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Das E-Auto-Zeitalter

31.10.2017  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 3 -
Sechstens

stört die hoch umweltgiftige Batterieproduktion. Am meisten belobt und bepriesen wird derzeit das E-Auto von Tesla. Die Aktie dieses Wunderunternehmens hat trotz ewiger roter Zahlen im Kurs astronomische Höhen erreicht, jedem Schwung neuer tiefroter Zahlen folgt ein neuer Aufschwung der Kurse, was in unserer verkehrten Welt der Negativzinsen und der fast wertlosen Edelmetalle niemanden stört. Je größer der fast schon bejubelte Betriebsverlust umso höher der Kurssprung der Aktie.

Durch spekulative Dummheit (früher durch Arbeit und Sparen) wird man heute reich. Je größer der fast schon bejubelte Betriebsverlust, umso höher der Kurssprung dieses Dividendenpapiers ohne Dividende. Ein kleiner grüner Stoßdämpfer macht als letztes Problem von sich reden: Doch jedes E-Fahrzeug braucht nun mal Batterien und hier scheint sich eine Mega-Lüge zu verstecken! Hier taucht also das sechste Problem mehr oder weniger offen auf:

Die Produktion einer einzigen Tesla-Batterie erzeugt in ihrem Entstehungsprozess 17 Tonnen an CO2-Emissionen. Um auf diese Menge zu kommen müsste man einen normalen PKW etwa 8 Jahre lang fahren. Direkt spart das E-Auto an Abgasen, indirekt aber bewirkt es durch seine bloße Produktion genau das Gegenteil. Genauer: Eine schwedische Studie bewies laut Internet, dass 17,5 Tonnen CO2 je produzierter E-Batterie anfallen. Damit entsteht die Schlüsselfrage: Ist das Ganze umwelttechisch überhaupt vertretbar?

Hinzu kommt, dass in afrikanischen Minen die zur Battierieproduktion notwendigen Metalle derzeit von ca. 50 000 Kindern abgebaut werden, deren Löhne kaum das nackte Überleben sicherstellen. Ist der angebliche Umweltschutz durch E-Autos ein hochmodernes Märchen? Und nach 8 Jahren wäre zudem und sowieso eine neue Batterie fällig, denn nach 96 Monaten Gebrauch lassen Reichweiten und Ladezeitenökonomie - Umweltschutz hin oder her - rapide nach. Und Märchen, wie auch Batterien, sind sehr teuer! Arme E-Auto-Eigner! Was bringt Euch die Zukunft? Brauchen wir somit überhaupt E-Autos? Beworben wird wie zu Luthers Zeiten à la Ablass-Händler Tetzel:

"Sobald der Tesla in der Garage blinkt,
die grüne Seele in den Noxe-Himmel springt"


Nun wollen Gerüchte nicht verstummen, denen zufolge das titanische Unternehmen Apple, mit oder ohne Tesla, ein Apple E-Auto herausbringen wolle. Dafür sprächen, marketingtechnisch gesehen, Millionen von gutgläubigen potentiellen Kunden mit massivem Goodwill. Sie sind alle durch das iPhone und dessen Qualitäten positiv vor-konditioniert. Außerdem entspräche ein solches E-Auto durch seine Elektronikmassen eher einem rollenden Handy als einem konventionellen Auto, wie wir es kennen. Und genau so denken die Apple-Ingenieure. Sie wissen nicht einmal was in einem E-Auto im Vergleich zum traditionellen Fahrzeug alles an teurer Technik wegfiele. Jetzt hagelt es nachstehend E-Pluspunkte:

Um einiges zu nennen, was verschwände: der Kühlungsgrill mit Anschluss-Schläuchen, der Kühlventilator, das gesamte Auspuff-Unwesen mit durchbrennenden Krümmern, Rohren und Dämpfungstöpfen. Ferner verschwänden Ventil-Steuerketten oder Zahnriemen, Filter, Katalysatoren und natürlich Glühkerzen, Einspritz- und Ladepumpen, Tank, Förderleitung, Förderpumpe, Kraftstoff-Filter, insbesondere der gewaltige raumfressende Kardantunnel. Das E-Auto gleicht da eher einem elektronischen Schuhkarton mit Rädern, der innere Boden ist glatt wie im Wohnzimmer und nicht mehr knöchelbrechend buckelig.

Die Kardanwelle und das Schaltgestänge fehlen, und damit das stupide Herumgerühre in den Gängen wie auch das Kupplungsgetrampel gleich den Primaten im Zoo, die durch die Gitter um eine Banane betteln und sich nach Darreichung mit neuem Dankes-Getrampel weiter einschmeicheln. Und weiter fallen weg: eine teure Automatik, Kolben und Öl-Abstreifringe, Ventile, Ventilfedern, der Öl-Wechsel, das Prüfen des Öl-Standes, das Nachspannen und Ersetzen von Keilriemen (Notfall früher: der legendäre Damenstrumpf eingerollt zur Gleitwurst), wie auch entbehrlich: Zündkerzen, Verteiler, Vergaser, Frostschutz im Kühlwasser, welches seinerseits überhaupt nicht mehr existiert, Luftfilter, Motorlärmdämpfung.

Ein herkömmliches Auto besteht (je nach Marke und Modell) aus etwa 2200 bis 2400 Komponenten, während ein-E-Auto noch 18 sich bewegende Teile hat. Was zum Geier sollte dann eine Autowerkstatt, außer Winter- und Sommerreifen oder einem Bremsbelag, noch reparieren, wechseln oder in Ordnung bringen? Ginge ein felgenartiger Rad-Motor kaputt, gäbe es diesen beim Aldi, und beim Lidl die übrigen sich bewegenden Teile wie ein Stoßdämpfer im Sonderangebot. Die baut man sich Sonntags nach der Kirche zusammen mit dem Enkel selbst ein bzw. tauscht sie aus.

Natürlich gibts am Kaufhof oder beim Elektrogerätehändler ein einfaches Prüf- oder Testgerät – dies steckt man in die Prüfsteckdose am E-Auto und man erhält einen kompletten ausgedruckten Prüfbericht genau wie heute beim TÜV, was zu tun oder zu ersetzen wäre. Jeder Polizist führt ein solches genormtes Prüfgerät mit sich und prüft jederzeit und überall den TÜV-Zustand Ihres E-Fahrzeugs per Knopfdruck.

Gegen diesen Hintergrund erscheint es auch höchst unwahrscheinlich, dass Apple oder Tesla ein Vertretungs- oder teures Händlernetz brauchten. Wozu auch? Und ob sie überhaupt ein im Grunde umweltgiftiges E-Auto jemals bauen werden? Wenn ja, dann gäbe es schlechte Zeiten für den "kleinen Autokrauter an der Ecke", der müsste als Betreuer der Millionen neuer Bürger umschulen und rasch afghanisch lernen. Autowerkstätten, wie wir sie kennen, sind dann als Fremdbegriff im technischen Lexikon nachzuschlagen. Könnte Apple einen solchen Riesenschlag, wie die Schaffung und globale Etablierung eines völlig neuen Weltautos, verkraften?


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