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Gold - Rücksetzer als Sprungbrett

09:01 Uhr  |  Florian Grummes
1. Rückblick

Mit dem Ausbruch über die Widerstandszone zwischen 2.520 und 2.535 USD konnte der Goldpreis am 12.September die nächste Stufe seiner seit zwei Jahren laufenden Rally zünden. Schnell schossen die Notierungen bis zum 26.September auf ein neues Allzeithoch bei 2.685 USD. Allein seit Ende Juni konnte der Goldpreis damit um rund 400 USD zulegen.

In den letzten drei Wochen ging der Goldmarkt dann jedoch zunächst in eine volatile Konsolidierungsphase auf hohem Niveau über. Mit dem Rücksetzer bis auf ein Tief bei 2.605 USD am Dienstag dieser Woche ließen sich vorübergehend auch die Bären mal wieder blicken. Allerdings konnte die psychologische Marke von 2.600 USD problemlos verteidigt werden, so dass es bereits am Freitag wieder zu einer deutlichen Erholung bis auf 2.661 USD kam.

Neben der ersten US-Zinssenkung sowie einem schwächeren US-Dollar waren es vermutlich vor allem die weiter zunehmenden geopolitischen Eskalationen im Nahen Osten, die für die starke Rally am Goldmarkt sorgten.

Die überkaufte Lage sowie schwächer als erhofft ausgefallene Stimulus-Pakete in China sorgten im Wochenverlauf vorübergehend für den gesunden Rücksetzer. Außerdem hatte es bereits seit August keine substanzielle Preiskorrektur gegeben. Insofern hat der Rücksetzer zumindest etwas heiße Luft abgelassen. Trotz der starken Reaktion am Freitag ist eine direkte Fortsetzung der Rally noch nicht ausgemacht.

Der Goldpreis müsste dazu den dreimonatigen Abwärtstrend durchbrechen und die Marke von 2.660 USD überwinden. Anschließend wäre es entscheidend, das kürzlich erreichte Allzeithoch von 2.685 USD zu übersteigen. Erst wenn diese technischen Hürden genommen sind, könnte man von einer Wiederaufnahme des Aufwärtstrends sprechen.


2. Chartanalyse Gold in US-Dollar

a. Wochenchart: Mini-Rücksetzer innerhalb des intakten Aufwärtstrends

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Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 12. Oktober 2024. Quelle: Tradingview


Nachdem der Goldpreis unser erstes großes Kursziel bei 2.535 USD Mitte August erreicht hatte, folgte eine seitwärts verlaufende Konsolidierung zwischen 2.470 USD und 2.530 USD. Innerhalb dieser vierwöchigen Verschnaufpause wurde jedoch bald klar, dass der Goldpreis weiter nach oben wollte und somit ein neuerlicher Ausbruch nur eine Frage der Zeit war.

Mit dem nachhaltigen Anstieg über 2.530 USD begann am 12.September der nächste Aufwärtsschub, welcher den Goldpreis innerhalb von nur zwei Wochen bis auf 2.685 USD regelrecht explodieren ließ. Hier prallte die schwungvolle Rally jedoch mustergültig an der Oberkante des übergeordneten Aufwärtstrendkanals ab und der Goldpreis rutschte in den letzten drei Wochen insgesamt rund 80 USD tiefer.

Trotzdem hat dieser Rücksetzer bislang zu keinem Verkaufssignal bei der Wochen-Stochastik geführt. Vielmehr sitzt der Oszillator mit beiden Linien oberhalb von 80 bullisch eingebettet fest im Sattel und hat den übergeordneten Aufwärtstrend weiterhin festgezurrt. Sollte sich der Rücksetzer ausdehnen, dürfte dies vermutlich mal wieder primär über die Zeit und weniger über den Preis gespielt werden.

Insgesamt ist der Wochenchart weiterhin bullisch. Im allerbesten Fall ist der Rücksetzer bereits beendet. Alternativ könnte eine mehrwöchige Konsolidierung einen Boden im Bereich zwischen 2.585 und 2.550 USD bringen. Spätestens zwischen 2.530 und 2.470 USD wartet eine breite und sehr starke Unterstützungszone.


b.Tageschart: Verkaufssignal sofort wieder egalisiert

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Gold in US-Dollar, Tageschart vom 12. Oktober 2024. Quelle: Tradingview


Auf dem Tageschart hatten die Bären im Laufe dieser Woche die Kontrolle übernommen. Die Stochastik bestätigte dies mit einem klaren Verkaufssignal. Die deutliche Erholung am Freitag hat die Bären aber schon wieder in die Ecke gedrängt. Angesichts der starken Aufwärtsdynamik der letzten Wochen und Monate kommen neue Käufer bereits bei relativ überschaubaren Rücksetzern zügig in den Markt.

Ob der Stochastik-Oszillator daher seine überverkaufte Zone noch erreichen kann, wird sich zeigen müssen. In jedem Fall benötigt es dafür eine Fortsetzung der Konsolidierung bzw. des Rücksetzers. Mit mehr Zeit und tieferen Preise wäre ein mögliches Ideal-Ziel die schnell steigende, aber immer noch relativ weit entfernte 50-Tagelinie (2.545 USD).

Auf der Oberseite benötigen die Bullen zunächst einen Anstieg über das Freitaghoch bei 2.661 USD und im nächsten Schritt über das Allzeithoch bei 2.685 USD. Gelingt dies nicht, könnte sich die Verschnaufpause innerhalb des flachen Abwärtstrendkanals in Form einer bullische Konsolidierungsflagge abspielen. In diesem Fall wäre das verbleibende Abwärtsrisiko wohl auf Kurse zwischen 2.590 und 2.610 USD begrenzt.


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