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Kann Silber wieder Geld werden?

24.11.2006  |  Reinhard Deutsch
- Seite 4 -
Lassen Sie mich zum Schluss noch kurz auf die dritte Frage eingehen, nämlich welche Wirkung es auf den Silberpreis hätte, wenn Silber wieder zu Geld wird.

In meinem Buch "Das Silberkomplott" gehe ich ausführlich auf diese Frage ein und weise auch darauf hin, dass der höchste jemals gemessene Preis für Silber bei 806 Dollar lag, in Dollar von 1998 berechnet. Das war 1477 und damals war Silber weltweit Geld.

Der Goldpreis lag damals bei etwa 2500. Sie sehen also, dass Silber als Geld eine enorme Kaufkraft entfalten kann. Sie bekamen damals 1477 für 1 Unze Silber sehr viel Brot, Wein, Kleider oder Fleisch. Im Zuge der Edelmetallschwemme aus Amerika ist die Kaufkraft von Gold und Silber dann 150 Jahre lang dramatisch gesunken. Die Kaufkraft von Gold hat sich aber bei etwa 500 stabilisiert und da steht sie heute noch. Die Kaufkraft von Silber ist dagegen unter 4 gesunken und fängt gerade erst an, sich wieder etwas zu erholen.

Eine Remonetisierung des Silbers hätte eine enorme Wirkung auf die Kaufkraft des Silbers. Aber genau dieser Sachverhalt ist praktisch noch nicht in das Bewusstsein der Investoren gedrungen und genau das bietet jetzt eine Riesenchance. Es kommt nicht oft vor, dass ein Investment so extrem unterbewertet wird, in Anbetracht eines enormen Steigerungspotentials. Ich will mal versuchen, Ihnen die Größenordnung, um die es hier geht, etwas vor Augen zu führen.

Gold wird nicht verbraucht, im Gegensatz zu den meisten anderen Gütern und auch im Gegensatz zu Silber. Alles jemals geförderte Gold ist heute noch vorhanden. So haben wir etwa 5 Mrd. Unzen Gold oder etwa 150.000 Tonnen oberirdisch in Tresoren verfügbar und jedes Jahr kommen etwa 2.500 Tonnen dazu, obwohl wir schon etwa 60 Jahresproduktionen auf Halde haben. Silber hatten wir vor ca. 60 Jahren mal etwa 10 Mrd. oberirdisch verfügbar, die heute auf ca. 1 Mrd. Unzen oder ca. 30.000 Tonnen abgeschmolzen sind. Es werden zwar jedes Jahr etwa 25.000 Tonnen neu gefördert, aber die werden auch verbraucht. Das Verhältnis von vorhandenem Gold zu vorhandenem Silber hat sich völlig umgekehrt. Silber gibt es immer weniger, Gold immer mehr.

Noch dramatischer wird das Bild, wenn man die vorhandenen Mengen mit ihren aktuellen Preisen bewertet. 5 Milliarden Unzen Gold multipliziert mit 600 ergibt eine Marktkapitalisierung von 3.000 Milliarden Dollar für Gold gegen nur bescheidene 12 Milliarden Dollar für Silber.

Warum wird Gold so hoch bewertet, obwohl es so reichlich vorhanden ist? Weil es nach wie vor als Geld bewertet wird. Wenn also Silber ebenfalls wieder als Geld bewertet wird, ist die Erwartung, dass der Silberpreis den Goldpreis übersteigen wird, nicht unrealistisch. Es kann durchaus sein, dass bei diesem Prozess Silber auch wieder über 800 Dollar pro Unze steigen wird, und zwar inflationsbereinigt in realer Kaufkraft.

Dass Silber nominal, als Folge einer Hyperinflation, weit über 800 Dollar pro Unze gehen kann, ist wohl keine Frage, wenn wir uns noch einmal das eingangs angeführte Zitat von Ben Bernanke mit der Druckerpresse vor Augen halten. Amerika steuert recht klar auf eine Hyperinflation zu, in der die Unze Silber dann Millionen oder Milliarden Dollar kosten kann, wie in Deutschland 1923. Aber klammern wir diese Inflationsüberlegung einmal aus und konzentrieren uns auf die reale Kaufkraft.

Silber wird zwar auch als industrieller Rohstoff im Preis weiter steigen, aber wirklich dramatisch wird die reale Kaufkraft von Silber erst steigen, wenn es als Geld neu entdeckt wird. Ob das so kommt liegt allerdings weit gehend an uns selbst. Wir können nicht erwarten, dass Gold und Silber von der Obrigkeit als Geld wieder eingeführt wird. Das wäre mit zuviel Machtverlust verbunden. Wir selbst müssen es als Geld neu entdecken und benutzen. Zunächst einmal, indem wir es zur Wertaufbewahrung akkumulieren Mit staatlichem Papiergeld kann man heute keine Wertaufbewahrung mehr betreiben. Bei allem Geldvermögen (Sparbuch, Festgeld, Anleihen etc.), handelt es sich um Versprechungen, die real größtenteils nicht erfüllt werden können, und die in der Hyperinflation untergehen.

Es kommt also zunächst darauf an, auf Alan Greenspan zu hören und Geldvermögen in Realvermögen (Gold und Silber) zu transformieren, und evtl. sogar Gold in Silber zu tauschen, weil mit ziemlicher Sicherheit eine größere Wertsteigerung mit Silber verbunden ist. Im zweiten Schritt sollte das Edelmetall dann als Zahlungsmittel umlauffähig gemacht werden. Das geschieht aber alles nur, wenn wir es selbst in die Hand nehmen. Der Anfang ist jedenfalls gemacht, mit den Digital Gold Currencies, - wir müssen sie aber auch nutzen und die Entwicklung auch selbst mit vorantreiben. Trust Yourself.


© Reinhard Deutsch



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