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Es existiert einfach nicht genügend Gold

26.09.2017  |  Egon von Greyerz
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Das UK - ein großer Goldexporteur

Die Schweiz veröffentlicht die monatlichen Importe und Exporte von Gold. Dies liefert einen guten Einblick in den weltweiten Goldhandels, da die Schweiz bis zu 70% der Goldbarren weltweit raffiniert. Der folgende Chart zeigt die Schweizer Goldimporte im Juli. Von den 152 importierten Tonnen stammten 80 Tonnen aus dem Vereinigten Königreich. Großbritannien ist mit Sicherheit nicht als Goldproduzent bekannt.

Das Gold, welches die Schweizer Raffinerien aus dem Vereinigten Königreich erhalten, wird in Form von 400-Unzen-Barren (12 kg) geliefert, die mit größter Wahrscheinlichkeit durch Zentralbanken verkauft werden. Die Barren werden in 1-Kilo-Barren zerkleinert und dann nach China und Indien geliefert. Diese Barren könnten entweder heimlich von Notenbanken verkauft worden oder von ihren an die LMBA-Banken in London verliehen worden sein. In der Vergangenheit wären die von den Zentralbanken verliehenen Barren wenigstens in London geblieben.


Goldimporte der Schweiz im Juli 2017

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Seit die Länder der Seidenstraße begonnen haben, Gold anzuhäufen, sind die Goldbestände der LBMA-Banken in London deutlich gesunken. Die Käufer aus diesen Ländern geben sich nicht damit zufrieden, ihr Gold in London zu lassen. Sie haben kein Vertrauen in das LBMA-System, in dem das gleiche Gold mehrfach verliehen wird. Entsprechend bestehen sie auf der Auslieferung, wodurch sich das Gold-Machtzentrum von West nach Ost verlagert.

Die östlichen Länder und besonders China verstehen, dass Gold die einzige Währung ist, die den bevorstehenden Zusammenbruch des Papiergeldes überleben wird. Das ist der Grund, weshalb sie große Mengen Gold anhäufen. China kennt die goldene Regel: "Wer das (physische) Gold hat, macht die Regeln."

Ich habe das Wort "physisch" eingefügt, weil physischer Besitz am Ende das Einzige ist, was zählt. Im Westen ist der Großteil allen gehandelten Goldes Papiergold, d. h. gehebelte Goldderivate, deren Wert einem Vielfachen des tatsächlich vorhandenen Goldes entspricht. Aber selbst die physischen Goldbestände der Banken werden mehrfach verkauft und verliehen. Wir haben schon oft erlebt, dass Kunden uns mit der Überführung ihrer Goldbestände aus einer großen Bank in private Tresore beauftragt haben, nur um dann festzustellen, dass das Gold gar nicht mehr da war.

Wenn die Anleger, die in Papiergold, nicht eindeutig zugewiesenes Gold oder Gold-ETFs investiert sind, eines Tages feststellen, dass es kein Gold gibt, um ihre Forderungen zu erfüllen, wird der ganze Markt in Panik geraten. An diesem Tag wird der Markt auch feststellen, dass ein Großteil der Goldreserven der Zentralbanken unbemerkt vom Westen in den Osten gewandert ist.


Der beginnende Kollaps des US-Dollars

Der Dollar bildete im Jahr 2011 zu der Zeit einen Boden, als die Gold- und Silberkurse ihre Höchststände erreichten. Gemessen am Dollar-Index hat die US-Währung anschließend bis zum Dezember 2016 40% zugelegt. Dieser Monat markierte jedoch das Ende der fünfeinhalb Jahre währenden Aufwärtskorrektur des Dollars. In diesem Jahr ist der Index bereits um 10% gesunken, doch das ist nur der Anfang. Der endgültige Niedergang des US-Dollars hat nun begonnen und wird erst enden, wenn die Währung ihren inneren Wert von NULL erreicht hat.

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Gold auf dem Weg zu neuen Hochs

Der Goldpreis bildete 2011 ein vorübergehendes Hoch, als der Dollar den Boden erreichte. Seit 2013 notiert das gelbe Metall innerhalb einer engen Kursspanne. Mit einem aktuellen Wert von rund 1.300 $ liegt der Kurs 31% unter dem Rekordhoch von 2011. Doch der Goldpreis wirkt nur dann schwach, wenn er in US-Dollar gemessen wird. In britischen Pfund oder australischen oder kanadischen Dollars kostete Gold zum Monatsende nur 10% weniger als zur Bildung des Tops 2011.

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2017 hat sich der Goldpreis besser entwickelt als der US-Aktienmarkt und ist 12% gestiegen. Im Herbst werden wir wahrscheinlich eine starke Rally erleben, die das Edelmetall wieder auf den Weg zu neuen Hochs führt. Nach einer sehr langen Konsolidierungsphase von sechs Jahren werden Gold und Silber nun den Aufwärtstrend fortführen, der im Jahr 2000 begonnen hatte.

Der Aufstieg der Edelmetalle in den kommenden Jahren wird nicht nur ein Spiegelbild des Niedergangs aller Papierwährungen sein. Einen großen Beitrag zu den Kursgewinnen wird auch der Zusammenbruch der Papiermärkte im Gold- und Silbersektor leisten, sowie die Erkenntnis, dass die Zentralbanken viel weniger Gold besitzen als sie vorgeben.

Physisches Gold und Silber werden daher auch in Zukunft die besten Mittel zur Bewahrung des eigenen Vermögens darstellen, insbesondere angesichts der finanziellen Zerstörung, die das Platzen der Spekulationsblasen an den Aktien-, Anleihe- und Immobilienmärkten mit sich bringen wird. Doch die Möglichkeit, physisches Gold und Silber zu günstigen Preisen zu erwerben, wird es schon bald nicht mehr geben. Es wird ganz einfach nicht mehr genügend Gold und Silber vorhanden sein, um die explodierende Nachfrage zu stillen.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com


Dieser Artikel wurde am 31. August 2017 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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