Die Ruhe vor dem Euro Sturm?
12.02.2018 | Martina Fischer
Die Ruhe vor dem Euro Sturm?
Die spekulativen Nettopositionen in Futures auf EUR/USD haben Ende Januar ein Allzeithoch von 193.000 Kontrakten erreicht. Diese Zahl liegt 50.000 Kontrakte (35%) über dem Allzeithoch von Mai 2007. Händler gehen davon aus, dass der US Dollar weiter an Wert verlieren wird. Da jedoch bereits derart hohe Summen in Euro zu Gunsten des Euro positioniert sind, stellt sich die Frage, wie viel zusätzliche Liquidität noch verfügbar ist, um den Euro weiter nach oben zu treiben. Solche massiv angehäuften Spekulationen (crowded trades) sind populär, wenn dann jedoch auf einmal viele Positionen zur gleichen Zeit liquidiert werden, kann dies zu einem gravierenden Wertverlust des Euros führen.
Seit Jahresanfang hat der Euro um fast 4% zugelegt - von 1,20 bis fast 1,25, während die spekulativen Long-Positionen um 42% anstiegen, von 135.000 auf 193.000 Kontrakte. In USD bewertet entspricht dies einem Anstieg von 52% (von 19.8 Mrd. USD auf 30 Mrd. USD) bzw. einer Zunahme von 47% in Euro (von 16,4 Mrd. Euro auf 24,1 Mrd. Euro)
Die unterschiedlichen Zinsraten waren bislang wenig hilfreich für die Vorhersage des EURUSD Kurses. Anstelle dessen hat bei ausbleibenden politischen Krisen das unerwartet starke Wachstum der europäischen Wirtschaft sowohl Geschäftsklima als auch Verbrauchervertrauen gestärkt und den Euro anziehen lassen.
Betrachtet man die Pt:Au Ratio, so entwickelte sich Platin in der Vergangenheit besser als Gold, wenn der Euro stärker wurde (Ratio stieg an). Ein stärkerer Euro ließ auf eine stärkere Wirtschaft in der Eurozone schließen und dies wiederum auf vermehrte Autokäufe. Aufgrund der Bevorzugung von Dieselfahrzeugen war von stärkerer Platinnachfrage auszugehen. Die Korrelation der Pt:Au Ratio und des EUR:USD Wechselkurses lag zwischen 2007 und 2018 bei 0.74.
Diese Beziehung ist jedoch seit 2015 nicht mehr existent, da der Diesel Marktanteil seitdem abnimmt und daher ein stärkerer Euro und eine stärkere Wirtschaft in der Eurozone nicht mehr in einem Anstieg der Platinnachfrage resultieren. Die Korrelation der Pt:Au Ratio und des EUR:USD Wechselkurses liegt seit 2015 bei 0,08. Normalerweise würde man bei einem schwächeren Euro erwarten, dass sich Platin schlechter als Gold entwickeln würde. Doch nun kann es sein, dass eine Schwächung des Euros den gleichen Effekt auf Platin und Gold haben könnte.
Gold
Mit einem Verlust von 3,9% für den Dow Jones am Montag, war es ein turbulenter Start in die Woche für die US-Aktienmärkte. Diese Bewegung begann sich bereits am Freitag, 2. Februar, abzuzeichnen, nachdem die US-Arbeitsmarktzahlen (ohne Landwirtschaft, "non-farm payrolls") besser als erwartet ausfielen und somit Bedenken hervorriefen, dass man das Inflationsrisiko unterschätzt habe. Der Dow Jones fiel daraufhin um 2,1%, doch Gold konnte von diesem scheinbaren Anstieg der Inflationsängste nicht profitieren und sank am selben Tag um 0,6% im Zuge eines erstarkten US Dollars.
Nichtsdestotrotz schlug sich Gold mit einem Verlust von 9 $/ oz (-1,0%) letzte Woche besser als die Aktienmärkte: der Dow Jones fiel um 6,9%. Im Vergleich zu den Aktien zeigt sich Gold widerstandsfähiger (siehe Chart letzte Seite) und die fortwährende Volatilität auf den Aktienmärkten könnte Gold durch seine geringere Volatilität attraktiver machen. Bisher waren Goldinvestoren größtenteils unbesorgt. Während die Nachfrage nach Investmentbarren leicht anzog, verzeichneten die ETFs Abflüsse und fielen um 0,4 Mio. oz auf 72 Mio. oz.
Die chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten beginnen (Jahr des Hundes) bereits ab Donnerstag dieser Woche und setzen sich bis in die Folgewoche fort. Dies ist eine wichtige Zeit für Schmuckverkäufe. Berichten zufolge ist die bisherige Nachfrage, basierend auf den an der SGE (Shanghai Gold Exchange) gehandelten Goldpreisen, die durchschnittlich bei einem Aufgeld von 13$/oz (zum Marktpreis) lagen, durchaus positiv. Der chinesische NBS Index zum Verbrauchervertrauen ist in 2017 erheblich gestiegen, nachdem das Wirtschaftswachstum weiterhin robust blieb. Sofern sich die Wirtschaft auch in 2018 gut entwickelt, dürften Verbraucher in Kauflaune bleiben.
