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Gold: Korrektur noch nicht ausgestanden

24.10.2017  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Die festgelaufene Situation wird auf dem Tageschart für den Goldpreis in Euro noch deutlicher. Während auf der Unterseite zumindest eine Serie höherer Tiefs auf den Wendepunkt vom 10.Juli etabliert werden konnte, bleiben die Fortschritte auf der Oberseite äußerst fragwürdig und gedeckelt. Solange die Bullen nicht wenigstens die Abwärtstrendlinie (entstanden durch das Aprilhoch bei ca. 1.220 USD und dem Septemberhoch bei knapp 1.130 EUR) überwinden können, bleibt die Lage verdächtig und damit grundsätzlich gefährlich.

Noch klammern sich die Notierungen an die 50-Tagelinie (1.099 EUR). Diese Sicherheit könnte sich aber schnell als "letzter Strohhalm" entpuppen, denn ein Ausbruch aus dem entstandenen Konsolidierungsdreieck rückt näher. Sowohl Stochastik als auch MACD deuten aktuell an, dass der Ausbruch nach unten erfolgen wird. Nur wenn die Notierungen nochmals für ein bis drei Wochen innerhalb des Dreiecks seitwärts driften, erreicht die Stochastik erneut ihre überverkaufte Zone und würde damit die Chancen für einen Ausbruch nach oben deutlich erhöhen.

Zusammengefasst bleibt es bei der Lethargie und damit einer vorerst noch "neutralen Einschätzung". Die Lage darf aber auch nicht unterschätzt werden. Unterhalb von 1.050 EUR könnte es zu einem schnellen Kursrutsch in Richtung 990 EUR kommen. Die eingezeichneten Dreiecke in lila und rosa sind das absolute "worst case" Szenario und nur denkbar, wenn der Goldpreis in US-Dollar deutlich fällt, während sich der Euro gleichzeitig gegen den US-Dollar behaupten kann.

Sollte der Goldpreis in US-Dollar wie weiter oben vermutet sein Kursziel z.B. bei 1.210 USD finden und der Euro aufgrund der SKS-Formation tatsächlich bis auf 1,1270 USD abfallen, hätte sich für den Goldpreis in Euro unterm Strich mit 1.073 EUR kaum eine Veränderung ergeben. Gleichzeitig fehlt aktuell auch auf der Oberseite nicht viel zum Ausbruch über 1.107 EUR. In diesem Fall sind die nächsten Ziele die 200-Tagelinie (1.124 EUR) sowie das ehemalige Dreieck (rosa) um 1.140 EUR.


Handelsempfehlung:

Die Lage ist mittlerweile doch etwas arg verzwickt. Da Kurse unterhalb von 1.050 EUR nun einen weiteren Kursrutsch auslösen könnten, empfiehlt es sich, nur noch mit einem deutlichen tieferen Limit zu agieren. Dieses sollte vorübergehend unterhalb von 1.000 EUR angesetzt werden.


7. Euro & US-Dollar

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Im großen Bild bleibt der Euro trotz des zuletzt erfolgten Rücksetzers in einer Aufwärtsbewegung. Allerdings hat sich mit dem Kursgeschehen der letzten drei Monate eine potentielle bärische SKS-Formation gebildet. Sollte es daher zu einem erneuten Unterschreiten der Zone um 1,1670 USD kommen, besteht erhebliches Rückschlagpotential. Das Kursziel aus der SKS-Formation liegt dann bei ca. 1,1270 USD. Knapp darunter verläuft zudem die 200-Tagelinie (1,1211 USD), welche zusätzlich für magnetische Anziehung sorgt.

Der Blick auf die Indikatoren kann dieses für den Goldpreis äußerst beunruhigende Szenario nicht wirklich entkräften. Neben den bereits seit Anfang August entwickelten negativen Divergenzen, ist es zuletzt weder dem MACD noch der Stochastik gelungen, ein klares Kaufsignal zu etablieren. Die überschaubare Erholung der letzten Wochen hat damit auch bei den Indikatoren wenig Zählbares zustande gebracht.

