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Interview mit Technologieexperte Fred Hickey (II): Bitcoin kein Wertspeicher. Gold schon

02.03.2018  |  Chris Martenson
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Eines der Probleme mit so billigem Zentralbankengeld ist nun, dann man sich so viel Geld leihen kann, wie man möchte und damit spielen geht. Alles wird zu einem riesigen Kasino. Diejenigen, die das Short-Spiel hier spielen, haben dazu beigetragen, den Kurs der Minenwerte genau dann in den Keller zu treiben, wenn andere wohl Gewinne erwartet haben müssen.

Wir hatten diese Turbulenzen an den Märkten, und die Bergbauwerte hätten steigen müssen. Gold hielt sich. Aufs Jahr betrachtet, liegt es leicht im Plus, aber die Minenwerte wurden abgeschlachtet. Die Anteilseigner sind völlig ratlos, im Grunde wurden sie demoralisiert und verkaufen dann die ganze Position. Ich denke, dass das vielleicht am Freitag zu beobachten war. Wir sahen eine Kapitulationsbewegung.

Anschließend werden diese Short dann mit den Glattstellungen beginnen. Leider haben sich einige in Panik versetzen lassen. Doch das kann eben passieren, wenn es die Möglichkeit gibt, sehr günstig an Geld zu kommen, um damit Spielchen mit anderen Leuten zu spielen. Die Minenwerte müssten steigen. Heute sind die Minenwerte noch ziemlich abgeschlagen. Der Goldpreis stieg wieder um 6 $. Wir sind nur noch 30 $, oder so, von Durchbruchshoch entfernt.

Trotzdem fallen diese Minenwerte weiter. Ok, sie haben sich in den letzten Tage wieder etwas erholt, und ich denke, das Tief wurde am Freitag markiert. Wir haben also diese extrem niedrigen Stände - doch was letztlich die Rentabilität der Bergbauunternehmen bestimmt, ist der Goldpreis. Vergleichen Sie die Gewinnspannen der Bergbaufirmen mit jenen am Markttief - und trotzdem sind die Kurse dieser Unternehmen wieder fast auf den Tiefstständen.

Ende 2015 verdienten sie unter Strich nur 225 $ nach Abzug der Kosten - der All-In-Sustaining-Kosten. Heute ist es doppelt so viel - 460 $. Trotzdem haben sich die Minenwerte nicht erholt. Das ist unglaublich. Die Gewinnspannen sind fast dieselben wie 2012 - 460 $ heute und 490 $ im Jahr 2012. Damals stand der GDX aber nicht bei 21, oder wo er gerade steht. Aber ungefähr dort. Ich schaue fix. Ja, aktuell 21, im Vergleich zu 45 damals.

Wir haben also eine enorme Entkoppelung zwischen dem Goldpreis, den Gewinnspannen der Bergbauunternehmen - bei denen es gut läuft, weil sie ihre Kosten niedrig halten mussten - und den Aktienkursen dieser Unternehmen. Dieses Missverhältnis muss sich letztlich aber korrigieren. Wir sahen einen enormen Anstieg Anfang 2016, als Gold um 30% stieg und die Minenwerte um 180%! Das gab es auch im Jahr 2000. Gold stieg zwar recht deutlich, aber die Minenwerte stiegen um 1.600%! Das ist eine Versiebzehnfachung.

Auch in den 1970ern am Ende des Bärenmarktes war das der Fall. Einige Werte stiegen ums 10-fache, und manche sogar um das 30-fache. Das passiert also regelmäßig, wenn die Minenwerte so stark abgeschlagen sind. Sie rutschen in ein Missverhältnis gegenüber dem Goldpreis und den Gewinnspannen der Firmen und schießen dann nach oben. Und das steht uns, denke ich, jetzt bevor.

Wir stehen jetzt genau an einem solchen Punkt. Ich denke, hier werden enorme Gewinne erzielt werden - wieder einmal, wie schon Anfang der 2000er, wie schon kurz nach dem Tief 2015, wie schon in den 1970ern nach der Korrektur zur Zyklusmitte, oder auch schon davor. Also ich bin schon ziemlich gespannt. Alle sind ordentlich niedergeschlagen, weil die Minenwerte weiter sinken, während der Goldpreis steigt.


Chris Martenson: Naja, und das ist immer die richtige Zeit für Käufe. Auch das HUI-Gold-Verhältnis, das Sie eben ansprachen, ist wirklich ein Hingucker! Ich persönlich hatte Gold-Futures auf Intraday-Basis gehandelt. Das würde ich niemals machen, ohne die Minenwerte dabei auf dem Schirm zu haben. Denn die Spielchen, die damals 2008 und 2009 gespielt wurden, als ich tradete … Ich konnte zusehen, wie die Goldminenwerte niedergemetzelt wurden, als irgendjemand einstieg und Short-Positionen draufschichtete. Dann ging es rüber an den Futures-Markt, wo sie ebenfalls die Kurse drückten und anschließend alles umkehrten und ihre Gewinne mitnahmen. Da wird gespielt!

Fred Hickey: Gerade wenn das Handelsvolumen so niedrig ist wie heute. Die Volumina sind sehr niedrig, weil es so wenig Interesse gibt. Der Fokus lag nur auf den FANG-Aktien und Aktienkursen, die ewig steigen, und niemals fallen werden. Das Handelsvolumen hat sich also stark ausgedünnt. Dann sind solche Spielchen sogar noch einfacher.

Das Short-Interest-Verhältnis im GDX bewegte sich letzte Woche auf 1,5. In den letzten fünfeinhalb Jahren war das nur noch ein weiteres Mal passiert. Und zwar im Juli letzten Jahres, in der ersten Woche. Von da ab stieg der Goldpreis um 120 $. Und die Minenwerte stiegen um die 20% innerhalb von WOCHEN. So explosiv kann es werden, wenn dieser Punkt erstmal erreicht ist. Ich denke, dass sich die Shorts zum Glattstellen bereitmachen.


Chris Martenson: Richtig. Gut, dass Sie es sagen. Fred Hickey, vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit genommen haben. Sagen Sie allen interessierten Zuhörern doch bitte noch, wo sie Ihre Arbeiten finden, und wie sie Ihren Newsletter abonnieren können.

Fred Hickey: Ich bin auf Twitter. Fhickeyhts@fae. Das wäre die eine Möglichkeit. Dann gibt es meinen Newsletter, den ich seit 31 Jahren schreibe. Wenn Sie Interesse haben und ihn abonnieren wollen: Er kostet 140 $ pro Jahr per Email und per Post 150 $. Senden Sie uns bei Interesse eine E-Mail an thehightechstrategist@yahoo.com.


Chris Martenson: Alles klar. Nochmals vielen Dank. Wir werden diese Informationen noch einmal unten reinstellen, auch in den Kommentaren, damit man Sie leicht finden kann. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für unser Interview genommen haben.

Fred Hickey: Es war mir eine Freude.

Den ersten Teil des Interviews können Sie hier lesen ...


© Chris Martenson
Peak Prosperity



Der Artikel wurde am 19. Februarr 2018 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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