Bitcoin crasht - Edelmetalle schlagen Inflation
15.09.2017 | Markus Blaschzok
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Vor einer Woche hatte die chinesische Regierung bereits die Emittierung (ICO) von neuen Kryptowährungen und Tokens verboten bzw. vorerst gestoppt. Scheinbar will die chinesische Regierung diesen Markt regulieren und davon profitieren, sodass es möglich ist, dass ICOs und Handelsbörsen künftig wieder erlaubt sein werden, sobald man einen Weg der Lizenzierung gefunden hat. Auch wenn der private Besitz und der Tausch von Kryptowährungen nicht unterbunden wurde, so stellt das vorübergehende Verbot der Handelsbörsen in China ein Quasi-Verbot von Kryptowährungen in dem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern dar, da Einzelhändler die Einnahmen in Bitcoin nicht mehr loswerden und so womöglich diese Zahlungsart nicht mehr akzeptieren können. Es wäre möglich, dass chinesische Händler auf japanische oder südkoreanische Börsen ausweichen, doch dürfte die weitere Entwicklung in Asien durch das Verbot stark ausgebremst worden sein. Der exponentielle Anstieg des Bitcoins von 250$ auf 5.000$ binnen zwei Jahren könnte nun sein Ende gefunden haben und die Blase mit dem temporären Wegfall des sehr wichtigen chinesischen Marktes platzen. Wie viel Zeit ins Land gehen wird, bis die chinesische Börsen eine Lizenz erhalten, ist unmöglich zu sagen, doch bis 30. September müssen BTC-China und Co. Ihren Handel vorerst einmal einstellen. Vor einigen Wochen wurde erst eine große russische Handelsbörse vom amerikanischen FBI geschlossen und 45% der Kryptowährungen beschlagnahmt, während man den vermeintlichen Betreiber der Börse, der seine Unschuld beteuert, verhaftet hat. Die US-Regierung wirft der Börse vor Geldwäsche betrieben zu haben, wobei sich die Frage stellt, mit welchem Recht das amerikanische FBI eine russische Börse vom Netz nehmen, den Betreiber verhaften und das Geld von Hundertausenden Personen aus der ganzen Welt beschlagnahmen darf, was eigentlich ein internationaler Skandal ist.
Anfang der Woche hatte der Chef von JP Morgan, James Dimon, bei einer Rede den Bitcoin "schlimmer als die Tulpenzwiebel-Blase des 17. Jahrhunderts" bezeichnet. Die Kryptowährung sei Betrug und würde bald in einem Crash ihr Ende finden. Mitarbeiter, die so dumm wären, damit zu handeln, würde er sofort entlassen, da dumme Leute gefährlich für seine Bank wären. Auch Nobelpreisträger Robert Schiller sah in dieser Woche in den Kryptowährungen ein Paradebeispiel für eine Blase.
In einem Interview auf der Metallwoche Anfang der letzten Woche hatte ich ähnliche Aussagen getätigt und muss konstatieren, dass Dimon und Schiller hier nicht ganz Unrecht haben. Der Hintergrund der Bedenken liegt darin, dass die Kryptowährungen zu 99% nicht gekauft werden, um Warengeschäfte abzuwickeln, sondern lediglich um diese zu horten und später an einen neuen Käufer zu höheren Preisen zu verkaufen. Genau das ist der Innbegriff eines irrationalen, von Gier getriebenen, spekulativen Überschwangs, der in der Geschichte immer in einem Crash endete. Die Technologie der Blockchain wird definitiv überleben und viele praktische Anwendungen finden, doch sehe ich pessimistisch in die Zukunft der meisten Kryptowährungen, die letztlich wieder gegen "Null" fallen dürften.
Edelmetalle sind der perfekte Schutz vor Inflation
Kryptowährungen eignen sich aufgrund einer Vielzahl von Risiken nicht als langfristiger Wertspeicher. Edelmetalle haben hingegen seit Jahrtausenden aufgrund ihres intrinsischen Wertes ihre Funktion als Wertspeicher längst unter Beweis gestellt, sodass sich sagen lässt, dass diese Anlageform langfristig ohne nennenswerte Risiken ist. Folgender Chart zeigt den Kaufkraftverlust des US-Dollars anhand des offiziell ausgewiesenen Konsumentenpreisindexes in den USA. Während der Dollar 91% an Kaufkraft seit dem Jahre 1950 verlor, stieg der Goldpreis im gleichen Zeitraum um das 30-fache an.
Während der Dollar 90% an Kaufkraft verlor, stieg der Goldpreis um das 30-fache an.
Folgender Chart zeigt die Entwicklung des Konsumentenpreisindex in den USA im Verhältnis zum Goldpreis in US Dollar. 1950 war das Verhältnis bei 60, während es heute bei 20 ist, was beweist, dass der Goldpreis dreimal stärker gestiegen ist als die offizielle Teuerung in den vergangenen 67 Jahren.
Gold entwickelte sich dreimal besser als die offizielle Teuerung
Der primäre Grund, warum der Goldpreis in dieser Zeit dreimal stärker als die Inflation anstieg und dennoch heute real historisch unterbewertet ist im Vergleich zu der Geldbasis des US Dollars, liegt in der sukzessiven Fälschung der Preisstatistiken in den USA seit den 80er Jahren. Diese Fälschung wurde durchgeführt, damit die Bevölkerung den Prozess der ständig steigenden Inflationssteuer gepaart mit steigender Staatsverschuldung nicht bemerkt und gleichzeitig die Marktzinsen real in dem negativen Bereich gedrückt werden konnten. Die Finanzielle Repression ist ein wichtiger Bestandteil der westlichen Wohlfahrtsstaaten, die ohne diesen Betrug längst bankrottgegangen wären.