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Das E-Auto-Zeitalter

31.10.2017  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Diese Wolke wäre so gewaltig, dass die deutschen Schulkinder, noch halb verschlafen an den Fenstern stehend, fassungslos auf die himmelhohe gigantische sich heranwälzende Abgaswolke starrend, ihren Müttern zuriefe: "Sieh mal Mutti, die Inder und Chinesen fahren gerade auf die Arbeit und die Kinder dort in die Schule", während die deutsche Mutter, wie üblich, hastig die Schutzmasken hervorkramt.

Schon solche einfachen Überlegungen zeigen, dass das globale Motorisierungsproblem, allein wegen des Nachholbedarfs der Schwellen- und Entwicklungsländer ohne abgasfreie E-Motoren, wegen globaler Erstickungsgefahren, überhaupt nicht zu bewältigen wäre. Dies erkennt man auch anderswo. Chevrolet will den neuen E-Bolt herausbringen, Mercedes und BMW arbeiten heftig an E-Limousinen. Bei VW hofft man die alten Erfolge mit einem neuen E-Weltkäfer oder E-Weltgolf wiederholen zu können. An den Börsen geht es wild zu, ein verkaufter VW oder Ford ist den Aktionären zwischen 700 und 720 $ wert, ein jetzt oder hoffentlich später verkaufter Tesla ist den Aktionären ungefähr 630.000 $ wert. Wann wird sich die Welt je wieder normalisieren?

Sollten die Analysten von Bloomberg recht behalten, und der weltweite Anteil von E-Fahrzeugen am Gesamtbestand aller Kraftfahrzeuge der Welt betrüge im Jahre 2040 tatsächlich 35%, dann wären die Wartezeiten der Aktieneigner auf eine entsprechende satte Dividende länger als die Zeit im Wartezimmer des Arztes oder Zahnarztes. Die globale Anzahl der E-Autos soll in 10 Jahren auf 21 Millionen Stück anwachsen. Das Endziel wäre 600 Millionen E-Autos, um die Pariser Klimaziele einzuhalten. 2035 sollen noch 1,2 Milliarden Kraftfahrzeuge, davon 600 Millionen E-Autos, den Planeten bevölkern.

Es gäbe dann immer noch etwa 1,6 Milliarden Autos mit Verbrennungsmotoren. Das Zeitalter des Erdöls ginge also nicht so schnell aus, wie eine verlöschende Kerze im grünen Sturmwind, was so manchen Öl-Scheich aufatmen lässt (vorläufig kein Hartz 4-Antrag nötig). Für eine ganze Weile wird man noch immer genau wissen, wie man Saudi Arabien, Russland, Iran und vielleicht sogar bis dahin Venezuela korrekt buchstabiert.

Wenn sich Standardprodukte im Laufe der Geschichte auf einen stabilen Unzenpreis der Edelmetalle einstellten, wie ein Huhn, welches rund 2000 Jahre lang 1 Unze Silber kostete, oder der VW Käfer 5 Unzen, oder ein Mercedes der Mittelklasse für vielleicht 35 Unzen über Jahre hinweg, oder ein Maßanzug in der Londoner Bondstreet für 3 Unzen, oder sogar eine Frau in manchen Kulturen für eine gewisse Unzenzahl. So wird es auch für die Standard-E-Autos bald nach der Einführung einen festen Unzenpreis geben, dessen Höhe vor allem durch die Entwicklungs- und Schwellenländer bestimmt würde.

Doch bis dahin haben die Metalle stark an Kaufkraft gewonnen und E-Autos sind im Preis nicht minder stark abgesackt. Also beginnen Sie schon jetzt auf Ihre E-Limousine zu sparen. Für einige Unzen Gold und eine 30-fach größere Menge Silber wäre Ihre Mobilität dann bis ins hohe Alter abgasfrei gesichert. Dies umso mehr, je näher die grüne Diktatur mit ihren Zwängen rasch näher rückt.

