden Monaten wieder fiel, gingen im vierten Quartal auch der Wert und die Anzahl der gehandelten Kontrakte zurück:

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Wir können das am letzten Balken ganz rechts im obenstehenden Chart ablesen. Interessant ist jedoch, dass das Exposure der US-Banken am Edelmetallmarkt Anfang dieses Jahres so stark zugenommen hat (siehe erster Chart), obwohl die Großbanken die Zahl ihrer Short-Positionen im gleichen Zeitraum deutlich reduziert haben, wie der folgende Chart zeigt:

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Diese Grafik gibt natürlich nur einen Überblick über die Goldkontrakte. Nicht berücksichtigt werden hier die anderen Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium, aber der Goldmarkt ist mit Abstand der größte Edelmetallmarkt. Wenn wir jedoch zusätzlich auch noch die Devisentermingeschäfte (FX Forwards) mit einbeziehen, steigt der Nominalwert der gehandelten Kontrakte plötzlich in astronomische Höhen:


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