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Wahre chinesische Goldnachfrage höher als berichtet

12.12.2017  |  Lawrence Williams
In Bezug auf die Frage, ob die über die Shanghai Gold Exchange (SGE) abgewickelten physischen Goldlieferungen der tatsächlichen chinesischen Goldnachfrage entsprechen, herrscht unter den Marktbeobachtern eine gewisse Unstimmigkeit. Die großen Marktforschungsgruppen wie Metals Focus, GFMS und die CPM Group vertreten alle die Ansicht, dass das nicht der Fall ist. Doch die monatlichen Goldhandelszahlen der Edelmetallbörse kommen den bekannten Marktdaten aus China (Goldimporte + inländische Minenproduktion + Recycling) näher, als die Nachfrageschätzungen der Beratungsunternehmen. Aus diesem Grund bleiben wir bei der Meinung, dass die Goldlieferungen der SGE den Goldbedarf Chinas besser widerspiegeln als andere Schätzungen, auch wenn die Marktforschungsfirmen zu einem stark abweichenden Ergebnis gelangen. Ein Vergleich der monatlichen Goldlieferungen der Shanghaier Börse lässt in jedem Fall Rückschlüsse über das Niveau der inländischen Nachfrage zu.

Die folgende Tabelle zeigt, wie viel Gold in den letzten drei Jahren Monat für Monat über die SGE ausgeliefert wurde. Das schließt auch das Rekordjahr 2015 mit ein, in dem die Goldnachfrage in China einen Höhepunkt erreichte. Wie wir sehen können, war die Nachfrage 2017 höher als im vergangenen Jahr, blieb aber deutlich hinter dem Rekord von 2015 zurück.


Tabelle: Monatliche Goldauslieferungen der SGE in Tonnen

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In zahlreichen Medienberichten wurde angedeutet, dass die chinesische Goldnachfrage in diesem Jahr eher schwach war. Grund für diese Aussagen war womöglich der deutliche Rückgang der Goldexporte Hongkongs zum chinesischen Festland, denn das war lange Zeit der Weg, auf dem der Großteil der ausländischen Goldlieferungen China erreichte. Dieser Interpretation widersprechen jedoch die aktuellen Handelsdaten der Shanghaier Edelmetallbörse, die darauf hindeuten, dass die Goldnachfrage des Landes in diesem Jahr mehr als 2.000 t betragen wird. Wenn die Zahlen im Dezember auf dem Niveau des Vorjahres liegen, dann werden es definitv mehr als 2.000 t sein. Da das chinesische Neujahrsfest 2018 jedoch drei Wochen später stattfindet als in diesem Jahr, könnten die physischen Goldkäufe über die SGE im Dezember deutlich höher ausfallen und dafür sorgen, dass die Gesamtmenge 2017 zwischen den Werten von 2013 und 2014 liegen. In jenen beiden Jahren wurden die zweit- bzw. dritthöchsten Goldauslieferungen über die SGE verzeichnet.

Der folgende Chart von Nick Laird's Webseite www.GoldChartsRUs.com zeigt die Goldlieferungen der SGE in den letzten zehn Jahren jeweils von Januar bis November.

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Unter Berücksichtigung aller Daten lässt sich also feststellen, dass die chinesische Goldnachfrage noch immer hoch und robust ist, auch wenn die Werte des Rekordjahres 2015 nicht erreicht werden. Der Rückgang der Importe via Hongkong ist darauf zurückzuführen, dass von Jahr zu Jahr mehr Gold direkt in die großen Städte wie Peking oder Shanghai geliefert wird. Ablesen lässt sich dieser Trend auch an entsprechenden Außenhandelsdaten der Schweiz. Die Schweiz ist einer der größten Goldexporteure nach China und Hongkong und in den letzten beiden Jahren hat das Land weit mehr Gold an das chinesische Festland geliefert als nach Hongkong.

© Lawrence Williams


Dieser Artikel wurde am 8. Dezember 2017 auf www.lawrieongold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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