Alles wird standardisiert, auch die Preisrelationen zwischen Standardartikeln wie in der sozialistischen Planwirtschaft, die wir ja im Grunde schon haben, und planwirtschaftlich digitalisiert. Lokale Händler und Werkstätten gibt es dann wohl kaum noch. Sie müssen Ihr E-Fahrzeug dann online aus China bestellen und mit Standard-Ersatzteilen aus dem Supermarkt an der Straßenecke selbst reparieren. Gute Kunden und große Auswahl: Schon heute bieten die Chinesen 76 verschiedene Varianten oder E-Modellausführungen bzw. Spielarten an, doch keinesfalls nur schwarz oder käferförmig und nicht nur eine Art wie der Tesla S oder wie das Modell T von Ford.

Dass China seine internen Schuldenrelationen (also Schulden zum BIP) wie folgt steigerte mag als Bremsklotz im E-Rausch wirken: 1995: 120% (wie heute Deutschland oder USA), 2003: 150%, 2009: 200%, 2017: 300%. Seit dem Krisenjahr 2008 hat die Hälfte des gesamten Wachstums der Weltwirtschaft in China stattgefunden: Hier stehen, wegen der dortigen extremen Überschuldung, große Einbrüche mit globalen Folgen an, vielleicht sogar im E-Mobil-Bereich? Wenn der Hauptmotor der Globalwirtschaft hustet, fängt der Rest der Weltmaschinerie an, heftig zu keuchen.

Ihre Werbeanzeige für einen bestens erhaltenen Zweitwagen lautet dann:

Suche Tesla 7 Luxusausführung mit voll versilbertem Kühlergrill und massiven Silber-Stoßstangen, biete im Gegenzug die drei Krisenmetalle, etwas Gold, viel Silber und ausreichend Blei.

Viele Angebote sind Ihnen sicher, solange Sie nicht versuchen, mit Papiergeld zu bezahlen. Das müssen Sie dem Museum schenken. Sollten die E-Autos in Asien viel billiger sein als hierzulande, wäre ein günstiger Aldi-Flug mit Silberstücken im Rucksack angesagt. Zurück und heim dann im eigenen Fahrzeug, dessen Garantie gilt, wie beim iPhone, weltweit. Endlich lernt man dann, ganz zwanglos, Indien kennen, plus diverse Zwischenabenteuer in Bangladesch und Myanmar inklusive, und diese dazu noch völlig kostenlos.

Vielleicht aber gibt es bis dahin eine ungiftig herzustellende und aus Buchsbaumzweigen und gut gereiften Esskastanien gewebte Energiequelle, die echte Original "BUBAUKASTAN- Batterie", die Ihr E-Gefäß nebst vollem Kofferraum bis Indien vor und wieder zurück nach Hause treibt. Auf auf ins billige Laos, ins preiswerte Indien zum Wochenend-Einkauf und zum Kurzaufenthalt in einer Ayurveda-Klinik, und zwar mit Zwischenstopp in Bhutan, im Polarkreis, mit kurzer Pinkelpause in Belutschistan? Auf jeden Fall aber brauchen sie dann sehr viel Silber als Universal-Zahlungsmittel. Die E-Hoffnung stirbt jedenfalls auch hier wieder einmal zuletzt.

Sie stirbt bisher auch nicht bei der deutschen Regierung. 61% der gesamten Regierungsflotte läuft mit Diesel. E-Fahrzeuge gibt es bisher so gut wie nicht. Hier scheinen sich vorerst keine Änderungen anzubahnen. Wie immer geht Berlin mit gutem Vorbild (in diesem Falle der Stagnation) voran. Heinrich Heine: "Die Herren, sie tranken heimlich Wein und predigten öffentlich Wasser".


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch



Geschätzte Leser, wenn Sie mehr zu dieser Thematik mit besonderer Berücksichtigung von Edelmetallen wissen wollen, vertiefen Sie sich in mein neuestes Buch "GOLD SILBER! JETZT", erschienen im Osiris Verlag, D-94513 Schönberg oder Bestellung via Email: info@osirisbuch.de oder per Telefon: 08554/844 oder über jede andere Buchhandlung!

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