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Fallende Weltreiche und ihre Währungen

21.12.2006  |  Rolf Nef
- Seite 3 -
Bretton Woods

1944, noch während des Krieges, wurde das so genannte System von Bretton Woods geschaffen. Die USA verpflichteten sich darin, von fremden Notenbanken gehaltene Dollars jederzeit in Gold zu 35 $ die Unze zu tauschen. Da kaum mehr gesunde Währungen vorhanden waren, bestand ein großer Hunger nach US-Dollars. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde eine Währung Reservewährung. Früher war das immer Gold. Das System hielt bis 1971. Frankreich konnte noch kurz vor Ladenschluss seine Dollars in Gold tauschen, dann machte Nixon am 15. August 1971 den Laden für die anderen dicht. Der US$ begann sofort an Wert zu verlieren: von 4.30 SFR auf 1.45 1979.

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Bretton Woods mit Weltbank und IMF war und ist auch Teil des Herrschaftssystems der USA über den Rest der Welt. Die USA legten ja nicht Kolonien an wie die Europäer und die Machtausübung ist viel subtiler und versteckter. Häufigstes Mittel in der dritten Welt waren gesteuerte Militärputsche und Umstürze.

Die 70er Jahre waren Inflationszeit in USA, Kondatieff-Sommer. Noch konnte die Situation nochmals gerettet werden mit sehr hohen Zinsen, denn die US-Verschuldung war noch tief. Der nächste Zyklus ab 1980 war der Kondratieff-Herbst: Disinflation und explodierende Wertpapiermärkte, die Welt war wieder heil, alle verdienten, aber die Kreditberge türmten sich weiter auf und der Dollar wurde weiter als Reservewährung verwendet. Dadurch konnten sich die USA ein Handelsbilanzdefizit leisten, das sonst nie möglich gewesen wäre.

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Die kumulierten Nettozahlungsströhme ins Ausland belaufen sich auf ca. 6.000 Mrd. US$ und ein Ende ist nicht abzusehen.

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6.000 Mio. US$ ist entspricht wahrscheinlich etwa den gesamten Militärbudgets seit Ende des zweiten Weltkrieges. Mit andern Worten hat das Ausland sämtliche Militärkosten der USA getragen. Wegen der hohen Auslandschuld und den Zinsen darauf beginnt jetzt auch die Kapitalertragsbilanz negativ zu werden, der Druck auf dem Dollar wächst noch mehr.

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Technisch gesehen vollführt der Dollar vor allem gegen die alte Schwachwährung Pfund eine über dreißigjährige Kopf-Schulter Umkehrbewegung.

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Die Technik gegen Schweizer Franken ist weniger eindeutig aber es besteht die Möglichkeit für einen schnellen Sturz (Grafik 6). Nach unten zeigende Keile sind normalerweise bullish, gehen sie aber umgekehrt, fällt der Preis umso schneller. Ob das eintrifft oder nicht ändert nichts an der Tatsache des massiven Überangebotes an Dollars und an seiner limitierten Zeit als Reservewährung.

Diese Reservefunktion war 1944 mit Bretton Woods aus der Machtstellung der USA hervorgegangen und weil sie den USA Vorteile brachten, nicht aber aus einer ökonomischen Notwendigkeit. Es waren die Markkräfte, die Bretton Woods zum Einsturz brachten. Ebenso werden es die Markkräfte sein, die die monetären Metalle Gold und Silber mit ihrer Nützlichkeit als sichere Reserve und Währung ins Wirtschaftsleben zurückbringen werden. Nach einem Umbruch von 1971 oder 1944 nach tausenden von Jahren ihrer Verwendung war dies eine Episode der Finanz- und Machtgeschichte.


Wie sehen die Verhältnisse für Gold und Silber aus?

Beide Metalle sind im Bullmarkt, Gold spätestens seit 2001 und Silber seit 2003. Beide sind verglichen mit den 120.000 Mrd. US$ an weltweiten Krediten sehr knapp. Gold wurde nie aufgegeben als Reserve der Notenbanken, wohl aber Silber als Bestandteil von Münzen und damit als Geld. 1823 kippte England Silber als monetäres Metall, 1873 die USA und der Rest der Welt folgte schrittweise. Dadurch entstand ein Überangebot, der Preis sackte ab und die Bestände sind bis heute fast völlig verbraucht in der industriellen Anwendung.

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Die Industrie verbraucht jährlich etwa 100 Mio. Unzen mehr als produziert wird. Obwohl Gold auch knapp ist, hat es wertmäßig etwa 2 bis 400 mal weniger Silber auf der Welt. In der Schweiz laufen etwa für 41 Mrd. Franken Noten um, der Wert der weltweiten Silberlager beträgt aber nur etwa 10 Mrd. Schweizer Franken. Und trotzdem ist es spottbillig: Grafik 12 zeigt die Wertentwicklung von Silber gemessen in realen Schweizer Franken seit 1850: Im Tief vor drei Jahren war Silber kaufkraftmäßig zwölf Mal billiger als 1850, jetzt noch sechs mal. Könnte es explosiver seine: größte potentielle Nachfrage wegen der überschuldeten Volkswirtschaften, fast leere Lager, billigst im Preis und technisch fortgeschrittene parabolische Preisentwicklung?

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Man muss die Enten schießen, wenn sie am überfliegen sind: Der Tell Gold & Silber Fonds hat 60% des Vermögens in lange Silberoptionen europäischer Banken investiert, der Rest in physisches Gold, liegend in der Schweiz.


© Rolf Nef
Manager Tell Gold & Silber Fonds, info@tellgold.li



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