Die spekulativen Nettopositionen in Futures auf EUR/USD haben Ende Januar ein Allzeithoch von 193.000 Kontrakten erreicht. Diese Zahl liegt 50.000 Kontrakte (35%) über dem Allzeithoch von Mai 2007. Händler gehen davon aus, dass der US Dollar weiter an Wert verlieren wird. Da jedoch bereits derart hohe Summen in Euro zu Gunsten des Euro positioniert sind, stellt sich die Frage, wie viel zusätzliche Liquidität noch verfügbar ist, um den Euro weiter nach oben zu treiben. Solche massiv angehäuften Spekulationen (crowded trades) sind populär, wenn dann jedoch auf einmal viele Positionen zur gleichen Zeit liquidiert werden, kann dies zu einem gravierenden Wertverlust des Euros führen.
Seit Jahresanfang hat der Euro um fast 4% zugelegt - von 1,20 bis fast 1,25, während die spekulativen Long-Positionen um 42% anstiegen, von 135.000 auf 193.000 Kontrakte. In USD bewertet entspricht dies einem Anstieg von 52% (von 19.8 Mrd. USD auf 30 Mrd. USD) bzw. einer Zunahme von 47% in Euro (von 16,4 Mrd. Euro auf 24,1 Mrd. Euro)
Die unterschiedlichen Zinsraten waren bislang wenig hilfreich für die Vorhersage des EURUSD Kurses. Anstelle dessen hat bei ausbleibenden politischen Krisen das unerwartet starke Wachstum der europäischen Wirtschaft sowohl Geschäftsklima als auch Verbrauchervertrauen gestärkt und den Euro anziehen lassen.
Betrachtet man die Pt:Au Ratio, so entwickelte sich Platin in der Vergangenheit besser als Gold, wenn der Euro stärker wurde (Ratio stieg an). Ein stärkerer Euro ließ auf eine stärkere Wirtschaft in der Eurozone schließen und dies wiederum auf vermehrte Autokäufe. Aufgrund der Bevorzugung von Dieselfahrzeugen war von stärkerer Platinnachfrage auszugehen. Die Korrelation der Pt:Au Ratio und des EUR:USD Wechselkurses lag zwischen 2007 und 2018 bei 0.74.
Diese Beziehung ist jedoch seit 2015 nicht mehr existent, da der Diesel Marktanteil seitdem abnimmt und daher ein stärkerer Euro und eine stärkere Wirtschaft in der Eurozone nicht mehr in einem Anstieg der Platinnachfrage resultieren. Die Korrelation der Pt:Au Ratio und des EUR:USD Wechselkurses liegt seit 2015 bei 0,08. Normalerweise würde man bei einem schwächeren Euro erwarten, dass sich Platin schlechter als Gold entwickeln würde. Doch nun kann es sein, dass eine Schwächung des Euros den gleichen Effekt auf Platin und Gold haben könnte.
Gold
Mit einem Verlust von 3,9% für den Dow Jones am Montag, war es ein turbulenter Start in die Woche für die US-Aktienmärkte. Diese Bewegung begann sich bereits am Freitag, 2. Februar, abzuzeichnen, nachdem die US-Arbeitsmarktzahlen (ohne Landwirtschaft, "non-farm payrolls") besser als erwartet ausfielen und somit Bedenken hervorriefen, dass man das Inflationsrisiko unterschätzt habe. Der Dow Jones fiel daraufhin um 2,1%, doch Gold konnte von diesem scheinbaren Anstieg der Inflationsängste nicht profitieren und sank am selben Tag um 0,6% im Zuge eines erstarkten US Dollars.
Nichtsdestotrotz schlug sich Gold mit einem Verlust von 9 $/ oz (-1,0%) letzte Woche besser als die Aktienmärkte: der Dow Jones fiel um 6,9%. Im Vergleich zu den Aktien zeigt sich Gold widerstandsfähiger (siehe Chart letzte Seite) und die fortwährende Volatilität auf den Aktienmärkten könnte Gold durch seine geringere Volatilität attraktiver machen. Bisher waren Goldinvestoren größtenteils unbesorgt. Während die Nachfrage nach Investmentbarren leicht anzog, verzeichneten die ETFs Abflüsse und fielen um 0,4 Mio. oz auf 72 Mio. oz.
Die chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten beginnen (Jahr des Hundes) bereits ab Donnerstag dieser Woche und setzen sich bis in die Folgewoche fort. Dies ist eine wichtige Zeit für Schmuckverkäufe. Berichten zufolge ist die bisherige Nachfrage, basierend auf den an der SGE (Shanghai Gold Exchange) gehandelten Goldpreisen, die durchschnittlich bei einem Aufgeld von 13$/oz (zum Marktpreis) lagen, durchaus positiv. Der chinesische NBS Index zum Verbrauchervertrauen ist in 2017 erheblich gestiegen, nachdem das Wirtschaftswachstum weiterhin robust blieb. Sofern sich die Wirtschaft auch in 2018 gut entwickelt, dürften Verbraucher in Kauflaune bleiben.