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BofA: Don’t fight the FED!

02.09.2017  |  Markus Blaschzok
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Ein aktueller Report der Bank of Amerika empfiehlt den Devisenhändlern nicht länger gegen die Notenbanken anzukämpfen und rät den Dollar nicht mehr zu shorten und den Euro nicht mehr zu kaufen. Die BofA geht ebenso davon aus, dass jene Marktteilnehmer, die gegen die Politik der Notenbanken wetten, letztlich bestraft werden. Man glaubt, die Märkte würden zu wenig von der FED und zu viel von der EZB in diesem und nächsten Jahr erwarten, was exakt auch unserer Einschätzung entspricht.

Die BofA sieht den Euro zum US-Dollar bis zum Ende des Jahres schwächer gehen, nach der bisherigen starken Rallye. Wir teilen diese Meinung bekanntlich seit längerer Zeit und haben uns mit dem Spike nach Jackson Hole wieder für einen fallenden Euro positioniert.

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Der Euro dürfte wieder bis Jahresende abwerten und den Goldpreis in Euro stützen


Am heutigen Nachmittag erschienen die neuesten amerikanischen Arbeitsmarktdaten. Mit nur 156 Tsd. neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft wurden die hohen Erwartungen von 180 Tsd. neuer Jobs enttäuscht. Dazu wurden die Zahlen für Juli auf 189 Tsd. und für Juni auf 210 Tsd. nach unten revidiert. Insgesamt waren es nach der Revision 41.000 weniger Stellen als zuvor veröffentlicht. Die Märkte sahen in den schlechten Daten sofort eine erneute Bestätigung dafür, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr - oder gar in dieser Dekade - nicht mehr anheben wird, da sie es vermeintlich nicht könne.

Es wird dabei jedoch wieder nicht die Inflation berücksichtigt, denn die Zinsen wurden seitens der FED nicht wegen der guten Wirtschaftsentwicklung, sondern wegen der gestiegenen Teuerung aufgrund der vorherigen Geldmengenausweitung in den USA angehoben. Ganz ebenso verhielt es sich in der Stagflation der 70er Jahre und dennoch lagen die Leitzinsen bei über 20 Prozent, während die Wirtschaft in einer Rezession steckte. Dabei sei darauf hingewiesen, dass die US-Notenbank ganz genau weiß, dass die offiziell ausgewiesene Teuerung (CPI-U) völliger Unsinn ist und diese sich an der realen Teuerung orientiert.

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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August enttäuschte die Erwartungen


Die Märkte reagierten heute Nachmittag zuerst mit einem Abverkauf des Dollars und einem kurzzeitigen Anstieg des Euros auf den Widerstand bei 1,198 $. Nur 10 Minuten nach den schlechten Arbeitsmarktdaten stand die Europäische Zentralbank "zufällig" schon mit einer erneuten Verbalintervention bereit, um den Euro zu drücken. Bloomberg veröffentlichte, dass die EZB-Geldpolitiker nicht vor der Dezembersitzung der Notenbank bereit seien, eine Entscheidung zu dem weiteren Verlauf des Ankaufprogramms im nächsten Jahr zu treffen.

Es wird also dazu keine Entscheidung bei der Notenbanksitzung der EZB am 7. September geben, worauf die Spekulanten jedoch alle schon gewettet haben. Die Eurobullen und Dollarbären waren sich doch so sicher, dass die EZB bald ihr Programm drosseln und letztlich beenden wird. Verunsichert von dieser Meldung kam es kurz nach dem Anstieg des Euros zu einem Abverkauf dessen auf ein neues Tagestief von 1,185 $. Die Märkte nehmen die Notenbanken nicht mehr für voll, was viele Spekulanten teuer zu stehen kommen könnte. In diesem Fall würde insbesondere der Goldpreis in Euro weiter profitieren können.


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