Neben der sich verdunkelnden Markttechnik bleibt die extrem einseitige Positionierung der kommerziellen Händler am Terminmarkt ein klares Warnsignal. Insgesamt bringt die Analyse des Euros gegen US-Dollar eine "zunehmend bärische" Schlussfolgerung, womit die Gefahren auch für den Goldpreis ansteigen.


8. Goldminen GDX

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Ähnlich wie am Goldmarkt verlief die Erholung auch bei den Goldminenaktien in den letzten zwei Wochen in einem sehr überschaubaren Rahmen. Die Korrektur seit Anfang September ist also weiterhin im Gange. Im etwas größeren Bild hinken die Minenaktien dem Goldpreis zudem immer noch hinterher. Während der Goldpreis Anfang September nur knapp seinen Hochpunkt vom Sommer 2016 verfehlte, reichte es für den GDX (Market Vektor Goldminers ETF) noch nicht mal bis zum Februarhoch aus diesem Jahr. Letztlich läuft der ETF bereits seit Jahresanfang grob gesagt zwischen 21,00 und 26,00 USD seitwärts.

Kurzfristig haben die Notierungen wieder die langsam steigende 200-Tagelinie (23,08 USD) angelaufen und suchen hier als auch beim unteren Bollinger Band (22,87 USD) nach Halt. Der Blick auf die beiden Bollinger Bänder lässt zudem erkennen, dass diese sich deutlich zusammengezogen haben. Hier baut sich langsam aber sicher Druck auf, welcher sich ähnlich einer geschüttelten Cola-Flasche früher oder später entladen wird. Die Richtung ist dabei allerdings noch nicht klar.

Die sich der überverkauften Zone nähernde Stochastik spricht eher für eine Auflösung nach oben, allerdings wird es sicherlich noch zwei Handelswochen dauern, bis hier ein neues Kaufsignal in der überverkauften Zone entstehen kann.

In der Summe kann man bei einer derartigen Seitwärtsphase nur das Prädikat "neutral" vergeben. Obwohl der GDX in den letzten Monaten immer wieder über die jeweils aktualisierten Abwärtstrendlinien ausbrechen konnte, gelang es ihm nicht, hier wirklich Dynamik und Momentum zu entfalten. Mittlerweile lässt sich anhand der aktuellen Auf- und Abwärtstrendlinien ein neuerliches Dreieck zeichnen, welches zumindest recht symmetrisch erscheint. Ob ein Ausbruch aus diesem Dreieck dann aber auch das Ende der monatelange Seitwärtsphase einleiten wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Nach der fulminanten Sommerrally haben die Bären seit Anfang September die Kontrolle am Goldmarkt übernommen. Bislang lassen sich keine Signale für ein baldiges Ende der laufenden Korrektur ausmachen. Vielmehr müssen wir zunächst von tieferen Kursen ausgehen. Im Bereich um 1.255 - 1.260 USD wartet die 200-Tagelinie, welche zumindest für eine Erholung bzw. Gegenbewegung sorgen müsste.

Da jedoch die Terminmarktdaten immer noch äußerst negativ zu interpretieren sind, wären Kurse im Bereich von 1.210 - 1.245 USD in den kommenden vier bis acht Wochen keine Überraschung. Hier müsste sich dann erneut eine exzellente antizyklische Kaufchance ergeben, denn übergeordnet bleibt das Bild immer noch konstruktiv. Es gilt also weiterhin geduldig zu sein. Immerhin spendet die Vorfreude auf ein starkes erstes Quartal 2018 so wie das immer noch offene Gap bei 1.345 USD etwas Trost.

Gelingt dem Goldpreis in den nächsten Tagen jedoch ein Anstieg über das Vorwochenhoch bei 1.306 USD dürfte es zu einer zweiten trügerischen Erholungswelle kommen, die durchaus bis 1.345 USD laufen kann.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 24.10.2017
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